Präkognition
Präkognition ist die Erfahrung von zukünftigen Ereignissen. Die in die Vergangenheit gerichtete Form der Präkognition ist die Retrokognition, das außersinnliche Erfahren eines vergangenen Geschehens. Derartige außersinnlichen Wahrnehmungen können sowohl im Wachbewusstsein als auch in anderen Bewusstseinszuständen auftreten, z. B. in Trance oder im Schlaf bzw. Traum. Das Phänomen der außersinnlichen Wahrnehmung soll auch bei Tieren möglich sein, etwa wenn Tiere vor einem Erdbeben Unruhe zeigen. Hellsehen, eine andere Art außersinnlicher Wahrnehmung bedeutet etwas zu sehen, was mit physischen Augen nicht zu sehen ist. Man unterscheidet drei Varianten:
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Um Hellsehen zu unterstützen können psychotrope Substanzen oder auch Psychedelika verwendet werden.
Eine psychotrope oder psychoaktive Substanz ist ein Wirkstoff, der das Bewusstsein des Menschen und auch der (höheren) Tiere beeinflusst. Psychedelika sind eine Unterklasse halluzinogener Drogen , deren primäre Wirkung darin besteht, außergewöhnliche mentale Zustände (sogenannte psychedelische Erfahrungen oder „Trips“) und eine wahrgenommene „Bewusstseinserweiterung“ auszulösen . Klassische Psychedelika verursachen im Allgemeinen spezifische psychologische, visuelle und auditive Veränderungen und oft einen deutlich veränderten Bewusstseinszustand. Sie umfassen Meskalin , LSD , Psilocybin und DMT . Sie erzeugen ihre psychedelische Wirkung, indem sie an einen Rezeptor im Gehirn namens Serotonin -5-HT2A binden und ihn aktivieren. Indem sie Serotonin-5-HT2A-Rezeptoren aktivieren modulieren sie die Aktivität wichtiger Schalkreise im Gehirn, die an der Sinneswahrnehmung und Kognition beteiligt sind. Die genaue Art und Weise, wie Psychedelika über den Serotonin-5- HT2A- Rezeptor Veränderungen in Wahrnehmung und Kognition hervorrufen, ist noch unbekannt. Der Mensch wird durch den von derartigen psychoaktiven Drogen ausgelösten Rausch in frühere Bewusstseinszustände zurück versetzt, die seinem heutigen geistigen Entwicklungsgrad nicht mehr angemessen sind, da die Kontrolle durch das wache Ich zurückgedrängt wird. Das Gefüge der Wesensglieder (physischer Leib, Ätherleib, Astralleib und Ich-Träger) wird dabei in einer für die jeweilige psychotrope Substanz typischen Weise verändert und in der Folge auch das Zusammenspiel von Denken, Fühlen und Wollen. Durch die Lockerung des Ätherleibs treten häufig auch Visionen und Halluzinationen auf. Die psychedelische Erfahrung wird oft mit außergewöhnlichen Bewusstseinsformen verglichen, wie sie bei Meditationen, hellsichtigen Erfahrungen und Nahtoderfahrungen auftreten, die ebenfalls teilweise auf einer veränderten Aktivität des Ruhezustandsnetzwerks beruhen. Das Phänomen des Ich-Todes wird oft als Schlüsselmerkmal der psychedelischen Erfahrung beschrieben.

Es gibt eine große Anzahl natürlich vorkommender serotonerger Psychedelika. Z. B. Ayahuasca oder Hoasca-Tee ist ein halluzinogener Pflanzensud. Die Angehörigen diverser Amazonas-Ethnien gebrauchen Ayahuasca in religiösen Zeremonien, um sich in einen Trance-Zustand zu versetzen. Der Gebrauch ist im Amazonasbecken von Brasilien, Bolivien, Peru, im Orinocodelta von Venezuela bis an die Pazifikküste von Kolumbien und Ecuador verbreitet. Die indigenen Völker gebrauchen Ayahuasca, um in einen veränderten Wachbewusstseinszustand zu geraten. Sie glauben unter anderem, dadurch Geister und Ahnen zu treffen, in die Zukunft zu blicken oder Lösungen und Heilwege für Krankheiten zu finden. Zur Herstellung von Ayahuasca werden hauptsächlich folgende Pflanzen verwendet: Ayahuasca-Liane (Banisteriopsis caapi), die Harman-Alkaloide enthält, sowie Chacruna (Psychotria viridis) oder Chaliponga (Diplopterys cabrerana), in denen DMT enthalten ist. Der Konsum von Ayahuasca führt zu einer tiefgreifenden Bewusstseinsveränderung mit einer verstärkten emotionalen und selbstreflektiven Wahrnehmung. Die Wirkung tritt etwa 30 bis 45 Minuten nach dem Konsum auf und erreicht nach 90 bis 120 Minuten ihren Höhepunkt. Der Rausch hält insgesamt etwa vier Stunden an.
Seit Jahrhunderten weiß die Menschheit auch um die halluzinogene Wirkung von Pilzen. Im Fokus der Forschung steht vor allem der Wirkstoff Psilocybin. Der Wirkstoff kommt in einigen Pilzarten vor, insbesondere der Gattung der Kahlköpfe ( (Psilocybe azurescens, P. mexicana, u. a.) und bewirkt einen psychedelischen Rausch mit visuellen Halluzinationen, Hellsichtigkeit und Wachträumen. Eine ähnliche Wirkung hat der Fliegenpilz (Amanita muscaria). Ein angeblicher Auszug des Fliegenpilzes namens Soma wurde im ältesten Teil der vier altindischen Veden, der Rigveda als «Fürst der Heilkräuter» und «Unsterblichkeitstrank» bezeichnet; es ist das irdische Gegenstück zu dem lebensverlängernden Elixier Amrita, der aber den Göttern im Himmel vorbehalten ist. Arische Stämme nutzten Soma vor 3500 Jahren als Rauschmittel mit dem Ziel der Erleuchtung. Bereits aus der Antike sind angebliche außersinnliche Wahrnehmungen überliefert worden. Bekannt ist z. B. der Bericht des griechischen Sophisten Philostratos, indem er erzählt, dass der Philosoph Apollonius von Tyana, in Ephesus weilend, die gleichzeitig in Rom stattfindende Ermordung des Kaisers Domitian miterlebt und geschildert habe. Der heiliggesprochene Ordensgründer und Mystiker Philipp Neri soll sich nähernde Personen erspürt, Künftiges erahnt, die Gedanken vor ihm Stehender gelesen und diesen seine Gedanken schweigend mitgeteilt haben. Außerdem habe er regelmäßig das Ergebnis von Papstwahlen zutreffend vorausgesagt. Der später heiliggesprochene italienische Pater Pio soll bei der Beichte den Gläubigen die verheimlichten Sünden vorgehalten haben. Rudolf Steiner, der Gründer der Anthroposophie, erhob für sich den Anspruch, hellsichtig zu sein, in die Zukunft sehen und in der Akasha-Chronik lesen zu können, einer Art ätherischem Weltgedächtnis, in dem alles Wissen über die Vergangenheit gespeichert sein soll. Einige seiner Prophezeiungen sind eingetroffen:
(Es) muss die Menschheit erst fertig werden mit der Begegnung des Tieres, das 1933 aufsteigt.“ (= Verhüllte Prophezeiung der Machtergreifung Hitlers). „Ich werde es nicht mehr erleben, 1938/1939 wird ein Krieg sein, wie ihn die Welt noch nie erlebt hat. Wer überlebt, wird bessere Zeiten haben.“ Rudolf Steiner prophezeite auch, dass sich der Bolschewismus in Europa nicht länger als 70 – 80 Jahre werde halten können. > Mit dem Ende des Ost-West-Konflikts im Jahre 1990 ist der Bolschewismus als politisches Phänomen in der internationalen Politik bedeutungslos geworden. Eine von Rudolf Steiner abgeleitete Prophezeiung ist diese: „Die (zweite) Gegenkraft ist der fanatische Islam, der momentan eine Renaissance erlebt. Von Südosten her droht eine Eroberung Europas durch den <<heiligen Krieg>> fanatischer moslemischer Gruppen. Es handelt sich hier um eine rein ideologische Auseinandersetzung, die in den kommenden Jahrzehnten eskalieren kann. (…) (Wir) stehen auch da in einem Geisteskampf, der nur durch eine christliche Kultur des Herzens gewonnen werden kann, wie es bereits einige Male im Lauf der letzten dreizehnhundert Jahre der Fall war.“
Die Kunst der religiösen Wahr- und Weissagung wird Mantik genannt. Unter dem Begriff werden zahlreiche Praktiken und Methoden zusammengefasst, die dazu dienen sollen, zukünftige Ereignisse vorherzusagen und gegenwärtige oder vergangene Ereignisse, die sich der Kenntnis des Fragenden entziehen, zu ermitteln. Den verschiedenen Formen von Wahrsagung liegt ein Weltbild zugrunde, das davon ausgeht, dass die Zukunft nicht unabänderlich feststeht und dass zwischen der wahrnehmbaren Gegenwart und der (noch) verborgenen Zukunft detaillierte Analogiebeziehungen bestehen. Die Erkenntnis des Wesens dieser Beziehungen soll es ermöglichen, das Verborgene – auch Zukünftiges – zu erfassen. Hierzu wurden die unterschiedlichsten Methoden angewandt. Im antiken Griechenland waren besonders die Vogelschau (Ornithomantie), die Leberschau (Hepatomantie), die Traumdeutung und das Orakelwesen verbreitet.

Der Holzschnitt links zeigt einen Wahrsager vor einem König. Es sind einige Zeichen in der Natur zu sehen, die der Wahrsager benutzt: Sterne, Fische und Geräusche aus den Bergen. Vom Wahrsagen unterschieden wird die religiöse Prophetie oder Weissagung. Die christliche Kirche betrachtete die biblische Prophetie als authentische, göttlich legitimierte Übermittlung (oft auch im Traum) von Wissen über die Zukunft. Diese christlichen Formen des Voraussagens wurden in kirchlichen Kreisen akzeptiert. Insbesondere Heiligen wurde oft die Fähigkeit zugeschrieben, dank göttlicher Eingebung Künftiges (unter anderem einen Todesfall) vorauszusehen. Die mittelalterliche Visionsliteratur berichtet über viele göttliche Offenbarungen, die oft auch Voraussagen enthielten. So z. B. die Offenbarungen des Johannes, die Visionen des Dominikus, die Marienerscheinungen etc. Der Anspruch der Wahrsager aufgrund angeborener oder erworbener Fähigkeiten auf paranormalem Weg an Informationen über Sachverhalte oder Ereignisse zu gelangen, die nur wegen ihrer räumlichen oder zeitlichen Distanz mit den Sinnen nicht wahrnehmbar sind, hingegen stieß in kirchlichen Kreisen auf radikale Ablehnung.
Die alten Kirchenväter sahen darin eine Anmaßung des Menschen gegenüber Gott. Im Handbuch der Unterweisung in den Grundfragen des christlichen Glaubens (Katechismus) der Katholischen Kirche, ist unter anderem festgeschrieben: Sämtliche Formen der Wahrsagerei sind zu verwerfen. Hinter Horoskopen, Astrologie, Handlesen, Deuten von Vorzeichen und Orakeln, Hellseherei und dem Befragen eines Mediums verbirgt sich der Wille zur Macht über die Zeit, die Geschichte und letztlich über die Menschen sowie der Wunsch, sich die geheimen Mächte geneigt zu machen. Dies widerspricht der mit liebender Ehrfurcht erfüllten Hochachtung, die wir allein Gott schulden. In Philosophenkreisen wurde die Vorstellung einer voraussagbaren Zukunft schon oft wegen der Unzuverlässigkeit solcher Vorhersagen fundamental abgelehnt. Unter den zahlreichen Gegner der Hellseherei waren die Kyniker, die Epikureer und die Skeptiker die entschiedensten. Doch es gab auch einflussreiche Verteidiger. Zu den einflussreichsten Befürwortern des Wahrsagens in der Antike zählten z. B. Platon und Aristoteles. Beide bezeichneten die meisten Seher aber als Scharlatane und erkannten nur bei besonders begabten Personen eine echte Wahrsagung an. Grundsätzliche Befürworter des Wahrsagens waren insbesondere die Stoiker (z. B. Kleanthes, Chrysippos, Seneca, Marc Aurel, Musonius, Epiktet u. a.). Die Stoiker sind von der strengen Kausalität allen Geschehens überzeugt. Was immer in der Welt geschieht, beruht auf einer lückenlosen Kausalkette. Wo diese nicht nachweisbar ist, versagt das Erkenntnisvermögen des Menschen. Auch der Einzelne ist durch das Schicksal bestimmt. Falls er sich gegen die Vorsehung stellt, ist auch dies selbst durch das Schicksal bestimmt. Einer der größten Vertreter der stoischen Philosophie war der römische Kaiser und Feldherr Marcus Aurelius (121–180 n. Chr.).
Holotropes Atmen
Holotrop“ bedeutet „zur Ganzheit hinführend. Das Holotrope Atmen rechnet man der sog. Transpersonalen Psychotherapie zu. Die Transpersonale Psychologie bezieht sich in ihrer spirituellen Dimension auf die sog. mystischen Erfahrungswege, (z.B. Sufismus, Yoga, Zen, Kabbalah, christliche Mystik etc.). Es kann vorkommen, dass der Mensch, in Zuständen veränderten Bewusstseins, sich plötzlich außerhalb seines Körpers erlebt (Astralreisen), zukünftige Ereignisse vorhersieht, Begegnungen mit verstorbenen Angehörigen erlebt. Man unterscheidet zwischen der „horizontalen“ und der „vertikalen“ Transzendenz des Bewusstseins. Zur horizontalen Transzendenz zählen veränderte Wachbewusstseinszustände (VWB), wie sie im Holotropen Atmen, durch psychoaktive Substanzen (z.B. LSD, Psilocybin), psychologische Interventionen und über- (Trommeln, Rasseln) bzw. unterstimulierende (stille Meditation, Samadhi-Tank) Methoden hervorgerufen werden können. Der „schamanische Bewusstseinszustand“ (hervorgerufen z. B. durch Rasseln, Trommeln und die Einnahmen von bewusstseinserweiternden Drogen) sowie die Nahtodeserfahrungen und Erfahrungen, die man der Parapsychologie zurechnet (z. B. Telepathie, Hellsehen, Präkognition etc.) zählen ebenfalls zur „horizontalen Transzendenz“. Mit vertikaler Transzendenz ist das spirituelle Erwachen, den Aufbruch auf einen spirituellen Weg gemeint.
Remote Viewing oder Fernwahrnehmung ist eine bestimmte Form des Hellsehens. Remote Viewing basiert darauf, dass der Viewer (Seher) durch eine außersinnliche Technik versucht, Objekte oder Vorgänge wahrzunehmen, die er mit seinen gebräuchlichen fünf Sinnen nicht erfassen kann. Das zu erfassende Ziel (target) kann dabei räumlich und/oder zeitlich entfernt liegen. Eine Erklärungsansatz liefert die Heimsche Theorie des deutschen Physiker Burkhard Heim, die von 6 physikalischen 1Dimensionen ausgeht, wobei 6 weitere informatorische Dimensionen hinzukommen. Heim behauptet, dass alle physikalischen Vorgänge letztlich kein selbstständiges Geschehen sind, sondern ihre Steuerung aus immateriellen Bereichen beziehen. Die als Bindeglied auftretende Information ist immaterieller Natur. Heim sagt, dass jede materielle Form im „Bezugsraum“ eine immaterielle spiegelbildliche Komponente im „Informatorischen Raum“ hat. Auf Grund der Wechselwirkungen dieser beiden Räume ist ein ständiger Informationsaustausch möglich und gegeben. Ein wichtiges Argument für die Annahme der Möglichkeit einer Übertragung von Information auf Distanz ohne physikalische Übertragungseinrichtungen. Die Heimsche Theorie bietet die Möglichkeit, Techniken wie Remote Viewing, Hellsehen, Telekinese, Telepathie usw. physikalisch erklärbar zu machen. Heim ist überzeugt dass das menschliche Bewusstsein nicht vom Gehirn erzeugt wird, sondern über „Syntropoden“ genannte Informationskanäle mit einer Seele verbunden ist, die sich vom Körper ablösen lässt. Seit 1970 wurde Remote-Viewing von US-amerikanischen Bundesbehörden – darunter die Armee, die Marine, die NASA und der Geheimdienst CIA – finanziell unterstützt und auf militärische Verwendbarkeit getestet. Eine Gruppe von Wissenschaftlern versuchte z. B. Atomraketen, geheimes Militärgelände und unterirdische Stationen zu entdecken. Ende der 1970er Jahre sprang die Defense Intelligence Agency (DIA) für die CIA ein und gab dem Projekt den Codenamen Star Gate. Als das Star Gate Projekt 1995 eingestellt wurde, waren bereits tausende Remote Viewing Sessions durchgeführt worden, die bemerkenswerte Erkenntnisse lieferten. Die Ergebnisse aus dem Star Gate Projekt sind wissenschaftlich zwar teilweise umstritten und es fehlen schlüssige Erklärungen für die Phänomene, die beim Remote Viewing beobachtet werden. Gemeinsam mit dem Psychologen Dr. Marc Wittmann vom Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene haben Wissenschaftler eine Machbarkeitsstudie zu Remote Viewing erstellt und die Ergebnisse in der Zeitschrift für Anomalistik (Juli 2017, Band 17, Seite 83-104) veröffentlicht. Die Studie lieferte weitere signifikante Belege für diese Form der außersinnlichen Fernwahrnehmung.
Der Mensch hat eine riesige Anzahl von Methoden entwickelt, die einen Blick in die Zukunft gewähren sollen. Zu den bekanntesten zählen neben der Numerologie, Runen-Werfen, das Delphie Orakel oder das I-Ging (= Buch der Wandlungen) auch folgende:
- Tarot
- Kabbala
- Chiromantik
- Prophetie
- Oneiromantik
- Radiästhesie
- Biorythmik
- Die Akasha Chronik
- Das chaldäische Orakel
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1Die Quantenfeldtheorie geht von vier Dimensionen aus. Die ursprüngliche Stringtheorie, die Superstringtheorie, geht von 10 Raumzeitdimensionen aus: 9 räumliche und 1 zeitliche. Die M-Theorie, eine Weiterentwicklung der Stringtheorie, erweitert das Konzept auf 11 Dimensionen und die bosonische Stringtheorie, ein früherer Ansatz, benötigt sogar 26 Dimensionen, um mathematisch konsistent zu sein