Schatzinseln

Der Roman „Die Schatzinsel“ des britischen Schriftstellers Robert Louis Stevenson ist wohl die bekannteste Piratengeschichte der Weltliteratur. Stevenson war der Erste, der auf der Grundlage von historischen Fakten einen Abenteuerroman im Piratenmilieu schrieb. Zuvor hatte er umfangreiche Recherchen zur Geschichte der Piraterie vorgenommen und in Sachbüchern, Prozessakten sowie Zeitungs- und Augenzeugenberichten nachgeforscht. Die Geschichte des 13-jährigen Hauptprotagonisten Jim Hawkins begeistert noch heute jugendliche und erwachsene Leser gleichermaßen. Die Tage im Leben von Jim verliefen eigentlich recht langweilig und ereignislos, bis plötzlich ein Fremder im Gasthaus seiner Mutter auftaucht und unter mysteriösen Umständen zu Tode kommt. Jim findet in den Hinterlassenschaften des Fremden eine Schatzkarte die sein Leben verändert. Als die englische Regierung ein Schiff losschickt um den Schatz zu finden und zu bergen, schleicht sich Jim an Bord. So beginnt eine faszinierende Abenteuergeschichte, in der neben Jim vor allem der einbeinige Pirat John Silver eine Hauptrolle spielt. In seinem Roman vermischt Stevenson Fantasie mit historisch Belegtem. So hat die Figur des Bill Gunn, der auf einer einsamen Insel ausgesetzte Pirat, durchaus historische Vorbilder. So wurden Matrosen von ihren Kameraden zur Strafe ausgesetzt, wenn sie desertiert, feige im Gefecht waren oder gestohlen hatten. Ein berühmtes Beispiel ist der Schotte Alexander Selkirk, der von seiner Crew auf einer Insel ausgesetzt wurde und über vier Jahre in der Wildnis ums Überleben kämpfen. Auch auf seiner Insel soll ein großer Piratenschatz versteckt worden sein.

Die Ilhas Selvagens  auch Salvagesinseln genannt, bestehen aus drei größeren und 18 kleineren Inseln vulkanischen Ursprungs. Die Inseln sind als Piratenschatzinseln bekannt und es gibt viele Geschichten über Schatzsucher. Glaubwürdigen Primärdokumenten zufolge wurden mindestens viermal (1813, 1851, 1856 und 1948) ernsthafte Grabungsversuche unternommen, um die angeblichen Schätze zu bergen, aber es wurde nichts gefunden. Der Archipel ist von gefährlichen Riffen umgeben, was eine Landung an manchen Inseln unmöglich macht. Nur wenige Stellen sind direkt mit dem Schiff erreichbar. Auf den etwas größeren Inseln finden sich Kegel von erloschenen Vulkanen, wie etwa der Pico da Atalaia auf Selvagem Grande. Alle Inseln sind aufgrund ihrer schlechten Zugänglichkeit und des Fehlens jeglicher Süßwasserquellen unbewohnt. Mehrfach wurden die Inseln auf der Suche z. B. nach dem sagenumwobenen Schatz der Kathedrale von Lima (Peru) umgegraben. Der Pirat William Kidd soll ihn von einem spanischen Schiff, aus Baltimore kommend, geraubt und auf den Inseln vergraben haben. Seit 1971 sind die Inseln ein Naturschutzgebiet das von je zwei ganzjährig auf Selvagem Grande sowie von Mai bis Oktober auf Selvagem Pequena stationierten Personen betreut wird, die alle drei Wochen abgelöst werden

Ilhas Selvagens

Schatzinseln verbergen einen Schatz und somit ein Geheimnis, nach dem schon viele gesucht haben. Geschichten von vergrabenen Schätzen auf einsamen Inseln gibt es viele. Auf manchen dieser Inseln warten noch heute verschollene Schätze auf ihre Entdeckung: