Telepathie

Telepathie, auch Gedankenlesen, ist die manchen Menschen zugeschriebene Fähigkeit, Gedanken in einer Art Fernwirkung von sich auf eine andere Person oder von einer anderen Person auf sich zu übertragen.

Untersuchungen des Phänomens der Telepathie werden von Psychologen, überwiegend aber von Parapsychologen nach wissenschaftlichen methodischen Standards seit mehr als hundert Jahren durchgeführt. Um die statistische Aussagekraft der Resultate zu erhöhen wurde im Laufe der Zeit standardisierte Versuchsprotokolle eingeführt. Zu diesem Zweck wurden zum Beispiel die sogenannten „Zenerkarten“ entwickelt. Auf den Karten sind fünf verschiedene Symbole abgebildet: ein Kreis, ein Kreuz, drei Wellenlinien, ein Quadrat und ein fünfzackiger Stern. Ein gebräuchlicher Satz besteht aus 25 Karten (je fünf Karten von jedem Symbol). Wenn eine Versuchsperson (der „Empfänger“) darauf getestet werden soll, ob sie zum Beispiel die Reihenfolge der Aufdeckung von Karten einer anderen Person (des „Senders“) durch Gedankenlesen ersehen kann, liegt ihre Ratewahrscheinlichkeit, bei fünf Karten, bei 20 Prozent. Kann sie einen signifikant höheren Anteil richtig angeben, wäre dies ein Hinweis auf Telepathie.

Ein wissenschaftlich überzeugender Nachweis dafür, dass Telepathie existiert, konnte bisher aber nicht erbracht werden. Angeblich telepathische Phänomene werden vielmehr vielfach auf Fehleinschätzungen von Wahrnehmungen zurückgeführt. Keine der bisher durchgeführten Untersuchungen zur Telepathie konnte Wissenschaftler bisher vom Gegenteil überzeugen. Insbesondere auch weil keiner der zunächst vielversprechend aussehenden Befunde letztlich repliziert werden konnte.  Viele Parapsychologen halten es dennoch für gesichert, dass manche Menschen die Gabe besitzen, die Gedanken anderer zu lesen oder ihre eigenen Gedanken und Empfindungen an Mitmenschen zu übertragen. Den Argumenten der Wissenschaft  halten sie entgegen das mit der Evolution und des Erlernens anderer Kommunikationsfähigkeiten, wie das Sprechen, Lesen, Zeichnen, Deuten sich die telepathischen Fähigkeiten beim Menschen mit der Zeit immer weiter zurückgebildet hätten. Das bedeutet aber nicht dass es sie nicht gäbe. Bei kleinen Kindern beispielsweise ist die telepathische Fähigkeit noch sehr ausgeprägt. Leider geht diese angeborene Fähigkeit mit der Zeit infolge von Konditionierung verloren. An einigen Universitäten wird an Telepathie im Rahmen der Parapsychologie als Teilgebiet der Psychologie noch geforscht. Deutsche oder deutschsprachige Universitäten forschen seit 2001 nicht mehr auf diesem Gebiet.

Eine mögliche Erklärung für das Phänomen der Telepathie liefert die morphogenetische Feldtheorie des britischen Biologen Rupert Sheldrake.

Dabei handelt es sich um unsichtbare Energiefelder durch die Lebewesen miteinander verbunden sind und energetische Informationen transportiert werden können. Das morphogenetische Feld (auch bekannt als „Energiekörper“ oder M-Feld) ist die Grenze des Energiefeldes des Körpers, die durch das elektromagnetische Feld des Nervensystems erzeugt wird. Dieses Feld hat in verschiedenen Kulturen verschiedene Namen, darunter Chakren, Aura, Lebenskraft, Chi usw. Die Quantenphysik geht heute davon aus, dass im morphogenetischen Bewusstseinsfeld, alle Bewusstseinsinhalte wie Gedanken, Emotionen und Empfindungen elektromagnetische Schwingungen verursachen, im Feld gespeichert sind und weitergegeben werden können. Tiere beherrschen diese Fähigkeit besonders gut. Ein Indiz für die Existenz eines solchen Feldes soll u. a. ein bei Japanmakaken beobachtetes untypisches Lernverhalten sein. Nachdem Wissenschaftler begonnen hatten, den Makaken Süßkartoffeln zu geben, wurden in der Population Verhaltensänderungen sichtbar. Hatte zunächst ein einzelnes Jungtier begonnen, die schmutzigen Kartoffeln zu waschen, verbreitete sich diese Technik bald unter den anderen Jungtieren, dann allmählich auch unter einigen älteren Affen. Schließlich konnte dieses Verhalten auch in Kolonien außerhalb der Insel beobachtet werden. Das war insofern schon merkwürdig, als üblicherweise Jungtiere ihr Verhalten von Älteren lernen und nicht umgekehrt. Ein weiteres Indiz für die Existenz eines solchen Feldes soll die Arbeit des Forschers William McDougall von der Harvard-Universität sein, der in den 1920er Jahren Lernverhalten von Ratten in Labyrinthen untersucht hatte. McDougall hatte beobachtet, dass Ratten schneller aus einem Labyrinth herausfanden, nachdem andere Ratten bereits den Weg heraus gefunden hatten. Zunächst benötigten die Ratten durchschnittlich 165 Versuche, bevor sie durch das Labyrinth fanden, aber einige Generationen später gelang es Ratten bereits nach 20 Versuchen. Für die Versuche wurde stets dasselbe Labyrinth verwendet.  Letztlich isT auch das Termitenexperiment ein möglicher Beleg für die Existenz eines morphogenetisches Feldes  Durch einen Termitenbau wird ein durchgehender, senkrechter Spalt von mehreren Zentimetern Breite geschlagen. Danach wird in dessen Mitte eine über die Ränder hinausragende Stahlplatte fixiert, sodass die beiden Hälften des Baus voneinander getrennt, die Schnittflächen aber noch offen sind. Dies habe nun nicht verhindern können, dass die Termiten auf beiden Seiten der Platte bei der Reparatur des Schnittes ähnliche Bögen errichten, die sich ohne die Platte exakt treffen würden.

Sheldrake hat noch folgende Belege für seine morphogenetische Feldtheorie:   

  • Die  Fähigkeit von Haustieren, die Rückkehr ihres Besitzers vor dessen Ankunft zu spüren.
  • Die Fähigkeit von Brieftauben, zu ihrem Taubenschlag zurückzufinden. Normalerweise wird diese auf ein magnetfeldempfindliches Sinnesorgan der Taube zurückgeführt.
  • Die Fähigkeit zu spüren, dass man von hinten angestarrt wird.
  • Die Fähigkeit zu Wahrnehmungen in Phantomgliedmaßen nach der Amputation (siehe: Phantomschmerz).

Anmerkung des Autors: Ein (nicht-professioneller) Telepath von erstaunlichen Fähigkeiten, der im vergangenen Jahrhundert Europa aufhorchen ließ, war der in Schottland geborene Dr. Jones Barton Stay (geb. 1811). Er besaß die Kraft, seinen Willen auf  Menschen sowohl in der Nähe als auch in der größten Ferne ohne sichtbare Hilfsmittel zu übertragen. Womit die Tatsächlichkeit  der Gedanken-Übertragung bewiesen wäre.

Gedanken-Übertragung mit einfachen Hilfsmitteln: Der Psychiater Dr. L. Kolik, der in Philadelphia (USA) für die Gesellschaft für psychische Forschung arbeitete, hat im Jahr 1951 bekanngegeben, das Gedanken-Übertragung möglich und nachweisbar ist, wenn am Unterarm der Versuchsperson ein Kupferdraht angebracht wird, der beide verbindet.

Anmerkung des Autors: Die Eingeborenen in Matabeleland (Südrhodesien) senden und empfangen Nachrichten viel schneller als es durch Radio, Telefon und Telegraphen möglich wäre. Ohne ein Wort zu sagen, ohne eine Zeile zu schreiben, übermitteln sie sich Nachrichten  über riesige Entfernungen.