Jesuitengold

In der bolivianischen Provinz Cochabamba, liegen dort wo der Rio Sacambaya und der Rio Negro zusammenfließen, die Ruinen eines ehemaligen Jesuiten Klosters. Der Río Negro, einer der Quellflüsse des Río Beni entspringt in der Cordillera Mazo Cruz und fließt von dort in nordwestlicher Richtung bis zum Río Sacambaya, mit dem er sich vereinigt und der ab hier flussabwärts den Namen Río Cotacajes trägt. 

Plazuela

Das Kloster von Plazuela hatte sich seit seiner Gründung um das Jahr 1635 im Verlauf seiner Geschichte zu einem der reichsten Priesterseminare in Lateinamerika entwickelt . Die dort ansässigen Jesuiten hatten über Jahre hinweg große Reichtümer an Gold, Silber und Edelsteinen aus den umliegenden Minen angehäuft. Im Jahr 1767 ordnete Karl III., König von Spanien die Vertreibung der Jesuiten aus Bolivien an. Angeblich waren sie ihm zu mächtig geworden. Der Deportationsbefehl wurde mit Militärgewalt durchgesetzt. Plazuela blieb aufgrund seiner isolierten Lage vorerst verschont. Erst im Jahr 1778 kamen spanische Soldaten nach Plazuela, um die Jesuiten auch von dort zu vertreiben. Das Kloster war in der Zwischenzeit aber bereits aufgegeben worden . Die Soldaten fanden die Stätte verlassen vor, Schätze wurden keine gefunden. Die Befragung einiger Indios aus der Umgebung war trotz Folter ergebnislos. Die Schätze sind seither verschollen. Man vermutet aber, dass die Jesuiten ihre Schätze irgendwo in der Nähe des Klosters in den Bergen vergraben haben. Die Vermutung stützt sich auf eine ziemlich genaue Beschreibung des Schatzversteckes, die der damalige Präfekt von Callao im Jahr 1778, von dem Jesuitenpater Gregorio San Roman, einer der letzten Jesuiten, die Plazuela verließen, anlässlich eines Besuchs erhalten hatte. In der Beschreibung wird der Ort des Schatzversteckes genau angegeben. Es gibt einen Berg mit dem Namen Caballo Cunco, am linken Ufer des Rio Sacambaya, gegenüber dem Kloster von Plazuela. Er ist steil und von dichtem Wald bedeckt. Auf dem Gipfel steht ein großer eiförmiger Stein. Unter dem Stein befindet sich in einer Tiefe von ca. 35 m, eine weitläufige künstliche Höhle in der die Jesuiten große Mengen an Gold, Silber und Edelsteinen versteckt haben. Diese Version wurde von Jose Maria Ampuera, einem alten Mann aus dem Dorf Cuti in der Provinz Cochabamba bestätigt. Ampuera war der Enkel eines der Männer, die den Jesuiten geholfen hatte, die Höhle zu bauen und den Schatz darin zu verstecken. Das heute ausgegangene Dorf Cuti, ist auf einer bolivianischen Regierungskarte aus dem Jahr 1933 noch aufgeführt. Die Karte ist im Buch „Verschollene Schätze der Welt“ von Tim Haydock abgebildet. Im Jahr 1910 wandte sich Corina San Roman, eine Enkelin von Gregorio San Roman, an den englischen Bergbauingenieur Cecil H. Prodgers mit dem Vorschlag die Jesuitenschätze zu suchen. Bei Erfolg würde sie den Schatz mit ihm teilen. Cecil. H. Prodgers fand im Jahr 1904 zwar den beschriebenen Stein auf dem Caballo Cunco, konnte den Schatz aber aufgrund der topologischen Gegebenheiten nicht bergen. Die Schatzhöhle lag zu tief und war mit den ihm zu Verfügung stehenden Mitteln unerreichbar. Er kehrte unverrichteter Dinge nach England zurück, und starb 1923 ohne Plazuela jemals wieder aufgesucht zu haben. Prodgers hatte sein Wissen jedoch bereits im Jahr 1020 an Dr. Edgar Sanders, einem befreundeten, englischen Bergbauspezialisten weitergegeben. Doch auch dessen Versuche den Schatz zu bergen waren erfolglos. Auch neuere Versuche im Jahr 1960 die Schatzhöhle mit modernen Metalldetektoren ausfindig zu machen, scheiterten. Wenn er denn je existiert hat, liegt der Jesuitenschatz noch dort in den Bergen. Die Bergregion ist abgelegen und einsam. Eine Suche kann sich dennoch lohnen. Potenzielle Schatzsucher sollten die unwirtliche Gegend aber nicht in der Regenzeit aufsuchen, denn dann ist jede Suche zum Scheitern verurteilt.

Diverse Expeditionen sind bei dem Versuch, das Gold der Jesuiten zu finden, gescheitert – und viele Menschen haben bei der Suche nach dem legendären Schatz ihr Leben verloren. Einen neuen Versuch starteten der Buchautor Cork Graham und ein  Team von professionellen Schatzsuchern im Jahr 2015.  Mit schweren Maschinen und modernem Hightech-Equipment wollten sie das Rätsel diesmal knacken. In einem  250 Jahre alten Schriftstück der Jesuiten, dem  „San-Ramon-Dokument„, heißt es: Die Gruft befindet sich auf einem flachen Hügel namens Cavallo oder Caballo Cunca nahe der Mündung dreier Flüsse.  Gemeint war wohl  am Zusammenfluss dreier Flüsse oder nahe der Mündung zweier Flüsse in einen Dritten.

Rio Khato

Das ist der Fall dort wo der Rio Khato in den Rio Sacambaya mündet. Etwas oberhalb davon mündet ein weiterer Fluss ohne Namen in den Sacambaya. Aber die Schatzsucher um Cork Graham glauben, dass es sich dabei um einen Trick handelt, der vom eigentlichen Aufbewahrungsort ablenken soll. Die Suche auf dem Hügel mit modernen Bodenscannern erbrachte auch keine Ergebnisse. Ein Hohlraum, wie im Dokument beschrieben wurde nicht gefunden. Daher  konzentrierte sich das Team bei der Suche auf das Kloster La Plazuela. Auf dem Areal stießen die Schatzsucher fünf Meter unter der Erde diesmal  auf einen uralten Tunnel. Das Bauwerk wurde in Handarbeit mit Hammer und Meißel in den Stein geschlagen.  Im Tunnel entdeckten die Schatzsucher eine alte Lore, ein Stück Brokatstoff und ein Skelett. Im weiteren Verlauf des Tunnels wurde ein verborgener See entdeckt. Das Gewässer kam zum Vorschein, nachdem die Schatzsucher eine Mauer gesprengt hatten, die möglicherweise von den Jesuiten erbaut wurde.  Aus der Randzone des Sees wurden 6 Realos (Münzen) aus der Zeit der Jesuiten herausgefischt. Das Gewässer konnte mangels geeigneter Tauchausrüstung nicht abgesucht werden. Aufnahmen mit einer UnterwasserkameraI zeigten jedoch einen Goldbarren. Die Schatzsucher vermuten das sie das Gold der Jesuiten gefunden haben. Warum hätte man sonst den See hinter einer Wand verbergen sollen. In Kürze sollen zwei Polizeirettungstaucher in den 2,5 m breiten und 30 m tiefen, mit Seewasser gefüllten Schacht bis zum Boden abtauchen und sehen was dort noch zu finden ist. Der Tunnel führt augenscheinlich vom Kloster La Plazuela zum Flussbett. Im Flussbett des Sacambaya wurden Kettenglieder aus dem 18. Jahrhundert entdeckt. Die Beschaffenheit der Fundstücke ließ darauf schließen, dass die Jesuiten etwas sehr Schweres durch das Gebiet geschleppt hatten. Nach dem Ende der Regenzeit in ein paar Monaten wollen die Schatzsucher wiederkommen.

Gegend um Plazuela

Anmerkung des Autors:  Das Plazuela-Kloster liegt am Zusammenfluss des Rio Sacambaya mit dem Rio Negro.  Allerdings haben sich manche Flussbezeichnungen in neuerer Zeit geändert. Der schottische Schriftsteller und Schatzsucher Stratford Jolly hat in einer von ihm selbst gezeichneten Kartenskizze alle wichtigen Stellen von Plazuela aufgezeichnet (siehe Karte links). Auf dieser Kartenskizze fließt dort, wo Plazuela liegt der Rio Sacambaya mit dem Rio Kato zusammen. Wie der Rio Kato heute heißt, ist nicht bekannt, aber möglicherweise handelt es sich um den Rio Negro, da dieser als einziger Fluss in der dortigen Gegend  mit dem Sacambaya zusammenfließt. Es gibt aber weiter oberhalb am Rio Sacambaya tatsächlich zwei Nebenflüsse die in den Sacambaya fließen.  Der eine Fluss heißt tatsächlich Khato, der andere Fluss hat keinen Namen. Vielleicht ist hier der richtige Ort. Im San-Ramon-Dokument„ heißt es ja: Die Gruft befindet sich auf einem flachen Hügel namens Cavallo oder Caballo Cunca nahe der Mündung dreier Flüsse.  

> Die ganze wahre Geschichte dahinter.

Der Sacambaya-Schatz

Die SCHATZSUCHE von STRATFORD D. JOLLY

Die Geschichte von dem Schatzsucher STRATFORD D. JOLLY beginnt in der Salle Prive in Monte Carlo an einem Tag im Januar 1928. Dort traf er Edgar Sanders einen Bergbauingenieur und ein alter Bekannter von ihm. Er erzählte das er nach Bolivien fliegen wolle, um dort erneut nach dem Sacambayaschatz zu suchen. Ich sollte ihn begleiten. Die ganze Vorgeschichte ist nachzulesen in einer Broschüre mit dem Titel „Die Geschichte des Jesuitengoldes, Minen in Bolivien und der Schatz am Sacambaya River, von Dr. Edgar Sanders, Ph.D. Eine der wichtigsten Hochburgen der Jesuiten war das Festungskloster von Plazuela. Das Kloster wurde 1635 an der Stelle wo der Fluss Khato in den Sacambaya mündet, erbaut. Jahrzehnte schürften die Jesuiten Gold in den Minen der umliegenden Berge, darunter die berühmten Goldminen von El Carmen und Tres Tertilias. Die spanische Krone beanspruchte ein Fünftel aller Schätze aus den Herrschaftsgebieten der Neuen Welt, ob Gold, Silber oder kostbare Steine, aber die Jesuiten zahlten diese nie. Im Jahr 1767 erließ die spanische Krone deshalb ein Dekret alle Jesuiten aus Südamerika zu vertreiben. Das Ende kam 1778, elf Jahre nach dem Erlass des Dekrets, als spanische Truppen die Anden überquerten, mit dem eindeutigen Befehl zur Deportation der Jesuiten nach Europa und zur Konfiszierung des gesamten angehäuften Gold. Laut den Aufzeichnungen wird der Wert des Plazuela-Schatzes auf sechzig Millionen Duros Reales (etwas über 12.000.000 £ in heutigem Geld) geschätzt. Dieser immense Schatz war das Ergebnis elfjähriger Ausbeutung der beiden oben genannten Goldminen und vieler Silberminen. Die Einnahmen des Ordens erreichten damals enorme Summen. Als die spanischen Truppen ankamen, fanden sie das große Kloster verlassen und keine Spur vom Jesuitengold. Die Jesuiten hatten ihre Schätze versteckt. Auch unter Folter verriet keiner der dort lebenden Indianer den Ort des Verstecks. Die Soldaten mussten das Land mit leeren Händen wieder verlassen. Seither wurden viele Anstrengungen unternommen, den Schatz der Jesuiten zu finden. So etwa durch General Mariano Melgarejo, Präsident von Bolivien, der um das Jahr 1865 mit einem großen Trupp von Soldaten nach Plazuela ging und dort erfolglos nach dem Schatz zu graben. Sowohl er als auch andere spätere Schatzsucher hatten keine Ahnung wo die Jesuiten ihr Gold versteckt hatten. Einer lokalen Überlieferung zufolge sollte sich das Versteck in einem Hügel namens Negro Muerto am rechten Ufer des Flusses Sacambaya befinden, wo auch das Kloster stand. Der Name kommt von einer Höhle auf einer Höhe von 13.000 Fuß oberhalb des Klosters. Fast dreihundert Indianer waren dort begraben worden. Angeblich waren sie das Opfer einer Epidemie waren, aber einem anderen Bericht zufolge waren es jene Indianer, die  halfen, den Schatz in Sacambaya zu verstecken und danach umgebracht wurden. Tatsächlich war der Schatz aber im Caballo oder Cavallo Cunca versteckt, einem steilen Hügel am linken Ufer des Flusses. Doch diese Tatsache war bis zum Jahr 1905 nicht bekannt. Einer der deportierten Jesuiten, Pater Gregorio San Roman, hatte einen jüngeren Bruder, der 1778 Präfekt der peruanischen Stadt Callao war. Bevor Pater San Roman nach Spanien zurückkehrte besuchte er seinen Bruder in Callao und hinterließ ihm eine Beschreibung des Verstecks, die später als San Ramon Manuskript bekannt wurde. Es ist ein steiler Hügel am linken Ufer des Flusses Sacambaya gegenüber dem Kloster von Plazuela, bedeckt mit dichtem Wald, die Spitze des Hügels ist flach mit langem Gras bewachsen. Mitten im hohen Gras, liegt ein großer Stein in Form von einem Ei. Wenn Sie unter diesem Stein fünf Cordas (= 165 m) (> Die Corda war ein altes italienisches Maß und entsprach etwa 33 m) tief graben, stoßen sie auf das Dach einer großen Höhle. Fünfhundert Indianer brauchten zweieinhalb Jahre, um diese auszuhöhlen. Das Dach der Höhle ist vierundzwanzig Cordas (= 792 m) lang und es gibt zwei Kammern. Ein langer schmaler Gang, führt von der Kammer auf der Ostseite zum Haupteingang, zweihundert Cordas (= 7 km) entfernt. Beim Erreichen der Tür müssen Sie große Vorsicht walten lassen. Die Tür ist aus Eisen und innen rechts, an der Wand steht eine Statue der Madonna, gemacht aus reinem Gold, drei Fuß hoch, die Augen zwei große Diamanten; sie wurde dort zum Wohle der Menschheit aufgestellt. Wenn Sie den Gang weitergehen, finden Sie in der ersten Kammer siebenunddreißig Haufen Gold und viel Gold, Silberschmuck und Edelsteine. Beim Betreten der zweiten Kammer finden Sie in der rechten Ecke eine große verschlossene Kiste; in dieser Kiste sind neunzig tausend Duros Reales in Silbergeld und dreißig Säcke mit Gold. Verteilt in Vertiefungen auf beiden Seiten des Tunnels und in den beiden Kammern sind insgesamt einhundertsechzig Haufen von Gold versteckt, deren Wert auf sechzig Millionen Duros Reales geschätzt wurde. Beim Betreten der Kammern ist große Sorgfalt geboten, denn es wurde Gift ausgelegt, das ausreicht, um ein ganzes Regiment niederzustrecken. Die Wände der beiden Kammern wurden durch große Granitblöcke verstärkt; die Kammern befinden sich in einer Tiefe von fünf cordas (= 165 m) gut bedeckt mit Erde und Steinen. Wenn Sie den Gang weitergehen kommen sie an eine Mauer zwanzig Fuß (ca. 38 m) hoch. Hinter der Mauer liegt der Fluss, denn sie überqueren müssen, um auf der anderen Seite auf das Kloster, die  Kirche und andere Gebäude zu stoßen. Im Jahr 1905, suchte der Engländer Cecil Prodgers mit einem Team nach dem Schatz. Doch er wurde krank und musste nach England zurückkehren. Dort traf er Sanders und übergab diesem seine Aufzeichnungen. Er hatte geschrieben „Als ich dort ankam“, „wurde mir klar, ich hatte den richtigen Hügel gefunden. Die wesentlichen Punkte in San Romans Dokument war absolut korrekt. Doch verschiedene Hinweise ließen mich zu dem Schluss kommen, dass das Dokument nicht wirklich vom Jesuiten Gregorio San Roman selbst stammte. Ich vermute, dass Folgendes passiert ist: „Als Pater San Roman auf seiner Rückreise durch Callao kam, traf er sicherlich seinen Bruder, den Präfekten. Diesem erzählte er von dem Schatz, mit Einzelheiten, wie er zu finden sei. Es war wahrscheinlich der Bruder, der die erhaltenen Informationen aufgezeichnet hatte. Dies würde auch erklären, warum alle wesentlichen Punkte richtig, aber einige Details falsch, oder vielmehr unverständlich waren. Eines dieser verwirrenden Details ist die Annahme, dass der eigentliche Eingang zur Schatzhöhle sich unter dem eiförmigen Stein befindet. Ich glaube, der eiförmige Stein wurde nur dort platziert um den richtigen Hügel zu markieren. Als eine Art Markierung und das der Haupteingang zur Höhle sich in einer Entfernung von zweihundert cordas (etwa 7 km) in Richtung Kloster befindet. Als ich bei Ausgrabungen herausfand, dass der Eingang zu den Schatzkammern nicht unterhalb des eiförmigen Stein lag, beschloss ich den gesamten Hügel abzusuchen um den Eingang zu finden. 1926 waren meine Bemühungen erfolgreich. Als erstes entdeckte ich eine riesige, künstliche Steinstruktur, einen quadratischen Steinhaufen, den Square Stone Heap. Ein perfektes Rechteck, zweifellos von Menschenhand gemacht. Die Struktur war grob gemessen, sechshundert und achtzehn Fuß lang und einhundertacht und zwanzig Fuß breit. Die genaue Entfernung zum eiförmigen Stein ist nicht genau bekannt, aber grob geschätzt müsste er ungefähr zweihundert Cordas (= 7 km)  entfernt vom Steinhaufen liegen. Des Weiteren entdeckte ich einen Tunnel. Ich glaube, das ist einer der sekundären Eingänge zu den Kammern. Der Tunneleingang liegt direkt gegenüber dem Hügel auf dem das Kloster von Plazuela steht, etwas abseits vom Square Stone Heap. Das Tunneldach liegt über dem Niveau des Flusses und der Tunnelboden etwa zwanzig Fuß unter dem Flussniveau. Der Tunnel war vom Boden bis zum Dach mit Erde und Steinen befüllt. Als wir uns mühselig durchgegraben hatten, stießen wir etwa vier Meter weiter auf eine unzementierte Wand aus losen Steinen, die die gesamte Breite des Tunnels blockierte. Hinter der Wand fanden wir ein Kruzifix und eine Steinkiste, in der ein rundes Stück Holz offenbar ursprünglich ein Holzgehäuse, plaziert war. Darin befand sich ein gut erhaltenes Stück Pergament, auf dessen einer Seite in Spanisch geschrieben stand:

„Wenn Sie diesen Ort erreichen, ziehen Sie sich zurück. Dieser Ort ist dem allmächtigen Gott gewidmet und demjenigen, der es wagt, einzutreten erwartet ein schmerzlicher Tod und ewige Verdammnis in der Welt, in die er geht. Haltet euch fern von diesem Ort, denn wir haben hier Reichtümer versteckt, die ihr nicht anrühren sollt. Die Reichtümer, die gehören Gott und sind nicht für Menschen bestimmt. Im Namen Gottes, der Vater, Sohn und Heiliger Geist. Amen.‘“

Das Schriftstück wurde von Professor Sir Edward Denison Ross, CIE, Ph.D., MRAS, FASB, Direktor der Schule für Orientalische Studien der Universität London und einer der größten lebenden Autoritäten für solche Manuskripte untersucht und für echt erklärt. Dieses Schriftstück ist meiner Meinung nach ein schlüssiger Beweis, dass dieser Tunnel einer der Eingänge in die Kammern ist, in denen der Schatz aufbewahrt wird. Der Tunnel war sehr gut versteckt und gründlich ausgefüllt mit Steine ​​und Schutt. Offenbar hofften diejenigen, die ihn gebaut haben, dass niemand ihn finden würde, aber falls das doch passieren sollte, ließen sie das Pergament dort, um die Leute abzuschrecken. Dass der Schatz am Ende des Tunnels versteckt ist wird durch die folgenden Sätze angedeutet:

* Die Reichtümer, die Gott, unserem Herrn, gehören, sind nicht für Menschen/ „ * Haltet euch fern von diesem Ort, denn wir haben hier Reichtümer versteckt, die ihr nicht anrühren sollt/“

Doch im Juli endete der Tunnel in einer Sackgasse. Und es war klar, dass die Schatzsucher auf unberührten Fels gestoßen waren. Es besteht daher auch die Möglichkeit, dass der Tunnel bewusst als Sackgasse angelegt wurde. Dass die Jesuiten den Tunnel nur gegraben hatten um darin das Kruzifix und das Pergament zu deponieren, in der Hoffnung, die Suchenden würden veranlasst werden, ihre Bemühungen auf eben diesen bestimmten Ort, der aber eine halbe Meile vom Standort des Square Stone Heap lag, zu konzentrieren. Und dass die Enttäuschung sie schließlich dazu bringen würde, die Suche aufzugeben. Es gab immer die Möglichkeit das der Schatz entweder beim Kloster Plazuela, dem Priorat Cuticutini der Skeletthöhle auf dem Hügel Negro Muerto oder dem Square Stone Heap vergraben sein könnte. Das Priorat von Cuticutini, das früher eine Inkafestung war, lag auf einem Vorgebirge an der Kreuzung der beiden Flüsse Khato und Cuti?. Beide Flüsse führen häufig Hochwasser. mit der Folge, dass im Laufe von Jahren viel von der Landzunge, auf der das Priorat stand weggespült worden war. Was noch übrig blieb, ist ein Gebiet etwa 350 Meter lang und 100 Meter Meter breit. Vom Priorat selbst waren nur noch Ruinen vorhanden. Fast alle ehemaligen Schatzsucher hatte mit ihrer Suche nach dem Schatz von Sacambaya jedoch auf dem Gipfel des Cavallo Cunca begonnen. Auch Prodgers. Er hatte unter anderem auch den fünf Meter hohen und mit vierzehn Meter Durchmesser großen Egg-Stein, der ursprünglich den Hügel Cavallo Cunca krönte, mit Dynamit gesprengt. Er glaubte dass er das Dach einer Kammer entdeckt hatte, die mit großen Platten aus massivem Felsgestein bedeckt war. Doch trotz aller Mühe gelang es ihm nicht zur Höhle vorzustoßen. Er starb, bevor er seine Arbeit beenden konnte. Sanders und ich beschlossen die Spitze des Hügels nochmals zu erkunden. Wir glaubten, dass der Schacht ursprünglich ein Bergwerk gewesen sein könnte. Wenn die Mine ausgebeutet worden wäre, hätten die Jesuiten einige der Schächte und Tunnel nutzen können um den zweihundert Cordas langen Tunnel zur Schatzkammer zu bauen. Ein alter Indianer, angeblichh 137 Jahre alt, hatte einem seiner Nachkommen, der für uns arbeitete, erzählt, dass wir den Schatz am richtigen Ort suchten! Er sagte uns, er erinnere sich, wie sein Vater ihm erzählte, dass die Jesuiten an genau dieser Stelle große Erdarbeiten durchgeführt hätten. Die erneute Erkundung des Hügels schien aussichtsreich, denn eine Gruppe Schatzsucher hatte im vorherigen November mit einer Goldsuchmaschine überall in Plazuela, Cavallo Cunca und dem Hügel Negro Muerto nach Edelmetallen gesucht. Sie hatten keine Ergebnisse erzielt, doch als sie den Square Stone Heap erreichten, hätte der Indikator am Gerät ausgeschlagen. Da mittlerweile die Regenzeit angebrochen war, wurde die Suche für dieses Jahr abgebrochen. Sanders kehrte nach Europa zurück, um später eine neue Expedition zu organisieren. Im Jahr 1926 kam er zurück und führte seine Suche fort. Doch alle Versuche den Schatz zu bergen waren erfolglos.

Fasst man alle Hinweise zusammen ergeben sich folgende Möglichkeiten für eine Suche nach dem Sacambaya-Schatz: Entweder beim Kloster Plazuela, dem Priorat Cuticutini, der Skeletthöhle auf dem Hügel Negro Muerto oder dem Square Stone Heap. Wobei letzterer am aussichtsreichsten erscheint.