Jakobs Traum

Jakobs Traum

Die Vorgeschichte ist schnell erzählt.  Jakob war ein Betrüger, der seinen Vater Isaac belogen hatte um seinen Bruder Esau so um das Erstgeburtsrecht und um den Segen des Vaters zu betrügen. Angestiftet dazu hatte ihn seine Mutter Rebecca. Esau plante deshalb insgeheim, seinen Bruder bei der erstbesten Gelegenheit zu ermorden, nachdem er den Verrat entdeckt hatte. Um ihn zu schützen schickte Isaac Jakob nach Paddan-Aram, zum Haus Betuëls, des Vaters von Rebecca; Jakob gehorcht und wird für  20 Jahre ein Wanderer in einem fremden Land. Als Jakob während seiner Flucht vor Esau bei Anbruch der Nacht auf freiem Feld übernachtete erblickte er in einer Traumvision die Himmelsleiter, den Auf- und Abstieg zwischen Erde und Himmel. Die Leiter stand auf der Erde und ihre Spitze reichte bis in den Himmel. Auf ihr sah Jakob Engel Gottes, die auf- und niederstiegen. Oben aber stand Gott selbst, der sich Jakob als Gott Abrahams und Isaaks vorstellte und die Land- und Nachkommenverheißung erneuerte. Nach Jakob wieder erwacht war errichtete er zum Andenken an den Traum ein Steinmal  und nannte den Platz Bet-El (Haus Gottes) bzw. Pforte des Himmels. Gen 28,11-13: Er kam an einen bestimmten Ort, wo er übernachtete, denn die Sonne war untergegangen. Er nahm einen von den Steinen dieses Ortes, legte ihn unter seinen Kopf und schlief dort ein. Da hatte er einen Traum: Er sah eine Treppe, die auf der Erde stand und bis zum Himmel reichte. Auf ihr stiegen Engel Gottes auf und nieder. Und siehe, der Herr stand oben und sprach: Ich bin der Herr, der Gott deines Vaters Abraham und der Gott Isaaks. Das Land, auf dem du liegst, will ich dir und deinen Nachkommen geben.

Im 1000-jährigen Reich wird sich erfüllen, wovon dieser Traum spricht: eine enge Verbindung zwischen Himmel und Erde, verbunden durch den Dienst der Engel, die an den zwölf Toren der Stadt stehen und die Aufträge auf der Erde ausführen, die sie aus dem himmlischen Jerusalem erhalten. Off 21,12: Die Stadt hat eine große und hohe Mauer mit zwölf Toren und zwölf Engeln darauf. Auf die Tore sind Namen geschrieben: die Namen der zwölf Stämme der Söhne Israels.

Die Himmelsleiter entspricht der altorientalischen Vorstellung von je einem Weg zum Himmel und zur Unterwelt. In assyrischen, babylonischen und mesopotamischen Texten werden Himmelsleitern von Göttern und Götterboten, aber auch von Wesen der Unterwelt genutzt.