Jack the Ripper
Jack the Ripper (dt. Jack der Aufschlitzer) war einer der bekanntesten Serienmörder der Geschichte. Er ermordete im Jahr 1888 in London mindestens fünf Prostituierte, möglicherweise sogar elf. Der Mörder wurde nie gefasst, seine mögliche Identität ist auch noch heute Anlass für Spekulationen. Die Fakten um Jack the Ripper wurden durch Erzählungen, Forschung und Medienberichte immer mehr zum Mythos. Der Name Jack the Ripper steht im sogenannten Dear-Boss-Brief, der am 27. September 1888 der Central News Agency in London zugestellt wurde, dessen Echtheit jedoch umstritten ist. Der Verfasser des Briefes gab sich als der Mörder aus.
Die Whitechapel-Morde bezeichnen eine Reihe von elf Morden, die sich zwischen dem 3. April 1888 und 13. Februar 1891 in Whitechapel und den angrenzenden Stadtteilen Poplar, Spitalfields sowie der City of London ereignet haben. Bei den Opfern handelte es sich um Frauen aus ärmlichsten Verhältnissen, die in den meisten – womöglich allen – Fällen von (Gelegenheits-)Prostitution lebten. Die Morde an fünf der Frauen, die heute als „Kanonische Fünf“ bekannt sind, wurden von den damaligen Verantwortlichen und werden von heutigen Experten überwiegend als Tat einer einzelnen Person betrachtet. Ob die restlichen sechs Personen ebenfalls Opfer dieses Mörders wurden oder aber ein oder mehrere weitere Täter an den Morden beteiligt waren, ist umstritten. Als die Kanonischen Fünf werden die Morde bezeichnet, die zwischen dem 31. August und dem 9. November 1888 geschahen. In diesem Zeitraum wurden die Prostituierten Mary Ann Nichols , Annie Chapman , Elizabeth Stride, Catherine Eddowes und Mary Jane Kelly ermordet. Allen Frauen wurde die Kehle durchschnitten.
Die Morde Jack the Rippers erfolgten auf eine grauenvolle Weise.
- Am 31. August 1888 wurde gegen 3:40 Uhr die Prostituierte Mary Ann Nichols in der Buck’s Row in Whitechapel tot aufgefunden. Ihre Kehle wurde durchschnitten. In der Leistengegend waren Schnitte angesetzt, um den Unterleib zu öffnen und ihre Gedärme freizulegen.
- Die Leiche der Prostituierten Annie Chapman wurde am 8. September 1888 auf dem Hinterhof von 29 Hanbury Street, Spitalfields, entdeckt. Ihre Kehle wurde mit zwei Schnitten durchtrennt. Der Unterleib wurde vollständig geöffnet und ausgeweidet. Die Gedärme waren über die rechte Schulter gelegt. Später stellte sich heraus, dass ein Teil der Bauchdecke sowie die komplette Gebärmutter fehlten.
- Die Prostituierte Elizabeth Stride wurde am 30. September 1888 in der Nacht des sogenannten Double-Event ermordet. Ihr Leichnam wurde um 1:00 Uhr im Dutfield’s Yard in der Berner Street in Whitechapel gefunden. Im Gegensatz zu Mary Ann Nichols und Annie Chapman wurde Stride mit Ausnahme der Durchtrennung der Kehle nicht weiter verstümmelt. Quellen, die davon ausgehen, dass Jack the Ripper der Mörder war, sind der Ansicht, dass der Täter durch die Ankunft des Kellners einer angrenzenden Gaststätte mit einem Fuhrkarren bei seiner Tat gestört wurde.
- Nur 44 Minuten später wurde am etwa einen Kilometer entfernten Mitre Square, City of London, der Körper von Catherine Eddowes gefunden. Ihr Leichnam war ähnlich verstümmelt wie der von Annie Chapman. Aus dem geöffneten Unterleib fehlten die halbe Gebärmutter sowie die linke Niere. Darüber hinaus war neben der durchschnittenen Kehle auch das Gesicht verstümmelt.
Das plötzliche Ende der Mordserie wird damit erklärt, dass der Mörder gestorben sei, aus anderen Gründen inhaftiert, in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen wurde oder das Land verlassen habe. Einige wenige Forscher sehen aber auch die letzten vier der Whitechapel-Morde als Taten des Rippers. Im Rahmen der Ermittlungen richtete die Polizei ihr Augenmerk zunächst auf das Verhör und die Überprüfung der Alibis von Schlachtern, Chirurgen und Ärzten, die sie aufgrund des Vorgehens des Mörders zuerst verdächtigten.
Tatverdächtige
Ein polnischer Barbier namens Aaron Kosminski war einer der berühmten Jack-the-Ripper-Verdächtigen. Kosminski war ein polnischer Einwanderer, der zu jener Zeit in Whitechapel lebte und als Hauptverdächtiger galt. 1891 wurde er in das Colney Hatch Lunatic Asylum eingewiesen, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 1919 blieb. Zeitgenössische Polizeibeamte identifizierten ihn sogar als Verdächtigen, aber es fehlten schlüssige Beweise. Montague John Druitt war ein 31-jähriger Anwalt und Lehrer. Er galt als homosexuell, womit er als Tatverdächtiger weitgehend ausgeschlossen werden kann. Als weiterer Verdächtiger galt der aus Polen nach Großbritannien emigrierte George Chapman alias Severin Antonowitsch Kłosowski. Chapman wurde 1903 für einen von drei von ihm begangenen Giftmorden zum Tode verurteilt und im Gefängnis von Wandsworth hingerichtet. Seit den 1970er Jahren wird immer wieder die Hypothese aufgestellt, dass der deutschstämmige Maler Walter Sickert Jack the Ripper gewesen sei. Neben diesen u. a. seitens der Londoner Polizei offiziell Verdächtigten wurden durch Schriftsteller, Geschichtsforscher und Amateure eine Vielzahl weiterer Personen verdächtigt. Auch gibt es einige Verschwörungstheorien: Am populärsten ist jene, die eine Saga um ein heimliches Kind des Enkels von Königin Viktoria und um die Freimaurer webt. Der präsumtive Thronfolger, Prinz Albert Victor, ältester Sohn des späteren Königs Eduard VII. und Herzog von Clarence, ist tatsächlich einige Zeit von Scotland Yard als Täter verdächtigt worden, unter anderem, weil er als regelmäßiger Bordell-Besucher bekannt war.
Die Identität von Jack the Ripper bleibt bis heute ungeklärt.
Ein anderer Serienmörder, dessen Identität bis heute ungeklärt ist, war der sogenannte Zodiak-Killer. Fünf Menschen hat er in den USA getötet, vielleicht noch mehr. Der Mörder selbst behauptete in 21 Briefen an die Öffentlichkeit, er habe insgesamt 37 Menschen getötet. Bis heute gehen die Ermittlungsbehörden aber von sieben Opfern aus, von denen fünf starben und zwei überlebten. Der Zodiak-Killer bezog die Öffentlichkeit mit ein und hinterließ rätselhafte Botschaften, die bis heute nicht alle gelöst sind. In Briefen wandte er sich an Lokalzeitungen und und drohte weitere Morde an, sollten seine Botschaften nicht auf der Titelseite veröffentlicht werden. Teile dieser Briefe waren allerdings nicht in Schriftform verfasst, sondern in Kryptogramm-Codes. Chiffre Z 340 wurde erst nach 50 Jahren gelöst. Am 1. August 1969, erhielten zwei Tageszeitungen in San Francisco einen Brief mit fast identischem Wortlaut erhalten, unterzeichnet mit einem Tierkreissymbol, was den Absender im Volksmund zum „Zodiac-„(Tierkreiszeichen) Killer“ machte. Der Wortlaut war folgender:
| Lieber Herausgeber, ich bin der Mörder der beiden Teenager letztes Jahr Weihnachten am Lake Herman und des Mädchens am 4. Juni. Ich will, dass Sie diesen Code auf der ersten Seite ihrer Zeitung veröffentlichen. Der Code soll in der Nachmittagsausgabe erscheinen. |
In einer weiteren verschlüsselten Nachricht, dem sog. Chiffre Z 340 die erst nach 50 Jahrendekodiert werden konnte, schrieb er:
| Ich hoffe, dass ihr bei euren Versuchen mich zu fassen viel Freude habt. [Das in der Fernsehshow war ich nicht – was einen Punkt von mir aufwirft:] ich habe keine Angst vor der Gaskammer, weil diese mich noch schneller ins Paradies befördern wird, weil ich nun genügend Sklaven habe, die für mich arbeiten, wo keiner sonst welche hat, wenn er im Paradies ankommt, so dass sie alle Angst vor dem Tod haben. Ich habe keine Angst, weil ich weiß, dass mein Leben nach dem Tode im Paradies ein leichtes sein wird. |
Eine weitere Nachricht, Chiffre Z 13, war so kurz, das sie bis heute nicht entschlüsselt werden konnte. In dieser Nachricht soll der Name des Mörders stehen.Sie beginnt mit den Worten: Mein Name ist……
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Die Ermittlungen der Polizei ergaben zwar einen Verdächtigen: den Lehrer Arthur Leigh Allen. Die Behörden waren jedoch nie in der Lage, stichhaltige Beweise zu sammeln, um ihn ins Gefängnis zu bringen. Diejenigen, die Allen für den Zodiac-Killer halten, weisen jedoch darauf hin, das 1974 sowohl die Korrespondenz als auch die Morde des Zodiac-Killers abrupt endeten. In diesem Jahr wurde Allen wegen Pädophilie verhaftet. Er verbrachte drei Jahre im Gefängnis und dann fünf Jahre bis 1982 auf Bewährung. Im August 1992 starb Allen.
Jedenfalls bleibt es auch weiterhin ein Rätsel: Wer war der Zodiac-Killer?