Imhotep

Imhotep war um 2700 v. Chr. ein hoher Würdenträger unter König Djoser (3. Dynastie). Er gilt als der erste große Baumeister des Alten Reichs in Ägypten und war als Oberster Baumeister und Vorlesepriester Djosers vermutlich für den Bau der Djoser-Pyramide und der Sechemchet-Pyramide in Sakkara verantwortlich. Im Neuen Reich wurde er als einer von wenigen Nichtherrschern als Heilgott verehrt und unter anderem auch als Erfinder der ägyptischen Schrift genannt. Aus heutiger Sicht kann dies aber als Legendenbildung betrachtet werden, da die Hieroglyphenschrift bereits vor Imhotep verwendet wurde. Er gilt auch als Begründer der ägyptischen Medizin angesehen.  So wird er teilweise als Autor medizinischer Texte wie dem Papyrus Edwin Smith bezeichnet. Ebenso soll er die Mumifizierungstechnik mit getrennter Bestattung der Organe in Kanopengefäßen erfunden haben. Des weiteren werden im  der ägyptische Kalender zugeschrieben. Über lange Zeit galt Imhotep als rein mythologische Figur, bis die reale Existenz 1920 durch einen Fund eines Statuensockels durch Cecil M. Firth belegt werden konnte. Imhotep ist lediglich durch zwei Inschriften belegt. Zum einen findet sich im Sockelbereich einer Djoser-Statue aus dem Pyramidenkomplex der Djoser-Pyramide in Sakkara  eine Inschrift, die seinen Namen und seine Titel nennt und ihn somit auch als historische Person und Zeitgenossen des Djoser belegt. Es ist bis dato der einzige bekannte Fall, in dem der Name und die Titel einer nicht-königlichen Person auf der Statuenbasis (Plinthe) einer Königsstatue niedergeschrieben waren. Der Fund dieser Inschrift bekräftigt die Aussage, dass Imhotep Baumeister dieses Pyramidenkomplexes war.

Ein Graffito auf Steinen der Umfassungsmauer der unvollendeten Sechemchet-Pyramide erwähnt Imhoteps Namen sowie den bereits bekannten Titel des Sedjauti-biti (Siegelbewahrer des Königs von Unterägypten). Offenbar behielt Imhotep diesen Titel auch unter Djosers Nachfolger, für den er die Pyramide erbaute.

Imhotep

 Die Statuenbasis (jetzt im Imhotep-Museum in Sakkara) enthält im linken Bereich der Inschrift Name und Titel des Imhotep sowie die Inschrift „Die beiden Brüder des Königs von Unterägypten“ im mittleren Teil. Djoser ließ von Imhotep während seiner 19-jährigen Herrschaft (ca. 2665–2645 v. Chr.) ein bis dahin nie da gewesenes Monumentalgrab errichten, das von den Fortschritten in den Wissenschaften und im Bauwesen kündete. Imhotep schuf mit diesem Bauwerk ein Vorbild, das über Jahrhunderte die Bestattungsriten im Alten Ägypten geprägt hat. Die Pyramide des Sechemchet ist als Weiterentwicklung des Baukonzepts der Djoser-Pyramide zu erkennen. Sie war jedoch von Beginn an mit einem quadratischen Grundriss als Stufenpyramide geplant. Der gesamte Unterbau ist unterirdisch aus dem Fels gehauen. Ein großer offener Schacht für die Grabkammer, wie bei der Djoser-Pyramide, wurde dort nicht angelegt. Die genaue Abstammung von Imotep ist unbekannt. Doch in der Spätzeit wurde Imhotep eine göttliche Herkunft nachgesagt. Es stellt sich die Frage: Hatte Imhotep Zugang zu überlegenen Technologien, die ihm bei seinen monumentalen Bauwerken halfen? Anhänger der Prä-Astronautik  vermuten  sogar eine außerirdische Abstammung. Das zu überprüfen ist bisher nicht möglich. Das Grabmal des Imhotep wird mehrfach in späteren Texten, vor allem in  einem Werk der altägyptischen Literatur aus dem Neuen Reich (dem Harfnerlied des Antef, 18. Dynastie) erwähnt und galt neben einem Imhotep-Heiligtum als Zentrum des Kults. Es wird in Sakkara in der Nähe der Djoser-Pyramide vermutet, konnte aber bislang nicht aufgefunden werden. Im Harfnerlied des Antef wird jedoch erwähnt, dass das Grab zum Entstehungszeitpunkt des Liedes bereits zerstört war.