Die Macht der Drogenkartelle
Die bekanntesten Drogenkartelle sind das Sinaloa-Kartell, das Golf-Kartell, das Juárez-Kartell und das Tijuana-Kartell, alle aus Mexiko.
| Sinaloa-Kartell | Das Sinaloa-Kartell ist eine mexikanische Verbrecherorganisation, die Geschäften im Drogenhandel, der Geldwäsche und dem Menschenhandel nachgeht. Das Kartell hat seine Basis in Culiacán, Sinaloa, agiert aber in mehr als 20 mexikanischen Bundesstaaten. Das Sinaloa-Kartell kooperiert in Südamerika, speziell in Kolumbien und Ecuador mit dortigen Kartellen. |
| Juárez-Kartell | Das Juárez-Kartell ist ein mexikanisches Drogenkartell, das seit den 1990er-Jahren um die Vorherrschaft über die Route des Drogenschmuggels von Ciudad Juárez in den USA kämpft. Es wurde von Amado Carrillo Fuentes, dem ältesten von sechs Brüdern gegründet, der es bis zu seinem Tod 1997 anführte. Danach verlor das Juárez-Kartell im Verhältnis zu anderen Drogenkartellen kontinuierlich an Macht. Es wird aber vermutet, dass das Juárez-Kartell etwa ein Fünftel des Drogenschmuggels in den Vereinigten Staaten kontrolliert. |
| Cártel del Noreste | Das Nordostkartell oder CDN ist eine mexikanische kriminelle Organisation. Ihre wichtigsten kriminellen Aktivitäten sind Aktivitäten sind: Entführung , Erpressung , Drogenhandel , Menschenhandel , Terrorismus , Geldwäsche sowie die Kontrolle lokaler Aktivitäten wie Prostitution und illegaler Menschenhandel . Sie haben die totale Kontrolle über die Stadt Nuevo Laredo. Sie soll auch in den USA , Guatemala , Honduras und Kolumbien operieren. Im Februar 2025 wurde sie vom US-Außenministerium als ausländische Terrororganisation eingestuft. |
| La Familia Michoacána | Die Familia Michoacana ist eine mexikanische kriminelle Organisation, die sich dem Drogenhandel und verschiedenen illegalen Aktivitäten widmet und vom US-Außenministerium als ausländische „ Terrororganisation “ eingestuft wurde. Das Territorium der Organsiattion umfasst den Norden und die Tierra Caliente von Guerrero, den Süden Mexikos und die angrenzenden Städte Michoacáns. Das Kartell ist dafür bekannt, in geheimen Labors in Michoacán große Mengen Methamphetamin herzustellen. |
| Tren de Aragua | Tren de Aragua ist eine 2005 entstandene transnationale kriminelle Organisation aus Venezuela, die von den USA als ausländische terroristische Organisation eingestuft wird. Das Kartell ist bekannt für seine Aktivitäten in den Bereichen Menschenhandel, Drogenhandel, Erpressung, Zuhälterei und anderer schwerer Verbrechen. Es wird angenommen, dass die Organisation zwischen 4000 und 5000 Mitglieder hat, hauptsächlich Venezolaner. Tren de Aragua ist die erste venezolanische kriminelle Organisation, die ins Ausland expandierte; sie ist in Kolumbien, Brasilien, Peru, Ecuador, Bolivien, Panama, Costa Rica, Chile, Mexiko, Trinidad und Tobago und in den Vereinigten Staaten vertreten. |
| Golf-Kartell | Das Golf-Kartell ist eine der ältesten mexikanischen Drogenkartelle in Mexiko, welches vor allem die am Golf von Mexiko liegende Grenzstadt Heroica Matamoros beherrscht. Es hatte im Verlauf des Drogenkriegs in Mexiko an Macht verloren, insbesondere an seinen früheren paramilitärischen Arm Los Zetas. Das Golf-Kartell kontrolliert den Drogenhandel in dem Freien und Souveränen Staat Tamaulipas, im im Nordosten Mexikos, handelt mit Waffen und betreibt Geschäfte mit illegalen Migranten in die USA. Das Kartell unterhält paramilitärische Milizen mit Uniformen, Standarten und Logos und verfügt über eine militärische Befehlsstruktur. |
| Tijuana-Kartell | Das Tijuana-Kartell ist ein mexikanisches Drogenkartell, das im Verlauf des Drogenkriegs in Mexiko zusammen mit dem Beltrán-Leyva-Kartell eine Allianz gegen das mächtige Sinaloa-Kartell gründete. Aus der Allianz entstand indirekt das Cartell Jalisco Nueva Generación (CJNG). Während die CJNG an Größe und Einfluss zunahm, verlor das Tijuana-Kartell an Macht und Bedeutung. Das Tijuana-Kartell existiert nach wie vor, ist aber jetzt vor allem als Arm des CJNG tätig. Der Drogenkrieg in Mexiko ist ein innerstaatlicher Krieg zwischen dem Staat und mexikanischer Bevölkerung auf der einen Seite und den Drogenkartellen auf der anderen Seite. So kämpften z. B. im Jahr 2011 50.000 Angehörige der mexikanischen Streitkräfte und 35.000 der mexikanischen Bundespolizei gegen schätzungsweise 300.000 Angehörige der – untereinander verfeindeten – mexikanischen Drogenkartelle und ihre paramilitärischen Einheiten. |
| Maras | Maras sind eine Vielzahl von Banden, die unter dem Begriff Mara Salvatrucha (auch kurz MS-13 ) zusammengefasst werden und in Nord- und Mittelamerika ihre kriminellen Machenschaften treiben. Ihre mehr als 100.000 Mitglieder sind zumeist lateinamerikanischer Herkunft. Als erstes Land der Ursprungsmitglieder gilt El Salvador. Die Mara Salvatrucha Banden gelten als besonders aggressiv und gewaltbereit. Die Gang verdient ihr Geld mit Waffenhandel, Prostitution, Drogenhandel, Autoschieberei, Menschenhandel, Diebstahl und der Erhebung von Wegezöllen in ihrem Revier. Ein Großteil des täglichen Lebens ist vom Kampf gegen die feindlichen Maras, insbesondere die Mara 18, geprägt. Die MS-13 hat inzwischen ein Netzwerk aufgebaut, das den ganzen amerikanischen Kontinent abdeckt. Mitglieder der MS-13 agieren neben Lateinamerika und den USA auch in Kanada und verstärkt in Mexiko. |
Die Landschaft der organisierten Kriminalität in Mexiko ist unübersichtlich und ändert sich ständig. Zwar gibt es mit den in den 1990er-Jahren entstandenen Drogenkartellen bekannte und einflussreiche Organisationen, die sich auch bis in die Gegenwart behaupten konnten. Dazu zählen das Sinaloa-Kartell, das Golf-Kartell und das Juárez-Kartell. Doch ist mit dem Tijuana-Kartell auch das Gegenteil passiert. Im Verlauf des Drogenkrieges bildeten sich viele Gangs, die wiederum Kooperationen mit anderen kriminellen Gruppen oder den großen Kartellen eingingen, aus denen sich wiederum neue Organisationen, wie beispielsweise das CJNG, bildeten. Andere Gangs, die sich im Verlauf des Krieges bildeten, wurden wiederum aufgelöst bzw. eliminiert, wie das Beltrán-Leyva-Kartell oder die Los Caballeros Templarios.
Die gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen staatlichen Sicherheitskräften und der organisierten Kriminalität sowie der Drogenkartelle untereinander sind besonders ausgeprägt in den Großstädten der nördlichen Grenzregion zu den Vereinigten Staaten. So galt etwa die Grenzstadt Ciudad Juárez als eine der gefährlichsten Städte der Welt, so zu sagen als das Epizentrum der Drogenkriege. Drogenkartelle lieferten sich Straßenkämpfe, um die Kontrolle über die Stadt an der Grenze zu den US-Bundesstaaten Texas und New Mexico und damit den Zugang zum lukrativen amerikanischen Drogenmarkt zu bekommen. Das Juárez-Kartell entstand und kontrollierte die wichtigsten Drogenschmuggelwege. Juárez wurde zu einem gesetzlosen Ort. Dann kam das Sinaloa Kartell in die Stadt, um dem Juárez-Kartell die Kontrolle über die Schmuggelwege zu entreißen. Beide Syndikate benutzten Straßengangs für ihren Krieg. Fünf Jahre lang versank die Stadt in Gewalt. Morde, Erpressungen und Entführungen bestimmten den Alltag. Es herrschte Anarchie. Doch dann hat Mexiko – zumindest in Juárez – den politischen Willen aufgebracht, das Justizsystem zu stärken und in die Verwaltung zu investieren. Die Polizei eroberte die Stadt mit einer durchdachten militärischen Strategie zurück: „Sie haben die Verbrecher nicht in die Ecke gedrängt, sondern ihnen immer einen Fluchtweg offengehalten, damit sie einfach aus Juárez abhauen konnten.“ Heute zählt die Stadt nicht länger zu den 50 gewalttätigsten der Welt. Die Wende zum Guten scheint geglückt.
Drogenkartelle in Mexiko kontrollieren auch heute noch bis zu 70 % des ausländischen Drogenhandels in die USA. Sie schmuggeln Cannabis, asiatisches Methamphetamin, Kokain und Heroin über die Grenze. Beinahe die Hälfte der Einnahmen der Kartelle stammt dabei aus Cannabis.
Die wichtigsten Drogen
| Cannabis | Die indische Hanfpflanze enthält mehr als 60 berauschende Wirkstoffe. THC (Delta-9-Tetrahydrocannabinol) ist die Hauptsubstanz, die den Cannabisrausch auslöst. Bekannte Cannabisprodukte sind Haschisch und Marihuana: Marihuana enthält durchschnittlich 7 bis 11 Prozent THC. Haschisch enthält im Schnitt 11 bis 19 Prozent THC. |
| LSD | Die chemisch hergestellte Droge LSD (LysergsäureDiethylamid) ist eine farb-, geschmack- und geruchlose Substanz. LSD ist mit den Inhaltsstoffen des „Mutterkorns“ verwandt, einem Pilzschädling, der Getreideähren befällt und dessen rauschhafte Wirkung schon lange bekannt ist. LSD ist die stärkste bekannte psychoaktive Droge, ein Halluzinogen, das heißt ein Wirkstoff, der Sinnestäuschungen auslöst und Wahrnehmungen und Gefühle beeinflusst. Es wirkt bereits in einer Dosierung von 0,1 Milligramm.Wirkungsbeginn nach ca. 20 – 60 Minuten, max. Wirkung nach 1 – 2 Stunden. Wirkdauer6 – 8 Stunden, bei hoher Dosierung länger. |
| Kokain | Kokain wird aus den Blättern des Kokastrauchs (Erythroxylum coca) gewonnen. Die Blätter enthalten etwa 1% Kokain. Die Blätter des Kokastrauchs wurden schon von den Inkas gekaut bzw. in Form von Tee getrunken. Für sie galten die Blätter seit jeher als leistungssteigerndes, hunger- und durststillendes Mittel. In der Anden-Bevölkerung gelten die Blätter als Alltagsdroge.Wirkungsbeginn nach ca. 3 Minuten (Sniefen), beim Rauchen (Crack/Freebase) und Spritzen schneller. Wirkdauer ca. 1 – 2 Stunden. |
| Crack | Crack wird aus Kokain hergestellt, das mit Backpulver bzw. und Wasser aufgekocht und getrocknet wird. Es entstehen kleine Klümpchen , sogenannte „Rocks“. Crack kann im Gegensatz zu Kokain geraucht werden. Es wird in speziellen Glas- oder Metallpfeifen geraucht, die mit einem Feuerzeug erwärmt werden. Dabei entsteht ein knisterndes Geräusch, das Crack seinen Namen gab (to crackle = knistern). Die Wirkung von Crack ist sehr kurz und intensiv und der von Kokain ähnlich. Außerdem wirkt es aus bislang ungeklärten Gründen weitaus stärker als Kokain und ist daher auch gefährlicher. Crack gelangt durchs Rauchen über die Blutbahn innerhalb von acht bis zehn Sekunden ins Gehirn, so dass der Rausch schlagartig eintritt. Die Rauschwirkung mit positiven Gefühlen und Steigerung der Konzentrationsfähigkeit hält nur etwa 5 bis 15 Minuten an und die positive Wirkung wandelt sich dann schlagartig in das genaue Gegenteil. |
| Ecstasy | Ecstasy ist eine chemisch hergestellte weiße, geruchlose Substanz (3,4MethylendioxyNMethylamphetamin, kurz MDMA). Wirkungsbeginn nach 30 – 90 Minuten.Wirkdauer 4 – 6 Stunden (MDMA; andere Substanzen wirken länger, z. B. MDA 8 – 12 Stunden). Es beeinflusst die körperlichen Funktionen, das Denken sowie die Wahrnehmung der Umgebung. Sinnesreize werden verstärkt und als besonders schön erlebt, die Energie scheint unerschöpflich. Befindet sich die Ecstasy konsumierende Person jedoch in einer negativen Grundstimmung, kann der Ecstasy-Rausch sehr unangenehm werden: Ängste und Unsicherheit werden verstärkt, Wahrnehmungen können zum „Horrortrip“ werden. |
| Opiate | Unter dem Begriff Opiate werden Heroin, Opium und Morphium zusammengefasst. Alle drei Drogen werden aus dem Schlafmohn gewonnen und beeinflussen Stimmungen, Gefühle und Wahrnehmungen. Morphium wird als stärkstes Schmerzmittel bei schweren Erkrankungen eingesetzt. Opium ist der eingetrocknete Milchsaft des Schlafmohns, Morphium ein Bestandteil des Opiums. Heroin entsteht durch eine chemische Weiterverarbeitung des Opiums. Heroinkonsum blockiert die körpereigene Endorphinproduktion. Statt der Endorphine wird das Heroin in den Stoffwechsel eingebaut, wo es erheblich stärker wirkt. Es erzeugt ein starkes Hochgefühl („Flash“), erhöhtes Selbstvertrauen und bewirkt Schmerz- und Angstlinderung. Wirkungsbeginn nach wenigen Sekunden (intravenös) oder wenigen Minuten (geraucht, gesnieft). Wirkdauer ca. 2 – 5 Stunden, je nach Dosis. |
| Crystal Meth | Crystal bzw. Methamphetamin ist ein starkes Psychostimulans auf Amphetamin-Basis. Methamphetamin ist ein weißes oder eingefärbtes kristallines Pulver und wird durch die chemische Reduktion von Ephedrin gewonnen. Im Unterschied zu herkömmlichen Amphetaminwirkstoffen ist der Reinheitsgrad von Crystal noch höher – zwischen 31 bis 66% – und damit auch seine Wirkung erheblich stärker. Wirkungsbeginn nach ca. 5 – 20 Minuten beim Sniefen; bis 30 Minuten beim Schlucken; wird auch anal eingeführt und intravenös konsumiert.Wirkdauer 20 – 30 Stunden. |
| Speed | Wirkungsbeginn nach 3 Minuten (Sniefen) bis 30 Minuten (Schlucken). Wirkdauer4 – 6 Stunden. Die Droge wirkt aufputschend. Hungergefühl und Schlafbedürfniss werden unterdrückt. Weitere Wirkungen: erhöhtes Selbstbewusstsein, Euphorie, gesteigerte Risiko- und Gewaltbereitschaft; Unruhe, Aggression; Erhöhung der Herzfrequenz, Blutdrucksteigerung und Anstieg der Körpertemperatur. Bei Überdosierung oder Überlastung des Körpers (z.B. exzessives, ausuferndes Tanzen) droht lebensbedrohliche Überhitzung des Körpers, Bewusstlosigkeit, Kreislaufversagen, Herzversagen |
| Ketamin | Ketamin ist eigentlich ein Narkosemittel. Wirkungsbeginn unmittelbar (intravenös gespritzt) oder nach wenigen Minuten (in den Muskel gespritzt, gesnieft, geschluckt). Wirkdauer 30 – 45 Min., abhängig von der Dosis. Der Stoff verursacht optische und akustische Halluzinationen, Bewusstseinsveränderung/-erweiterung (z. B. Gefühl, aus dem Körper herauszutreten, „Tunnelerlebnisse“, Angstzustände, Nahtod-Erlebnisse, Ich-Auflösung; Steigerung des Lustempfindens; Kommunikation ist kaum noch möglich („der Faden reißt“). In größeren Mengen Verlust des Bewusstseins (Narkosezustand); Muskelsteifheit, Bewegungsunfähigkeit (Starre) und Herabsetzung der Atmung bis hin zum Atemstillstand. |