Übernatürliche Fähigkeiten

Manche Menschen haben übernatürliche Kräfte. Manche haben z. B. eine seltsame Macht über den Schmerz. Sie können sich darauf programmieren keinen Schmerz zu empfinden und niemand wieß wie sie imstande sind, dies zu erreichen. So wird etwa vom dem Ritus über glühende Kohlen zu laufen, schon bei Vergil und Plato berichtet. In modernerer Zeit ist erin Indien, Sri Lanka, auf dem Balkan, in Japan und vor allem auf den Fidschi-Inseln ausgeübt worden. Man hebt dort einen zwei Meter tiefen und  bis zu sieben Meter breiten Graben aus und füllt in mit Holzklötzen auf, die angezündet werden. Man fügt Steine hinzu, bis der Graben ein Teppich von glühenden Steinen ist.. Ein Priester führt die Feuerläufer dann langsam über den Feuerteppich  hinweg. In den meisten Fällen scheinen die Feuerläufer sich in einem schwachen Trance-Zustan zu befinden, doch ist dies nicht immer so. Bei den Shinto-Feuerzeremonien in Japan sind die Feuerläufer bei vollem Bewußtsein und dennoch der Hitze gegenüber völlig gleichgültig. Wie sind diese Menschen in der Lage jeglichen Schmerz zu unterdrücken? Im Jahr 1935 führte die Universität London ein wissenschftlich kontrolliertes Experiment mit einem jungen Inder durch, der seelenruhig über Kohlen mit einer Temperatur von 440° Celcius lief und weder Schmerzen empfand noch sich Brandverletzungen zuzog.

Eine Inselbegabung (Savant-Syndrom) ist eine besonders herausragende Begabung in einem spezifischen Bereich („Insel“), die überwiegend bei Menschen mit geistiger Behinderung, tiefgreifender Entwicklungsstörung oder Hirnschädigung auftritt. Sie sticht weit aus deren sonstigen Fähigkeiten heraus und ist nicht durch bloßes Üben erklärbar. Meist handelt es sich um mathematische, künstlerische, musikalische oder ungewöhnliche Gedächtnisleistungen, wobei auch mehrere Inselbegabungen bei derselben Person vorliegen können. Gehäuft ist das Phänomen bei Autismus zu beobachten. So sind etwa 50 % der bestätigten Inselbegabten Autisten. Umgekehrt sind jedoch die wenigsten Autisten inselbegabt. Die Ursachen von Inselbegabungen sind noch nicht genau bekannt. Inselfertigkeiten sind fast immer angeboren, können jedoch auch später aus einer Hirnschädigung entstanden sein. Bei den meisten Inselbegabten ist die Sprache deutlich unterentwickelt; es gibt aber auch solche, die in kürzester Zeit eine Fremdsprache aufnehmen. der irische Hirnforscher Michael Fitzgerald sieht die herausragende Kreativität der Inselbegabten als Folge der bei den Autisten bestehenden neuronalen Fehlschaltungen. Seiner Meinung nach waren bei vielen Genies wie Albert Einstein, Isaac Newton und Mozart mehr oder minder starke Ausprägungen von Autismus vorhanden.

Andere Menschen wiederum haben paranormale, übersinnliche Fähigkeiten. Das sind Fähigkeiten , die über die fünf Sinne hinausgehen. Sie beziehen sich auf die Fähigkeit, über die Grenzen der herkömmlichen Sinneswahrnehmung hinaus Informationen oder Ereignisse wahrzunehmen. Menschen mit diesen Fähigkeiten können beispielsweise Vorahnungen haben oder Dinge spüren, die außerhalb des normalen Erfahrungsbereichs liegen. Paranormale Fähigkeiten können das Wissen um vergangene oder zukünftige Ereignisse, Telepathie, Telekinese, Hellsehen, mediale Wahrnehmungen, Geistheilungen, Radiästhesie oder auch die Kommunikation mit Verstorbenen umfassen. Eine rätselhafte Eigenschaft des menschlichen Geistes ist z. B. der sechste Sinn, eine Art außersinnliches Radar, der zwischen zwischen Intuition und Vorahnung eingeordnet werden kann. An der Northwestern University in Illinois, USA, hat man sich mit mehreren Studien beschäftigt, die einen möglichen sechsten Sinn untersuchten. Die Studien wurden zwischen 1978 und 2010 veröffentlicht. Die Ergebnisse belegen das es Zeiten gibt, in denen Menschen erahnen bzw. voraussehen könnten, was passieren wird. Das verdanken wir unserem Bewusstsein. Das Unterbewusste umfasst Informationen und Wissen, welche über das hinausgehen, was der Verstand erfasst. Physiologische Untersuchungen der University of Washington (Washington, USA) bestätigten dies 2005 in weiteren Experimenten. Die Ergebnisse belegen, dass der menschliche Körper auf einen Stimulus reagiert, bevor er diesen wahrnimmt. Messungen zeigten Alterationen der Herz- und Lungenaktivität, bis zu 10 Sekunden bevor eine gefährliche Situation eintraf. Diese Art von Reaktionen nennt die Wissenschaft „anormale antizipatorische Aktivität“. Ob man es nun so oder den sechsten Sinn, oder Intuition nennen will, dieses Phänomen kann mit dem derzeitigen Verständnis von Biologie nicht erklärt werden. Die Wissenschaftler weisen aber diesbezüglich darauf hin, dass mögliche Erklärungen in der Quantenbiologie zu finden sind.

Darstellung aus Indien, 18. Jahrhundert.

Ein weiteres geheimnisvolles Phänomen, dass die Kraft des menschlichen Geistes beschreibt, ist das dritte Auge. Nach verschiedenen Theorien sollen durch die Öffnung oder Verwendung des dritten Auges besondere Wahrnehmungen (z. B. Visionen, Hellsehen) möglich sein, die über das gewöhnliche Sehen hinausgehen. Ein Tor, das zu höherem Bewusstsein führt. Anhänger der Theosophin Helena Petrovna Blavatsky vertreten die Theorie, dass das dritte Auge die Zirbeldrüse sein soll, die sich zwischen den beiden Gehirnhälften befindet. Andere wiedrum ordnen das Dritte Auge dem Stirnchakra (Ajna Chakra) und dem Bereich der Hypophyse zu.

Mit der Akasha-Chronik z. B. wird die Vorstellung verbunden, vergangene Ereignisse übersinnlich wahrnehmen zu können. Ein übersinnliches „Buch des Lebens“, das in immaterieller Form ein allumfassendes Weltgedächtnis enthält.  Die Vorstellung von einem  Weltgedächtnis hat eine lange Tradition und  findet sich u. a. schon bei Plotin, Paracelsus, Agrippa von Nettesheim oder Éliphas Lévi wieder. Auch Helena Petrovna Blavatsky sprach von „metaphysischen Tafeln“, in die Aufzeichnungen „von allem was war, ist oder je sein wird“ eingeprägt seien und die „dem Auge des Sehers und Propheten als ein lebendes Bild hingestellt“ würden.

Die Macht der Gene

Es gibt Menschen die besonders schnell rennen können. Verantwortlich dafür ist eine Mutation des Gens ACTN3, auch „Speed-Gen“ oder „Sprinter-Gen“ genannt. Vereinfacht gesagt beeinflusst es die Geschwindigkeit, in der die Muskelfasern kontraktieren. Menschen, die eine bestimmte Variante dieses Gens, das 577R-Allel, in sich tragen, können besonders schnell rennen. Das sind nur etwa die Hälfte der Europäer, aber 85 Prozent der Afrikaner. Und fast jeder je getestete männliche Top-Sprinter hat dieses mutierte Gen in sich. Das ACE-Gen reguliert unseren Blutdruck und den Wasser-Elektrolyt-Haushalt. Träger einer bestimmten Variante dessen sind besonders ausdauernd. Bei Bergsteigern und auch bei Langstreckenläufern wurde diese Mutation besonders häufig nachgewiesen. Die Tarahumara eine indigene Ethnie, die im Norden Mexikos lebt. sind für ihre Langstreckenläufe durch Wüsten, Schluchten und Berge berühmt. In der  Tarahumara-Sprache werden sie als Rarámuri (Jene, die schnell laufen) bezeichnet. Traditionell betreiben die Tarahumara die Hetzjagd (auch Ausdauerjagd) auf Wildtiere (wie z. B. Hirsche, Rehe), die sie im Dauerlauf die Berghänge hinaufjagen, bis diese erschöpft niedersinken und mit bloßen Händen erwürgt werden können.  Laufen nimmt in der Kultur der Tarahumara einen hohen Stellenwert ein. Auch heute gibt es Tarahumara, die – ob nun zur Jagd oder auf Wettrennen – 24 Stunden und mehr laufen, ohne anzuhalten. Ohne Probleme bewältigen sie Strecken über 300 km, barfuß oder höchstens mit Sandalen (Huaraches). 

Apnoetauchen oder Freitauchen ist die älteste und ursprünglichste Form des Tauchens. Bereits in der Steinzeit haben Apnoetaucher auf diese Weise zum Beispiel Muscheln, Schwämme und Perlen gesammelt. Zu den erfolgreichsten Freitauchern der Welt zählt der Österreicher Herbert Nitsch. Er ist der erste Mensch, der ausschließlich mit eigener Kraft  über 100 Meter tief tauchte und der die 200-Meter-Tiefenmarke in der Apnoedisziplin „No Limit“ mit 214 Metern offiziell durchbrach .  Stéphane Mifsud , ein französischer Apnoetaucher hält den Weltrokord in der Apnoedisziplin Zeittauchen. Er kann bis zu 11 Minuten 35 Sekunden unter Wasser bleiben ohne zu atmen. Seine Lungenkapazität beträgt 10,5 Liter und ist somit doppelt so groß wie die eines durchschnittlichen Menschen.

 Des Weiteren gibt es Menschen, die schon nach einer  kurzen Nacht mit wenigen Stunden Schlaf  ausgeschlafen sind. Sie haben eine Mutation des Gens hDEC2. Die Wissenschaft fängt gerade erst an, dieses Phänomen zu studieren.

Manchen Menschen nehmen Geschmäcker viel intensiver wahr als der Rest der Menschheit. Dafür zuständig: eine Variante des Gens TAS2R38. Das ist für die Ausbildung der Rezeptoren auf unserer Zunge verantwortlich, die uns Bitterstoffe schmecken lassen. Ungefähr ein Viertel der Bevölkerung trägt eine Mutation des Gens in sich, sodass diese Bitteres viel stärker wahrnehmen.  Ein Knochen ist schnell mal gebrochen.  Nicht so bei manchen Menschen. Sie haben praktisch ein unzerbrechliches Skelett. Ihre Knochendichte ist ungefähr doppelt zu hoch wie normal. Der Grund: Mutationen im Gen LRP5, das für die Bildung von Knochenmaterial mitverantwortlich ist.