Die größten Diamanten

Der Diamant ist ein Wunder der Natur. Er ist das härteste bekannte natürlich vorkommende Material. Die Mohshärte ist eine Skala zur Bestimmung der Härte von Mineralien. Minerale der Mohshärte 1 bis 2 gelten als weich, von 3 bis 5 als mittelhart, und alle Minerale über der Mohshärte 6 werden als hart bezeichnet. Das Mineral mit der geringsten Härte ist der Mohs´schen Härteskala zufolge mit einer Mohshärte von 1 Talk. Mit einer Härte von 10 sind Diamanten die härtesten Minerale der Erde. Die Minerale der Härte von 10 nach 1 absteigend können stets das vorhergehende, weichere Mineral ritzen – jedoch nicht umgekehrt.
- Talk
- Gips (Gipsspat)
- Calcit (Kalkspat)
- Fluorit (Flusspat)
- Apatit
- Orthoklas (Feldspat)
- Quarz
- Topas
- Korund
- Diamant
Ein Diamant besteht zu 99.9% aus Kohlenstoff. Er entsteht in der Natur im Erdinneren unter enormem Druck und höchsten Temperaturen. Der Entstehungsprozess eines Diamanten dauert Millionen bis Milliarden von Jahren. Der Diamant ist optisch 1isotrop mit hoher Lichtbrechung und hoher 2Dispersion. Er zeigt Fluoreszenz und Phosphoreszenz und ist 3triboelektrisch. Er verfügt über die höchste Wärmeleitfähigkeit aller bekannten Minerale. Das Gewicht einzelner Diamanten wird traditionell in Karat angegeben, welches seit 1907 auf exakt 0,2 Gramm festgelegt ist Der Wert des Diamanten wird durch vier Qualitätsmerkmale bestimmt, wobei die Kombination dieser vier Merkmale den Wert des Steins bestimmt:
- Carat (Gewicht): Je größer (bzw. schwerer), desto seltener ist der Stein. Der Preis eines Diamanten steigt überproportional zum Gewicht des Steines.
- Clarity (Reinheit): Weniger als 1% aller gefundenen Diamanten sind lupenrein – also ohne Einschlüsse. Die Einschlüsse von in der Natur gewachsenen Diamanten sehen aus wie kleine Kristalle, Wolken oder Federn. Einschlüsse beeinträchtigen das Funkeln, also das Feuer, eines Diamanten, weil die Lichtreflektion gestört wird.
- Colour (Farbe): Grundsätzlich gilt bei Diamanten je farbloser – das heißt möglichst ohne jegliche Tönung – desto seltener und teurer ist der Diamant. Eine Ausnahme bilden die sogenannten „Fancy“ Diamonds, die intensiv gefärbt und deshalb ebenfalls sehr selten sind.
- Cut (Schliff): je besser der Schliff (cut), desto stärker die Brillanz des Diamanten, also sein Feuer. Der Schliff ist das einzige Qualitätsmerkmal, das von Menschenhand verändert werden kann. Der richtige Schliff ist entscheidend, weil nur durch diese Kunst kann das dem Diamanten innewohnende Feuer und seine Schönheit zur Geltung gebracht werden.
Der Schraubenbaum (Pandanus candelabrum) wird in der Diamantensuche eingesetzt, da er vor allem über Kimberlitschloten (Vulkanröhren, die Diamanten aus dem Erdmantel bringen) gedeiht. Der Geologe Stephen E. Haggerty hat diesen Zusammenhang in seiner Studie publiziert, die feststellt, dass der Schraubenbaum auf Böden gedeiht, die reich an Kimberlit sind, einem Gestein, das Diamanten führen kann. Aber nur eine Unterart der Schraubengewächse, der Pandanus candelabrum, signalisiert angeblich, wo Diamanten zu finden sind. Er wächst nur auf Böden, die das vulkanische Gestein Kimberlit enthalten und sich in unmittelbarer Nähe von Kimberlit-Schloten befinden.
Die sechs größten Diamanten die je gefunden wurden
| Der Cullinan Diamant | Mit 3106,7 Karat ist der Cullinan-Stein der größte bis heute gefundene Rohdiamant der Welt. Benannt wurde er nach dem Besitzer der Mine, aus der er geborgen wurde: Thomas Cullinan. Mittlerweile wurde der 1905 gefundene Diamant in unglaubliche 9 große und 96 kleine Diamanten gespalten und geschliffen. Einige davon gingen dem englischen Königshaus zu. In Form einer Birne geschliffen wurden die Diamanten in die britischen Kronjuwelen eingesetzt, konkret in das königliche Zepter. Noch heute ist es der größte geschliffene Diamant der Welt. |
| Der Lesedi La Rona | Zuvor bekannt unter dem Namen Karowe AK6 (nach Mine und Tunnel, in denen er gefunden wurde), ist der Lesedi La Rona, seit seinem Fund in Botswana am 16. November 2015, der zweitgrößte Rohdiamant der Welt. Der Name des 1111 Karat schweren Diamanten bedeutet übersetzt „Unser Licht“. |
| Der Excelsior Diamant | Als der Excelsior Diamant 1893 in Südafrika entdeckt wurde, war er mit 995,2 Karat der bis dato größte Rohdiamant der Welt. Jetzt belegt er Platz 3. Ein Minenarbeiter fand den Excelsior in der Jagersfontein Mine in Afrika. |
| Der Stern von Sierra Leone | Der 968,9 Karat schwere, farblose Stern von Sierra Leone wurde 1972 in der Dominica Mine in Sierra Leone gefunden. Aus ihm wurden 17 Einzelteile gefertigt und in Form geschliffen. 13 von den Teildiamanten wurde das Prädikat „flawless“, also makellos, verliehen. Hinzu kommt die chemische Reinheit des Steins. Er gilt als Diamant des Typen IIa. Noch nicht einmal einem Prozent aller Diamanten wird dieser Reinheitsgrad zugestanden. |
| Der Incomparable | Seine besondere Färbung, ist nicht etwa das übliche weiß oder blau, sondern bräunlich. „Fancy brownish yellow“ ist die genaue Farbbezeichnung des Edelsteins. In den 80er-Jahren wurde er in der Demokratischen Republik Kongo entdeckt. Aus dem Rohdiamanten mit einer Größe von 890 Karat entstanden 14 kleinere und ein großer Diamant mit einer Farbpalette, die von weiß bis dunkelbraun reicht. Der größte Stein hat 407,88 Karat und ist einer der größten geschliffenen, farbigen Diamanten der Welt. |
| Der Großmogul | Im Jahr 1650 wurde der heute sechstgrößte Diamant der Welt in der Kollur Mine in Indien gefunden. Über sein Gewicht herrscht Uneinigkeit Die Gewichtsangaben reichen von 793 bis hin zu 817 Karat. Benannt wurde der Großmogul nach dem Erbauer des Taj Mahal und indischem Mogul-Kaiser Shah Jahan. Seit der Eroberung Delhis 1739 durch den persischen Schah gilt der Stein als verschwunden. |
Viele Diamanten haben auch eine interessante Geschichte:
| Orloff | Dieser vollkommen reine grünblaue Diamant wurde in Indien gefunden. Er wurde mit einer besonderen Schleifmaschine, dem sogenannten Mogul, in Form von einer Rose geschliffen und ist heute zusammen mit anderen seltenen Diamanten, Teil des Moskauer Staatsschatzes. |
| Centenary Diamond | In seiner ursprünglichen Form hatte dieser einzigartige Diamant fast 600 Karat. Ein Expertenteam von Juwelieren schliffen aus dem Rohdiamant, einen reinen Diamanten mit einem Gewicht von 273,85 Karat. Damit ist er der drittgrößte geschliffene Diamant auf der Welt . |
| Regent (Administrator) | Obwohl dieser Diamant mit seinen 140,50 Karat nicht zu dem größten Diamanten der Welt gehört, so wird er wegen seiner vollkommenen Durchsichtigkeit und seines perfekten Schliffs als der schönste Diamant der Welt betrachtet. Der Edelstein wurde 1698 in Indien entdeckt und später in die Kronjuwelen Frankreichs integriert. Heute wird der Diamant im Pariser Louvre ausgestellt. |
| Mountain of Light | Dieser 105 Karat schwere ovale Diamant, dessen ursprünglicher persischer Name Koh-i-Noor ist, gehört zu den ältesten Diamanten der Welt. Er wurde schon 1304 entdeckt, und viel später in eine der schönsten Kronen der Welt eingesetzt, welche die Königin Alexandra, Maria von Teck sowie die Königinmutter trugen. Heute befindet sich der Diamant zusammen mit den anderen Kronjuwelen im Londoner Tower. |
| Idol’s Eye (Das Auge des Idols)
| Mit diesem Namen wird ein Diamant in Form einer Birne bezeichnet, welcher der Legende nach Teil einer heiligen Statue war, von der er gestohlen wurde. Der Diamant soll angeblich das Lösegeld des Scheichs aus Kaschmir für die Prinzessin Raschid gewesen sein, die sein Nebenbuhler, der türkische Sultan, hatte entführen lassen. |
| Sancy | Dieser 55 Karat schwere Diamant in Form einer Birne gehörte ursprünglich dem burgundischen Herzog Karl dem Kühnen, der den Diamanten bei einer Schlacht im Jahr 1477 verlor. Benannt ist er aber nach einem späteren Besitzer, dem französischen Botschafter de Sancy, der im 16. Jahrhundert am türkischen Hof wirkte. Die letzte Erwähnung des Diamanten stammt aus der Zeit der Französischen Revolution, während welcher der Edelstein verloren ging. |
| Blue Hope (Die blaue Hoffnung) | Dieser blau gefärbte Diamant mit einem Gewicht von 45,52 Karat wurde nach seinem Besitzer Henry Thomas Hope benannt. Er bescherte im Laufe der Geschichte seinen Besitzern Pech und Sorgen. Der Sohn von Hope wurde um sein gesamtes Vermögen gebracht. Die nächste Besitzerin Frau McLean beging Selbstmord. Der Stein ist bis heute im Smithsonian-Institution ausgestellt. |
| Hortensie | Der rosa Diamant mit einem Gewicht von 20 Karat wurde nach der niederländischen Königin Hortensie genannt, der Stieftochter Napoleon Bonapartes. Der Diamant wurde in die französischen Kronjuwelen eingearbeitet und ist im Pariser Louvre ausgestellt. |
![]()
1Die isotrope Struktur führt dazu, dass Lichtstrahlen gleichmäßig durch den Diamanten gebrochen werden, unabhängig von ihrer Ausrichtung, was zu seinem charakteristischen Glanz führt. Dies liegt an der kubischen Struktur des Diamanten, in der die Kohlenstoffatome in allen Richtungen gleichmäßig gebunden sind. 2Dispersion beschreibt wie stark das Licht bei der Durchdringung eines Materials gebrochen wird, abhängig von seiner Wellenlänge (Farbe). Es ist eine optische Eigenschaft, die durch die unterschiedliche Brechung verschiedener Wellenlängen des Lichts im Diamant entsteht. 3Der triboelektrische Effekt tritt auf, wenn unterschiedliche Materialien aneinander reiben, wodurch eine elektrische Ladung zwischen den Materialien entsteht, da das eine Material Elektronen an das andere abgibt und sich dadurch positiv auflädt.