Der Ku-Klux-Klan

Der Ku-Klux-Klan ist ein vor allem in den Südstaaten der USA aktiver paramilitärischer Geheimbund.. Er wurde am 24. Dezember 1865 in Pulaski, Tennessee, durch Offiziere der im Sezessionskrieg unterlegenen Konföderation gegründet. Primäres Ziel des Geheimbunds Ziel des Klans war die Unterdrückung der Schwarzen. Zu diesem Zweck wurde auch Gewalt eingesetzt. Die Gewalttaten des Klans richteten sich zunächst gegen Schwarze und deren Beschützer sowie gegen die zahlreichen ehemaligen Nordstaatler, die vom Wiederaufbau des Südens (Reconstruction) nach dem Sezessionskrieg profitieren wollten. Der Klan wurde um 1870 aufgelöst und 1915 als eine nativistische Massenorganisation neu gegründet. 1924 hatte der Klan bis zu vier Millionen Mitglieder. Die neue Organisation verfolgte eine Politik weißer Vorherrschaft insbesondere gegenüber Afroamerikanern sowie auch einen militanten Antikatholizismus und Antisemitismus.

Im Verlauf seiner Geschichte verübte der Klan verschiedene Gewaltakte, von verbalen Einschüchterungsmaßnahmen über diverse körperliche Angriffe bis hin zur Ermordung tatsächlicher oder vermeintlicher Vertreter der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung. Die Mitglieder des Klans nennen sich selbst Knights of the Ku Klux Klan (Ritter des Ku-Klux-Klans). Das geheime Netz der Organisation ist bei Mitgliedern unter dem Namen Invisible Empire (Unsichtbares Reich) bekannt. Nach dem Zweiten Weltkrieg formierten sich verschiedene, voneinander unabhängige Gruppen als Ku-Klux-Klan. In der Rekonstruktionszeit der USA hinderte der Klan die Schwarzen an der Wahrnehmung und Ausübung ihrer damals neu erworbenen Bürgerrechte. Das geschah durch Einschüchterung, Brandstiftung, körperliche Gewalt, Entführung und Mord. Außerdem beinhalteten viele Übergriffe des Klans sexuelle Gewalt gegen Frauen. Opfer des Klans wurden auch Kollaborateure mit den Yankees, Kriegsgewinnler und Bürgerrechtsaktivisten), Mitglieder der Republikanischen Partei sowie der United States Army und ihrer Administration. Nach Erlass der sogenannten Ku-Klux-Acts, einer Gesetzesreihe, die die Terrorakte im Süden eindämmen sollte, kam es zur Teilauflösung . Die Gruppierungen in Arkansas und Tennessee lösten sich auf, hingegen in Alabama, Georgia, Mississippi, North- und South Carolina verweigerte man die Auflösung. Hier stieg das Ausmaß der Gewaltdelikte sogar an. Der ehemalige Methodistenprediger William Joseph Simmons, ließ um 1915 den Klan wiederauferstehen. Er erweiterte das mythische Repertoire des Klans um das brennende Feuerkreuz, das heute als Symbol des KKK allgemein bekannt ist. Der neue Klan erlebte einen regen Zustrom. Aus ideologischen Gründen wandte sich der neue Klan nun gegen Neueinwanderer, politisch engagierte Arbeiter und Gewerkschaftsfunktionäre, Intellektuelle, Juden, Katholiken und Gegner der 1920 bis 1933 bestehenden Alkoholprohibition. In den 1920er Jahren breitete sich der Klan in den gesamten USA aus. 1922 übernahm Hiram Wesley Evans, ein Zahnarzt aus Dallas, die Klanführung. Unter seiner Führung stieg der Kuk-Klux-klan zu einer mächtigen Geheimorganisation, auf der es gelang hunderte Richter, Sheriffs und Bürgermeister für sich zu gewinnen. 1922 zählte der Klan 3 Mio. Mitglieder und stand 1924 mit rund 4,5 Mio. Mitgliedern auf dem Höhepunkt seines Einflusses. Einige aktive Klanmitglieder waren sogar angesehene Politiker im Senat, im Repräsentantenhaus oder auf untergeordneter Ebene. Sogar einzelnen Präsidenten werden Mitgliedschaften im Klan nachgesagt. Doch unter Evans steigerten sich auch die Terrorakte immens. Der KKK setzte sich über bestehende Gesetze hinweg und agierte als eigene Macht im Staat. Das führte dazu, dass 1923 der Bundesstaat Oklahoma als Maßnahme gegen den Terror und das Morden des Geheimbundes sogar das Kriegsrecht verhängte, was aber dem Wirken des Klans keinen Abbruch tat. Ab 1925 ging die Mitgliederzahl zurück. Grund war die von den Medien berichteten Verbrechen des Klans. 1928 belief sich die Mitgliederanzahl nur noch auf wenige hunderttausend. Seit 1928 war der Klan kein Geheimbund mehr und 1944 wurde er offiziell ein zweites Mal aufgelöst. In den 1950er Jahren kam es zu einer Wiederbelebung verschiedener Klanorganisationen. Die bedeutendste von ihnen waren die White Knights of the Ku Klux Klan (Weiße Ritter des Ku-Klux-Klan) im Bundesstaat Mississippi. Die neu belebten Klan-Gruppen waren verantwortlich für gewalttätige Angriffe gegen Schwarze und Bürgerrechtler in Städten überall im Süden. In Folge wurden immer mehr Klanmitglieder angeklagt, hauptsächlich durch das Justizministerium auf Bundesebene. Seit 1995 bekämpft der Klan gezielt schwarze Kirchengemeinden. In den letzten Jahren wurden mehr als 180 Kirchen afroamerikanischer Gemeinden durch Brandanschläge zerstört. Es wird vermutet, dass der KKK an diesen Brandanschlägen beteiligt war. Im Jahre 1997 wurde das Klanmitglied Henry Hays wegen Mordes hingerichtet. Er war seit 1913 der erste Weiße, der in Alabama wegen Mordes an einem Schwarzen hingerichtet wurde. Es kam zwar weiter zu sporadischen Gewaltakten, doch die Klansmänner hielten sich stärker zurück, da ihnen bewusst wurde, dass sie nun, im Gegensatz zur Vergangenheit, auch zum Tode verurteilt werden konnten.

Die KKK-Mitglieder verstehen sich von Anfang an als verfassungstreue Patrioten; bei Aufnahme in den Klan wird ein Eid auf die US-Verfassung abgelegt. Wohl bekanntestes Symbol des KKK ist das brennende Kreuz. Es soll das Licht Jesu Christi symbolisieren, da sich der Klan als radikale protestantische Organisation sieht.

Auch in Kanada und Australien gab und gibt es einen Klan. Untergruppen gibt es, laut Aussagen des Klans, im Vereinigten Königreich, in Deutschland, Frankreich, Griechenland, Österreich, der Schweiz und Schweden. n Deutschland existierte in den 1920er Jahren ein Ku-Klux-Klan-Ableger. Die Gruppe mit dem Namen Ritter zum feurigen Kreuz soll aus etwa 350 Mitgliedern bestanden haben. Er wurde 1930 aufgelöst