Das Integratron

In der Mojave-Wüste steht ein mysteriöses Kuppelgebäude, das Zeitreisen ermöglichen soll. Das sogenannte Integratron, eine 12 m hohe Kuppelkonstruktion mit einem Durchmesser von 17 m, steht in Landers, Kalifornien (in der Nähe vom Joshua Tree Nationalpark ). Es wurde vom ehemaligen Flugzeugingenieur und Ufologen George Van Tassel ursprünglich als Maschine für Grundsatzforschung zur Verjüngung, Erforschung der Antigravitation und Zeitreise“ gebaut. Van Tassel begann 1954 mit dem Bau, nachdem er seit 1952 angeblich telepathischen Kontakt mit Außerirdischen von der Venus hatte. Die Mitteilungen der Außerirdischen dokumentierte er in seinem 1956 erschienenen Buch Into This World and Out Again. Es enthält zahlreiche telepathische Botschaften von Außerirdischen mit exotischen Namen wie Ashtar, Clatu, Locktopar, Singba und Totalmon. Unter enthalten die Botschaften auch ausdrückliche Warnungen vor den Gefahren von Tests atomarer und thermonuklearer Waffen. So verkündete beispielsweise ein Außerirdischer namens Kerrull am 19. April 1952: Aufgrund ungenauer Berechnungen werden viele Ihrer Mitmenschen infolge eines Experiments, das nächste Woche durchgeführt wird, langwierige Krankheiten erleiden. Tatsächlich zündete die US-Regierung zwischen dem 1. April und dem 5. Juni 1952 auf dem Testgelände in Nevada im Rahmen der Operation Tumbler-Snapper acht per „freier Luftabwurf“ abgeworfene Atomwaffen, was in den windabgewandten Regionen zu einer „dramatisch höheren Strahlenbelastung der Zivilbevölkerung“ durch radioaktives Jod 131 führte. In seinem Buch berichtet Van Tassel auch von seiner ersten physischen Begegnung mit den Außerirdischen. Er wurde am 24. August 1953 um etwa 2 Uhr morgens angeblich von einem Außerirdischen geweckt. Die menschenähnliche Gestalt im dunkelgrauen Anzug stellte sich als Solganda vor, sei 700 Jahre alt und Angehöriger des Council of the Seven Lights (Rat der Sieben Lichter). Solganda lud Van Tassel auf sein Schiff ein, wo er auf drei andere männliche Humanoide traf. Van Tassel beschrieb das Raumschiff als „ungefähr 10 Meter im Durchmesser und ungefähr 5,7 Meter hoch“. In einem späteren Fernsehinterview aus dem Jahr 1964 beschrieb Van Tassel die Außerirdischen als jugendliche „weiße Menschen“ von durchschnittlicher menschlicher Größe.
Die Außerirdischen wiesen Van Tassel an das Integratron, eine Maschine, mit der menschliche Zellen verjüngt werden können, zu bauen. Solgandas stattliches Alter schien Beweis zu sein für das Funktionieren der Apparatur. George Van Tassel starb 1978, die Arbeiten am Integratron waren noch nicht abgeschlossen. Sein Grabspruch, der angeblich von einem Außerirdischen stammt, lautet: „Geburt durch Induktion … Tod durch Kurzschluss.“ George Van Tassels elektronische Geräte, Notizen und Diagramme verschwanden kurz nach seinem Tod aus dem Gebäude und sind bis heute nicht aufgetaucht. Seine FBI-Akte ist immer noch geheim.
Es gibt nur noch einige wenige Erläuterungen von Van Tassel selbst, in der er die Funktionsweise des Integratrons beschreibt. Diese beruht auf der Erzeugung starker „intermittierender Magnetfelder“, die zur Erzeugung von Plasma in Form einer Koronaentladung und negativer Luftionisation im Inneren des Gebäudes führen soll. Neben den telepatischen Anweisungen des Venusianers soll die Struktur auch durch Quellen wie dem Buch Exodus (der Stiftshütte des Moses) und den Schriften von Nikola Tesla inspiriert worden sein. Die etwas schwammig gehaltenen Erläuterungen beziehen sich tatsächlich auf Nikola Teslas Theorie zur freien Energie und den von Georges Lakhovsky erfundenen Mehrfachwellenoszillator, einer Kombination aus einer Hochspannungs-Teslaspule und einem Spaltringresonator, der ultrabreitbandige elektromagnetische Frequenzen (EMF) erzeugt. Zufällig teilte Tesla öffentlich mit, dass auch er außerirdische Mitteilungen erhalten habe . Und Lakhovsky postulierte bereits 1929, dass „Zellen von lebenden Organismen sich wie winzige Radiosender und -empfänger verhalten“, die auf Schwingungen oder Frequenzen reagieren. Das Integratron ist im Grunde ein funktionaler „elektrostatischer Hochspannungsgenerator. Laut Van Tassel steht das Integratron auf einem Schnittpunkt starker geomagnetischer Kräfte, einer sogenannten Leylinie. Diese bilden eine Art Energie-Netzwerk, das die ganze Erde umzieht. Da, wo sie sich kreuzen, befindet sich ein Kraftort. Die dort wirkenden Kräfte werden durch die einzigartige Geometrie des Integratrons gebündelt und verstärkt und erzeugen die für eine Zellverjüngung erforderliche Energie. Das gesamte Gebäude ist ringsum von einem rotierenden Rad aus Metallspitzen umgeben, das die elektrostatischen Kräfte konzentriert, die dann einem Stator zugeführt werden, der sich in der Mitte des unteren Raums befindet. Tatsächlich ergaben Messungen mit einem Magnetometer einen deutlichen Anstieg des Erdmagnetfelds im Zentrum des Integratrons. Die Kuppel ist gänzlich aus Holz und Fiberglas gebaut, ohne Verwendung von Nägeln oder Schrauben, um sicherzustellen, dass keine metallischen Werkstoffe den Magnetismus stören. Da Van Tassels komplette Ausrüstung und sämtliche Baupläne verschwunden sind, kann die Maschine leider nicht fertiggestellt und ihre Wirkung nicht erprobt werden. Die genaue Funktionsweise bleibt geheim. Das Fehlen von Bauplänen wird von Van- Tassel-Anhängern als Vertuschungsaktion der Regierung ausgelegt.
Bleibt die Frage warum die Ausserirdischen ausgerechnet Van Tassel kontaktierten? Als UFO- „ Kontaktperson “ war Van Tassel aber kein Einzelfall. Der Ufologe George Adamski behauptete öffentlich Außerirdischen begegnet zu sein. Zuvor war er bereits als UFO-Sichter in Erscheinung getreten. Adamski gab an, dass seine erste Begegnung mit einem Venusianer namens „Orthon“ in der Nähe von Desert Center, Kalifornien, am 20. November 1952 etwa zur selben Zeit stattfand wie Van Tassels erster Kontakt. Wie schon Van Tassels Außerirdische warnte auch Orthon Adamski vor den Gefahren von Atomtests mit der Erklärung, dass die von der Erde ausgehende Strahlung sich ausbreiten und das gesamte Sonnensystem verseuchen würde. Adamski ist der wohl bekannteste unter all denjenigen, die offen und unbeirrbar über ihren Kontakt mit außerirdischen Menschen und deren friedliche Absichten gesprochen und geschrieben haben, seit das UFO-Phänomen ab Mitte der 1940er Jahre zunehmend auftrat. Ein anderer bemerkenswerter Kontaktmann mit Außerirdischen war Truman Bethurum, ein Tagelöhner, der nebenbei als Wahrsager und spiritueller Berater arbeitete. Er behauptete, er sei an Bord eines Raumschiffs gegangen, das in der Wüste in der Nähe einer Baustelle gelandet sei, auf der er und ein Bautrupp Asphalt verlegten. Die Kapitänin des Schiffs erwies sich als eine auffällig menschenähnliche Frau namens Aura Rhanes, die vom Planeten Clarion zu Besuch war. Menschen könnten diesen unbekannten Planeten nicht direkt sehen, da er hinter der Sonne liege. Insgesamt fanden 10 Treffen statt, danach habe Bethurum Rhanes nie wieder gesehen.
Ein weiterer Grund für die Landung von Außerirdischen am Giant Rock einem riesigen, freistehenden Felsblock in der Nähe der Ortschaft Landers, liegt vielleicht am Standort des Felsbrocks. Der Giant Rock mit einem geschätzten Gewicht von 25.000 Tonnen bedeckte ursprünglich 540 Quadratmeter Bodenfläche, liegt an einer Stelle an der sich Leylinien kreuzen. Das sind bekanntlich Orte an denen Außerirdische bevorzugt landeten.
Anmerkung des Autors: Van Tassel pachtete 1947 in der Nähe des Giant Rock ein Gelände, das er später auch kaufte. Dort lebte er mit seiner Familie betrieb das Café Come On Inn, dazu einen Laden, eine Tankstelle und von 1947 bis 1975 einen kleinen Flughafen, den Giant Rock Airport. 1953 begann er damit, Gruppenmeditationen abzuhalten. Von 1953 bis 1971 veranstaltete er jährlich neben dem Giant Rock die „Giant Rock Interplanetary Spacecraft Convention“, die auf ihrem Höhepunkt im Jahr 1959 bis zu 10.000 Teilnehmer anzog. Die Teilnehmer versammelten sich um Lagerfeuer und tauschten persönliche Sichtungen von UFOs, Entführungen durch Außerirdische und andere unerklärliche Phänomene aus. Bizarr sind dabei vor allem Van Tassels zahlreiche, revisionistische Interpretationen des Neuen und Alten Testaments, die er ebenfalls telepathisch von den Venusianern empfangen haben will. Er postuliert darin, dass Maria, die Mutter Christi, selbst eine Außerirdische war, „die sich freiwillig gemeldet hatte, um Jesus auf der Erde zur Welt zu bringen“. Auch Jesus Christus soll ein Außerirdischer gewesen sein. Van Tassel erwähnt weiter, dass die drei Weisen, die bei Christi Geburt anwesend waren, ebenfalls Außerirdische gewesen seien, die dem Raumschiff, besser bekannt als Stern von Bethlehem, folgten, „bis es dort schwebte, wo Jesus geboren wurde“. Er behauptete auch, dass das Wort „Engel“ eine falsche Schreibweise und Fehlinterpretation von „Alien“ sei und dass die in der Bibel erwähnte Entrückungen nur ein anderes Wort für Teletransportation ist. Personen mit der richtigen „vibrierenden Körperaura, seien von den Außerirdischen in den Himmel bzw. an Bord eines Raumschiffs) teletransportiert worden.
Das Integratron Gebäude ist heute Teil des National Historic Register und wird von den aktuellen Besitzern, den Schwestern Joanne, Nancy und Patty Karl als „akustisch perfekte Struktur“ für Klangbäder vermarktet.