Amulette

Amuletten und Talismanen werden magische Kräfte zugeschrieben, die dem Träger Glück bringen  vor Schaden bewahren sollen oder heilsame Wirkungen haben. Als Glücksbringer werden sie auch als Talisman bezeichnet. Damit unterscheidet sich dieser vom Amulett, das darüber hinaus auch zur Abwehr von Unheil eingesetzt wird. Amulette sind in allen Kulturen bekannt. Sie bestehen aus verschiedenen Materialien (Steine, Metallplättchen, Holztäfelchen, Pergamentstücke, Papierstreifen) und enthalten oft geheimnisvolle Worte und Zeichen oder astrologische Figuren. Unter den Amulettinschriften sind die verbreitetsten: Die Sator-Arepo-Formel oder das Abrakabra- Dreieck. Die Sator-Arepo-Formel, ist ein Satzpalindrom, das man als magisches Quadrat horizontal und vertikal, vorwärts und rückwärts Lesen kann: der Satz gehört zu den am weitesten verbreiteten zauberkräftigen Zeichen des Abendlandes mit apotropäischer Funktion, zum Beispiel gegen Hunger, Dämonen, böse Geister, Feuersgefahr, Seuchen und Unheil. Die genaue Bedeutung der Worte ist bis heute unbekannt. Es wurde versucht, den Text als Anagramm zu verstehen, indem die Buchstabenreihenfolge umgestellt wird oder mithilfe der Numerologie zu entschlüsseln.

Pentagramm

Ein in Amuletten oft genutztes Symbol ist das Pentagramm auch als Drudenfuß bekannt. Das Pentagramm ist ein Schlüsselsymbol in der westlichen magischen Tradition, wobei die fünf Zacken seines Sterns für die fünf Elemente Feuer, Wasser, Erde, Luft und Geist stehen. Magier und Hexen schreiben dieses Symbols innerhalb des Ritualkreises in die Luft, um so die elementaren Energien nutzen zu können, und auch Praktizierende der Hohen Magie nutzen das Pentagramm, um sich vor negativen Energien zu schützen und diese zu bannen. Im Übrigen ist es das lineare Abbild des Menschen. So stellt schon der deutsche Universalgelehrte, Theologe, Jurist, Arzt und Philosoph Agrippa von Nettesheim den Menschen innerhalb eines Pentagrammes dar. Die Therapeutische Wirkug des Pentagramms ist belegt. So wird z. B. der Schmerz von Bienen- und Wespestichen fast augenbliclich gestill, indem man ein Pentagramm darüber zieht. Kenner der Runen verwenden entsprechende Runenzeichen als Amulett. Besonders guten Rufes erfreuen sich die Runen: Hagal, Man, Sig und Ar.

Die Gemeine Alraune (Mandragora officinarum)  – neben den Edelsteinen ein der Natur entsprungener Talisman –  soll, wenn richtig behandelt, ihrem Besitzer nie versiegenden Reichtum schenken.  Gleich nach Erhalt sollte man die Mandragora drei Tage ruhen lassen und wie es alte Vorschriften verlangen, in warmen Wasser baden und diese Prozedur viermal im Jahr wiederholen. Das Badewasser nicht verschütten, sondern ähnlich wie Weihwasser damit alles im Haus besprengen. Da die Alraunen mit Naturgeistern, vornehmlich mit Gnomen, in enger Beziehung stehen sollen, wäre es nicht falsch, den mit der erstandenen Wurzel verbundenen Erdgeist in einer rituellen Weihehandlung anzusprechen und um seine Beihilfe zu bitten. Ausserdem helfen Alraunen gegen entzündete Augen, Geschwüre und Krämpfe. Am rechten Arm getragen , vertreibt sie die Gicht. 

Im Folgenden einige berühmte Amulette:

Salomons Schild stammt aus dem Buch Raziel (Hebräisch: ספר רזיאל המלאך ‚Buch Raziels des Engels‘). Nach dem Sündenfall übermittelte Gott dem Adam das Sepher Raziel, auch Buch des Engels Raziel oder Adamsbuch genannt. Der Engel Raziel war Vermittler zwischen Gott und Adam. Er ist einer der sieben Erzengel der Kabbalah. Sein Name bedeutet: „Geheimnis Gottes“. Neben einer Morallehre werden der Gebrauch der Gottesnamen, astronomisches und astrologisches Wissen und universelle Zusammenhänge vermittelt. Engelshierarchien sowie Zuordnungen der Wochentage, Planeten und des menschlichen Körpers werden erörtert. All dies, sowie der gesamte Zweck des Buches Raziel, war es Adam den Weg zurück ins Paradies zu ermöglichen. An den vier Ecken des Amuletts stehen die Namen der vier Flüsse im Paradies: Pishon, Gihon, Prath und Hiddekel. Im Inneren befindet sich ein Hexagramm und 14 Gruppen mit jeweils drei Buchstaben und den Worten: „Gehe fort, Du und all die Leute, die in Deinem Gefolge sind“. Zwischen den Kreisen sind die Namen Adam, Eva, Lilith, Khasdiel, Senoi, Sansenoi und Samangeloph sowie die Worte: „Er hat seinen Engeln Anweisungen betreffend Deiner gegeben, dass sie Dir beistehen auf allen Wegen. Es geschehe. Selah.“ Salomons Schild ist ein sehr starkes Schutzamulett gegen alle Arten von Gefahren.

Der Sephiroth Stern ist in der Niederschrift der Kabbala Denudata (1677-1684) des deutschen Mystikers Baron von Rosenroth (*1636) aufgeführt. Das Amulett soll den Beistand der Schutzengel und Naturgeister und anderer göttlicher Kräfte erwirken. Mit Sephiroth sind die zehn Unterteilungen des mystischen Baumes aus dem kabbalistischen Buch Sefer ha-Zohar gemeint, das erstmalig im Jahr 1289 publiziert wurde, dessen Ursprung allerdings sehr viel früher liegt. Mit den Schriftzeichen auf dem Amulett wird Gott in zehn unterschiedlichen Namen um Kraft, Beistand und Schutz gebeten. Der radförmige Zehnerwirbel soll die Organe schützen, Krankheiten daran, hindern in den Körper zu gelangen und alte Leiden und Schmerzen heraustreiben. Die Rückseite des Amuletts zeigt das gleiche Symbol wie die vordere Seite. Jedes der zehn Sephirah hat einen göttlichen Namen: 1. Kether – die Krone, 2. Hochmah – die Weisheit, 3. Binah – die höchste Intelligenz, 4. Hesed – die Barmherzigkeit, 5. Geburah – die Gerechtigkeit, 6. Tiphereth – die Schönheit, 7. Nezah – der Sieg, 8. Hod – die Pracht, 9. Jesod – das Fundament, 10. Malkuth – das Reich.

Das Prognostikon wird auch als die heilige Scheibe von Pergamon bezeichnet. Die Scheibe wurde 1899 in Pergamon (Kleinasien) gefunden. Sie war ursprünglich Teil eines Orakels, das die Magier von Pergamon in der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts zum Wahrsagen nutzten. Die Inschrift in den konzentrisch angeordneten Kreisen besteht aus einer Vielzahl magischer Hieroglyphen und griechischen Buchstaben. Als Talisman wird das Amulett insbesondere zur Stärkung der Intuition und der hellseherischen Begabungen genutzt. Das Beschriften von Amuletten und Talismanen ist eine Wissenschaft für sich. Um es richtig zu beherrschen, ist eine gründliche Kenntnis von Symbolik, Kabbala, Zahlenmagie, Runenmagie und Astrologie erforderlich. Buchstaben, Silben, Wörter, Sätze, Zahlen und Zeichen sind die Elemente amulettisch-talismanischer Magie, wobei das hebräische Alphabet und die Lehre der Kabbalisten eine bedeutende Rolle spielen. Stark vertreten sind Gottesnamen, Namen von Engeln, Dämonen, planetarischen Intelligenzen und sonstigen Überwesen, kabbalistischer, assyrisch-babylonischer oder anderer Herkunft. Neben den Buchstaben, Namen und Formeln sind es vor allem die Zeichen, die einem Talisman erst seine volle Kraft verleihen. Neben den Linienzügen der Planeten-, Engel- und Dämonensiegel werden verschiedene andere Symbole benutzt. Hierzu gehören Schutzzeichen wie das Pentagramm, Tetragrammaton oder Sexagramm. Einen weiten Raum nehmen auch die magischen Quadrate ein. Die quadratischen Gebilde sind nach talismanolischer Auffassung die grafische Wiedergabe metaphysischer Kräfteverhältnisse, eng verbunden mit transzendenten Planetenmächten. Jeder Planet hat sein ihm zugeordnetes Quadrat. Saturn gehört das Quadrat mit der kleinsten Wurzelzahl, der Drei, dem Mond gehört die höchste, die Neun. Dazwischenliegen: Jupiter = W 4, Mars = W 5, Sonne = W 6, Venus = W 7, Merkur = W 8. Diese Reihenfolge basiert auf den Angaben des deutschen Universalgelehrten Agrippa von Nettesheimer und hat sich im magischen Gebrauchstum durchgesetzt. Das dem Zweck entsprechende magische Quadrat wird in der Regel auf der Rückseite der Amulette und Talismane auf Erfolgsmagnete planetarischen Charakters gezeichnet. Diese kabbalistisch-planetarischen Talismane sind besonders wirkstarke Manaträger, wie z. B. der Saturn-, Jupiter-, Mond- oder Sonnentalisman. Des Weiteren gibt es Tierkreistalismane (Widdertalisman, Stiertalisman……..), Talismane der 72 Kabbalistischen Genien, Runentalismane, die aus den magischen Quadraten gefertigten Glyphentalismane und Edelsteintalismane. Edelsteine sind Akkumulatoren starker Mana-Energien. Jeder Stein stellt, ähnlich den Metallen, eine metaphysische Schwingungsform dar, korrespondierend mit kosmischen Schwingungszentren, Kraftfeldern der Planeten und des Zodiaks. Oberstes Gebot bei der Anwendung eines Edelsteins für amulettisch-talismanische Zwecke ist das sich das Mana des Steins harmonisch mit dem Mana des Trägers verbindet. Andernfalls wird die Kraft des Steins zunichtegemacht, oder kann sogar seinen Träger gefährden.

Diagram of Sigillum Dei Aemeth.

Das Sigillum Dei (‚Siegel Gottes‘, auch signum dei vivi ‚Zeichen des lebendigen Gottes‘, und seit John Dee Sigillum Dei Æmeth genannt) ist ein  Diagramm, das sich aus zwei Kreisen, einem Pentagramm und drei Heptagonen zusammensetzt und mit Namen Gottes und seiner Engel beschriftet ist. Es handelt sich um ein Amulett (amuletum) mit magischer und theurgischer Funktion, mit dessen Hilfe der in die ars magica eingeweihte Meister (magister)  Macht über alle Geschöpfe, mit Ausnahme der Erzengel, gewinnen und schon zu Lebzeiten die  Schau Gottes (visio beatifica) erlangen können soll. Der wahrscheinlich älteste bekannte Text mit Beschreibung und Abbildung des Sigillum Dei ist der in Handschriften aus der Zeit seit dem 14. Jh. überlieferte Liber iuratus , der von der im Prolog fingierten Entstehungsgeschichte einem Honorius, Magister von Theben und Sohn Euklids, zugeschrieben wird. Die Beschreibung des Siegels im Liber iuratus setzt zunächst die Maße des umgebenden Kreisbandes in Beziehung zu gängigen Symbolzahlen der christlichen Tradition: Dem so erstellten Kreisband sind dann im Scheitelpunkt ein kleines Kreuz und von diesem ausgehend von links nach rechts 72 lateinische Buchstaben einzuschreiben, die in der Überlieferung variieren (MS Sloane 3853): h, t, o, e, x, o, r, a, b, a, s, l a, y, q, c, i, y, s, t, a, l, g, a, a, o, n, o, s, v, l, a, r, y, c, e, k, s, p, f, y, o, m, e, n, e, a, u, a, r, e, l, a, t, e, d, a, t, o, n, o, n, a, o, y, l, e, p, o, t, m, a) und in der Summe das Schem hamephorasch, den unaussprechlichen Namen Gottes („magnum nomen Domini Semenphoras 72 licterarum“) ergeben sollen. Dem Kreisband wird als Nächstes ein Pentagramm eingeschrieben, in dessen Mittelpunkt ein griechisches Tau eingetragen ist, dieses umgeben von den fünf Buchstaben der Gottesnamen „El“ und „Ely“, sowie von fünf weiteren Buchstabenpaare (lx, al, la, lc, um), die in die Dreiecksegmente des Pentagramms einzutragen sind. Um das Pentagon wiederum ist ein erstes Heptagon in der Weise zu zeichnen, dass seine oberste Seite in ihrem Mittelpunkt die Spitze des Pentagramms berührt, und die Seiten dieses Heptagons sind mit den Namen von sieben Engeln bzw. Erzengeln zu beschriften (Cafziel, Satquiel, Amael, Raphael, Anael, Michael, Gabriel). Um dieses erste Heptagon sind ein zweites und ein drittes zu zeichnen, was im Ergebnis weitere Segmente ergibt, die in sieben Eckpunkten mit Kreuzen zu versehen und mit zwei weiteren Reihen von Gottesnamen zu beschriften sind: einer ersten Reihe von sieben Gottesnamen, die jeweils in drei Silben oder Bestandteile zerlegt und mit diesen räumlich auf die Anfangs- und Endsilben der vorigen Engelnamen sowie auf Schnitt- oder Eckpunkte der Figur zu beziehen sind, nämlich la-ya-ly (zu Cafziel), na-ra-th (zu Satquiel), ly-bar-re (zu Raphael), ly-ba-res (zu Michael), (e)t-ly-alg (zu Samael), ve-h-am (zu Anael), und y-al-gal (zu Gabriel); ferner in Teilsegmente und Zwischenräume sieben weitere Vos, Duynas, Gyram, Gram, Aysaram, Alpha und Omega, eine dritte Reihe El, On, El, On, El, On, Omega, als Hinzufügungen zu den eingetragenen Kreuzen die vier Buchstaben a, g, a, l und zuletzt noch einmal eine Reihe von fünf Gottesnamen Ely, Eloy, Christus, Sother und Adonay.  Zur Färbung des Siegels gibt der Liber iuratus an, dass üblicherweise das Pentagramm rot mit gelben Flächen, das erste Heptagon blau, das zweite gelb, das dritte purpurn und die Kreise schwarz, ferner die Fläche zwischen den Kreisen gelb und alle übrigen Flächen grün zu färben seien. Bei magischen Operationen werde das aber anders gehandhabt. Stattdessen werde mit Blut von Maulwurf, Taube, Wiedehopf, Fledermaus oder anderer Tiere auf jungfräuliches Pergament von Rind, Pferd oder Hirsch gezeichnet.

John Dee, empfing die maßgebende Beschreibung des Siegels 1582 von seinem Medium und Mitarbeiter Edward Kelley und zog weitere schriftliche Quellen lediglich zu deren besseren Verständnis heran.

Als besonders wirksame Manaträger gelten die kabbalistisch-planetarischen Talismane, die in der Hauptsache Agrippa von Nettesheime zu verdanken sind. Alle Talismane tragen das Siegel des betreffenden Planeten sowie das ihm zugeordnete magische Quadrat. Einige Beispiele: Der Saturntalisman (Metall Blei) mit den Gottesnamen IHVH (Jehova), ADNI (Adonai) sowie Chasiel (= Engel des Saturn) und Agiel (= Intelligenz des Saturn) auf der Vorderseite und dem magischen Quadrat des Saturn W = 3 auf der Rückseite. Oder der Jupitertalisman (Metall Zinn)  mit den Gottesnamen Tetragrammaton, El, Chesed (Sephira) sowie Sachiel (= Engel des Jupiter) und Jophiel (= Intelligenz des Jupiter) auf der Vorderseite und dem magischen Quadrat des Jupiter W = 4 auf der Rückseite. Oder der Venustalisman Metall Kupfer) mit den Gottesnamen Tetragrammaton Zebaoth, IHV sowie Anael (= Engel der Venus) und BNE Seraphim (= Intelligenz der Venus) auf der Vorderseite und dem magischen Quadrat der Venus W = 7 auf der Rückseite. Oder der Sonnentalisman (Metall Gold) mit den Gottesnamen Eloh, Eloha, sowie Michael (= Engel der Sonne) und Nachiel (= Intelligenz der Sonne) auf der Vorderseite und dem magischen Quadrat der Sonne W = 6 auf der Rückseite. Natürlich sind auch Abweichungen gestattet, es dürfen Teile weggelassen werden oder Entsprechendes zugefügt werden.

Von Paracelcus v. Hohenheim sind zwölf Tierkreistalismane überliefert, deren Herstellung allerdings schwierig ist, will man die Legierung der Metalle, und die planetarischen Entsprechungen zur Zeit der Fertigstellung des Talismans wortgetreu innehalten. Einige Beispiele: Waagetalisman (Metall: Kupfer, Regierender Engel: Zuriel) – Löwetalisman (Metall: Gold, Regierender Engel: Verchiel) – Skorpiontalisman (Metall: Gold, Regierender Engel: Barbiel) – Schützetalisman (Metall: Zinn, Regierdender Engel: Aduachiel). Nach Ansicht der Kabbalisten teilen sich mächtige Intelligenzen die Herrschaft der Tierkreissektoren. Von fünf zu fünf Graden wechselt der Machtbereich dieser 72 Genien. Jeder Genius, dem ein dämonischer Gegenspieler gegenüber steht, hat sein genau umgrenztes Wirkungsfeld, erfahrene Praktiker für Talismane zu nutzen wissen. Man wähle denjenigen Genius, dessen Gaben man zu erlangen wünscht. Alle Angaben zur Anfertigung der nötigen Texte finden sich in der Kabbala von Papus (Dr. med. Encausse). Ein Beispiel: der Name des ersten Genius Vehuiah (Sternbild Widder, Attribut: Der hoch über allen Dingen hoch und erhaben stehende Gott))  Bei der Anrufung wird der Vers 4, Psalm 3 gebraucht: Et tu, Domine, susceptor meus et gloria mea et exultans caput meum (= Doch Du, oh Herr, bist ein Schild um mich, mein Ruhm; und du hebest mein Haupt empor). Er wird angerufen um mit dem Geiste Gottes erleuchtet zu werden.  Der Genius bewirkt: durchdringenden Geist, großen Scharfsinn, Vorliebe für die Wissenschaft, der und Künste, die Fähigkeit sehr schwierige Dinge zu unternehmen. Besonderes Kennzeichen: Energie. Der Gegengenius bewirkt:  lähmendes ungestümes Wesen, Zorn. Als Material für den Talisman eignet sich echtes Pergament oder Pergamentpapier.

Das in den Buchstaben aller Alphabete, ähnlich den Runen, Kräfte schlummern, weiß der Kabbalist, der Vokale wie Konsonanten in Zahlenwerte umsetzt (siehe Numerologie). Ein weites Gebiet der Kabbala fußt daher auf der Macht des Namens, wie die zahlreichen Gottes-, Engel- und Dämonennamen beweisen.  Die Kombination von Zahlenquadraten und Zahlenwerten des Vor- und Familiennamens ermöglicht die Herstellung von Talismanen (Namenssigille) auf individueller Grundlage, sogenannte persönliche Namensglyphen. Der Name wird zuerst in Zahlenwerte aufgelöst, wobei die Zahlenzuordnungen von Cheiro oder Reichstein genutzt werden können. Die den Namen entsprechenden Zahlen werden hierauf im magischen Quadrat aufgesucht und linear miteinander verbunden. Auf diese Weise bildet sich eine Glyphe. Das planetare Quadrat, in welches die Glyphe eingezeichnet wird, bestimmt deren magischen Einfluß. Die Sigille können auf Pergament oder Pergamentpapier schwarz oder in der ihnen zukommenden Farbe gemalt werden und sind auf der bloßen Haut zu tragen. Gewählt wird stets die Glyphe, deren Kräfte man zur Erfüllung einer bestimmten Aufgabe bedarf.

Quadrat der Fünf (Mars) Willens- und Endergieglyphe (Farbe dunkelrot)
Quadrat der Sechs (Erde)Konstitutionsglyphe (Farbe pflanzengrün)
Quadrat der Sieben (Venus)Glyphe für Erotik, Sexualität und künstlerisches Schaffen (Farbe  helles rosa oder grün)
Quadrat der Acht (Merkur)Glyphe des Intellekts (Farbe zitronengelb)
Quadrat der Neun (Mond)Glyphe zur Stärkung und Harmonisierung der seelischen Gestaltungskräfte (Farbe silber)
Quadrat der Zehn (Neptun)Glyphe für Inspiration und Einfühlung (Farbe lila)
Quadrat der Elf (Uranus)Glyphe für esoterisches Schaffen (Farbe hellblau)
Quadrat der Zwölf (Sonne)Glyphe stärkster geistiger Kraftquellen (Farbe gold)

Anmerkung des Autors: Edelsteine als Amulette, als Schutzkräfte sind uralt in der Anwendung. Gräberfunde liefern genügend Beweise. Oft werden sie in besondere Fassungen gebracht, es kommen magische Zeichen hinzu. Jedenfalls ist es so: Edelsteine wirken gemäß ihrer natürlichen Kraft, ohne Suggestionswirkung oder sonstige Magie. Unbestritten ist  auch die Heilwirkung gewisser Amulette. Der katalanische Arzt und Pharmazeut Arnold von Villanova  erreichte bei Papst Bonifaz VIII mit Hilfe eines Löwensiegels, das an den Lenden angebracht wurde, daß er seine durch Nierensteine bedingten Schmerzen nicht mehr empfand. Paracelsus heilte angeblich selbst schwere Verbrennungen durch Auflegen des Charakters der Sonne.  Als Indiz für die Wirksamkeit von Amuletten lassen sich gute Analogie-Beispiele aus der Akupunktur bringen: Eine Stahl- oder Silberuhr wirkt dispersierend auf sechs Meridiane: Herz – Dünndarm – Drei-Heizet-Kreislaufmeridian. Alle diese lebenswichtigen Funktionen sind beim Tragen einer Armbanduhr aus weißem Metall in ihrer Wirkung dauernd herabgesetzt. Die Folgen davon sind dann chronische Verstopfung, Kreislaufstörungen, Einschlafen der Hände und Füsse. Die gegenteilige Wirkung ist zu erwarten, wenn eine goldene Armbanduhr fortgesetzt getragen wird: dauernde Aufgeregtheit. Auch die Anwendung von Silberfolien bei Brandwunden hat gute Erfolge gezeitigt.

Ähnlich wie ein Amulett wirkt der Lakhovsky’sche Schwingungskreis.  Der Pariser Professor Georges Lakhovsky wollte mit sog. offenen Schwingungskreisen kosmische Wellen auffangen und dieselben Menschen (Halsantennen) und Pflanzen zuführen. Entsprechende Heilungen von Menschen wurden durch französische und italienische Ärzte bestätigt; Heilungen von krebsokulierten Pflanzen photographisch belegt. Die Schwingungskreise werden gebogen aus 0,5 – 10 mm dickem Kupferdraht. Kupferdrähte von 5 – 8 mm Stärke zeigten eine wesentlich deutlichere Wirkung als die dünneren Drähte. Die Spirale – der offen gelassene Kreis – kann einfach oder doppelt sein; sie wird um die Pflanze gelegt und muss gegenüber ihrem Halter (Trägerstativ) durch Ebonit isoliert werden. Die Wirksamkeit solcher Schwingungskreise lassen sich an einer typischen Volkskrankeit, dem Hexenschuss  leicht nachvollziehen. Bis zu 85 Prozent der Bevölkerung erwischt der akute Kreuzschmerz etwa einmal im Leben. Hilfe bringt folgendes Vorgehen: Einen isolierten Kupferdraht in ein Schlauchband einziehen und um die schmerzende Stelle legen. Die Enden des Drahts dürfen sich nicht berühren. Die Schmerzen verschwinden nach kurzer Zeit. Es gibt zwei Arten von Schwingungskreisen: offene und geschlossene.  Offene setzen die Spannung im Körper herab, geschlossene erhöhen sie. Einen geschlossenen Schwingungskreis kann man leicht in einen offenen verwandeln, indem man ihn auseinanderlöst und mit einem Nichtleiter (z. B. Gummiband, Seidenfaden) wieder verbindet.

Pflanzen als Heil-Amulette

Verschiedene Pflanzen wie Salbei, Arnika, Rosmarin,  Farnkraut, Kastanien haben eine so starke Leuchtkraft, dass sie sich selbst im eigenen Licht in der Dunkelheit photographieren lassen. Das ist dem Umstand geschuldet dass diese Pflanzen radioaktiv sind. Diese radioaktive Emanation oder dieser Phyto-Magnetismus ist die Erklärung für die Heilkraft der Roßkastanien gegen Gliederreißen, Gicht, Rheuma, Ischias sowie Hämorrhoiden, wenn sie ständig (gleich einem Amulett) am Körper getragen werden. Die Roßkastanie besitzt eine ungemein starke Eigenstrahlung. Sie bringt jedes Pendel zum rotieren. Weitere Pflanzen-Amulette, deren Heilkraft belegt ist, sind Nußbaumblätter gegen Wolf ( Wundwerden in der Sexualgegend) beim Marschieren, Reiten, Radfahren und die  aus einer Korallenart gefertigten Akar-bahar-Ringe gegen Rheumatismus. Die Koralle soll Radium enthalten.