Alte und neue Weltwunder

Sie gelten als die bedeutensten Bauwerke der Antike die sieben alten Weltwunder. Doch bis auf die Pyramiden ist keines davon erhalten geblieben.Seit Jahrhunderten versuchen Forscher herauszufinden, wie die verschollenen Bauwerke einst aussahen. Im 2. Jahrhundert vor Christus listet der Schriftsteller Antipatros von Sidon erstmals vollständig die sieben Bauwerke auf: Die Statue des Zeus von Olympia, das Grab des Königs Maussolos in Halikarnassos, die hängenden Gärten der Semiramis in Babylon, der Koloss von Rhodos, der Leuchtturm von Alexandria, der Tempel der Artemis in Ephesos und die Pyramiden von Gizeh. 

Die Pyramiden von Gizeh (Ägypten):  Die Cheops-Pyramide
Zeusstatue

Die Zeusstatue des Phidias (Griechenland): Die Zeus-Statue des Phidias war eine sitzende Kolossalstatue des Zeus für den im Jahre 456 v. Chr. fertiggestellten Zeustempel von Olympia.  Die Statue war aus Gold und Elfenbein über einem hölzernen Gerüst gefertigt. Der Thron bestand aus Ebenholz. Zeus hielt in seiner Rechten Nike (Siegesgöttin in der griechischen Mythologie), in seiner Linken einen Stab. Basis und Thron waren darüber hinaus mit freiplastischen Figuren und Reliefs reich geschmückt, Die Zeusstatue wurde erst ab 438/435 v. Chr., also fast zwanzig Jahre nach Ende der Bauarbeiten des Zeustempels, von Phidias geschaffen, der bis um 430 v. Chr. an dieser Statue, einem seiner größten Meisterwerke, arbeitete. Während Fundamentreste der Statuenbasis in Olympia erhalten sind, ist die Statue selbst verloren und nur noch aus Münzdarstellungen und antiken Beschreibungen zu rekonstruieren. Einer Legende des 12. Jahrhunderts zufolge befand sich die Statue im 5. Jahrhundert n. Chr. in Konstantinopel, wo sie im Jahr 475 einem Brand zum Opfer fiel. 

ArtemistempelDer Artemis-Tempel (Türkei): Der Tempel der Artemis in Ephesos war der Göttin Artemis Ephesia gewidmet. Er soll von den mythischen Amazonen bzw. ihrer Königin Otrere gegründet worden sein. Es gab mehrere Bauphasen. Angeblich wurde unter dem kaum bekannten Tyrannen Pythagoras im 7. Jahrhundert v. Chr. ein  archaischer Tempel  errichtet, der noch vor Fertigstellung durch Überschwemmung zerstört wurde.  Mit einem Nachfolgetempel wurde um 550 v. Chr. begonnen. Die Bauarbeiten dauerten 120 Jahre. Der aus einem weiß-bläulichen Marmor der Gegend errichtete Tempel  erhob sich auf einem 111,7 Meter × 57,3 Meter großen, nur zweistufigen Unterbau, mit einem nach oben offenen Sekos (hofartiger Kultraum). 106 ionische Marmorsäulen von rund 19 Metern Höhe umgaben den Sekos. Die Säulenfüße (Säulenbasis) vom ephesischen Typ standen auf etwa 2,30 Meter breiten Sockeln. Ein Friesband, aus Lotosblüten und Palmetten im Wechsel, schmückte die Säulenhälse. Die zwei Meter hohe Artemis-Statue im offenen Sekos war aus Rebholz gefertigt und mit Gold und Silber verkleidet. Der Tempel fiel am 21. Juli 356 v. Chr. einer Brandstiftung durch Herostratos zum Opfer. Der Sage nach soll in der Nacht des Brandes Alexander der Große, der später auch große finanzielle Hilfe zum Wiederaufbau des Tempels leistete, geboren worden sein. Der spätklassische Neubau, mit dem schon bald darauf begonnen wurde, dauerte rund hundert Jahre. Der Artemistempel  hatte laut Plinius 127 Säulen mit einer Höhe von rund 18 Metern und verfügte über ein Steindach. Nach seinem Bericht soll er über 36 mit Reliefs verzierte Säulen, columnae caelatae, verfügt haben. 

Das Grabmal von Mausolos (Türkei): Das Mausoleum des Maussolos, eines Kleinkönigs von Karien und persischen Satrapen (377–353 v. Chr.),  wurde etwa 368 bis 350 v. Chr. in Halikarnassos, auf einer 105 m × 244 m großen Felsterrasse auf einem Hügelhang an der ägäischen Südwestküste der heutigen Türkei errichtet. Die Fundamentplatte maß 32 m × 38,40 m, der Bau erreichte eine Höhe von insgesamt etwa 46 m. Der Sockel aus drei leicht zurückgesetzten Stufen war aus grünem Vulkangestein gefertigt und mit Marmor verkleidet. Darüber erhob sich eine Ringhalle mit 36 (9 auf 11) ionischen Säulen, zwischen denen Skulpturen (z. B. Götterfiguren) in Übergröße aufgestellt waren. Der oberste Abschluss der dritten Stufe (Podium, 18,5 m) unterhalb der Säulen sowie ein Band hinter den Säulen und der Quadrigasockel waren mit prächtigen Relieffriesen mit Amazonenkämpfen, Wagenrennen und Lapithen- und Kentaurenkämpfen verziert. Das Dach des Bauwerks bildete eine 24-stufige Pyramide (7 m), der oberste Abschluss des Grabmals eine von Maussollos und Artemisia gelenkte Marmor-Quadriga auf einem Sockel mit Fries auf der Pyramidenspitze. Das Mausoleum wurde durch ein Erdbeben im 12. Jahrhundert schwer beschädigt, blieb in seinem Fundament jedoch nahezu das gesamte Mittelalter hindurch erhalten.  Augenzeugenberichten zufolge wurde das Mausolem dann 1404 und noch einmal 1523 dann von den Rittern des Johanniterordens abgebrochen, um Baumaterial für deren Festung St. Peter zu gewinnen. 

Die hängenden Gärten von Babylon (Irak): waren nach den Berichten griechischer Autoren zufolge eine aufwändige Gartenanlage in Babylon am Euphrat. Nach den antiken Schriftstellern lagen die Hängenden Gärten neben oder auf dem Palast und bildeten ein Quadrat mit einer Seitenlänge von 120 Metern. Die Terrassen erreichten eine Höhe von ca. 25 bis 30 Metern. Die dicken Mauern und Pfeiler des Aufbaugerüstes waren überwiegend aus Brandziegeln hergestellt, unter den einzelnen Stufenabsätzen sollen sich Gänge befunden haben. Nach der allgemeinen Überlieferung sollen die Gärten von Königin Semiramis errichtet worden sein. Nach Herodot (Historien I,184) war Semiramis eine der zwei Königinnen, die ganz Asien regierten. Es gab mehrere Lokalisierungsversuche. So wird etwa die von  dem Archäologen und Bauforscher Robert Koldewey im Nordostteil des Südpalastes des Nebukadnezars II. in Babylon ausgegrabene Anlage, als Überrest der hängenden Gärten gedeutet. Der deutsche Archäologe Wolfram Nagel lokalisiert die Gärten im Westen der Südburg,  einem Stadtteil der antiken Stadt Babylon und nimmt einen Neubau in persischer Zeit durch Atossa, die Mutter Xerxes I., an. Der deutsche Althistoriker Kai Brodersen hingegen nimmt an, dass diese Gärten nie existierten, sondern dass ein unzugänglicher Palastgarten Nebukadnezars II. im Laufe der Jahrhunderte in der Fantasie der Autoren immer wunderbarere Formen annahm. Die Assyriologin und Keilschrift-Expertin Stephanie Dalley von der University of Oxford stellte die Theorie auf, die Hängenden Gärten seien der Palastgarten des assyrischen Königs Sanherib gewesen, der rund 100 Jahre vor dem babylonischen König Nebukadnezar II. gelebt hatte. In seinem Willen, Ninive zur ersten Stadt des Reiches zu machen, die es an Größe und Pracht mit der großen Rivalin Babylon aufnehmen konnte, entfaltete Sanherib unter dem Einsatz riesiger Zwangsarbeiterheere eine alles bisherige übersteigende Bautätigkeit. Der Palastgarten in Ninive am Tigris sei für Sanheribs Gattin Tašmetu-Šarrat erbaut und mittels einer archimedischen Schraube bewässert worden. Das Wasser kam durch einen Aquädukt bei Jerewan. Die Theorie wird gestützt durch topografische Untersuchungen , historische Quellen und archäologische Funde, darunter Überreste von Aquädukten in Ninive, die mit den Beschreibungen der Hängenden Gärten übereinstimmen. So sei das Aquädukt Teil des großen Atrush-Kanals, der durch den assyrischen König Sanherib zwischen 703 und 690 vor Chr. erbaut wurde, um in Ninive u. a. die weitläufigen Gärten zu bewässern, mit Wasser aus der Khenis-Schlucht, das 48 km nach Norden umgeleitet wurde.

Der Koloss von Rhodos (Griechenland): Der Koloss von Rhodos war eine über 30 Meter hohe, monumentale Bronze-Statue des griechischen Sonnengottes Helios in der antiken griechischen Stadt Rhodos. Sie wurde etwa 292 v. Chr. nach zwölfjähriger Bauzeit vollendet. Sie wurde nach dem glücklichen Ausgang der Belagerung von Rhodos (305–304 v. Chr.) errichtet, die im Rahmen der Auseinandersetzungen zwischen den Nachfolgern Alexanders des Großen stattgefunden hatte. Aus den antiken Textquellen geht eindeutig hervor, dass der Koloss von Rhodos aus gegossener Bronze , einer Legierung aus Kupfer und Zinn bestand. Eine Höhe von 70 Ellen ist überliefert, das sind 30–35 Meter. Der Bau habe so viel Rohmaterial verschlungen, dass die damals bekannten Kupfererzquellen zu versiegen drohten. Ein starkes, heute in das Jahr 226/225 v. Chr. datiertes Erdbeben, das große Zerstörungen in der Stadt hervorrief, brachte auch den Koloss von Rhodos zum Einsturz. Laut Plinius dem Älteren überdauerte das Standbild nur 66 Jahre, damit war es das kurzlebigste der sieben Weltwunder. Der ehemalige Standort  ist bisher unbekannt.  Vorgeschlagen wurde auf der Mole St. Nikolaus oder auf der Akropolis. Ein neuerer Vorschlag lokalisiert das lang gesuchte Helios-Heiligtum Oberhalb des Stadions, in dem jährlich Spiele zu Ehren von Helios durchgeführt wurden. Der Nachweis der Lokalisierung steht aber noch aus.
Leuchtturm von Alexandria

Der Leuchtturm von Pharos (Ägypten): Der Leuchtturm von Alexandria war der erste historisch überlieferte Leuchtturm und bis ins 20. Jahrhundert mit etwa 115 bis 160 Metern der höchste Leuchtturm, der je gebaut wurde. Er stand bei der Insel Pharos, eine kleine Insel nahe der ägyptischen Küste, 25 Kilometer westlich des kanopischen Nilarmes. Kanopus,war eine antike ägyptische Küstenstadt im westlichen Nildelta. Die Stadt war der wichtigste ägyptische Handelshafen neben Herakleion vor der Gründung Alexandrias. Der Leuchtturm wurde östlich der eigentlichen Insel Pharos in die Einfahrt des großen Eunostos-Hafens gebaut, die durch mehrere Riffe behindert war. Er stand bei einem Riff zwischen den beiden Hauptpassagen. Der Turm wurde von Sostratos von Knidos von etwa 299 bis 279 v. Chr. im Auftrag von Ptolemaios I. erbaut, aber erst unter der Herrschaft von Ptolemaios II. fertiggestellt. Der Turm stand auf einer ca. 190 m langen und ebenso breiten, großen steinernen Plattform aus Granit, die zusätzlich mit Götterstandbildern geschmückt war. Auf dem quaderförmigen Unterbau erhob sich ein oktogonaler Aufbau mit einer Höhe von ungefähr 30 Metern und 11 Metern Seitenlänge. Auf diesem befand sich eine Dachlaterne in Form eines 9 Meter hohen Säulenrondells (Zylinders). Über dem Säulenrondell war die eigentliche Lichtquelle mit dem Leuchtfeuer. Den krönenden Abschluss bildete eine 7 bis 8 Meter hohe Poseidonstatue. Es wird vermutet, dass die Lichtquelle ein von Archimedes konstruierter Metallhohlspiegel war, bei Tage und ein Öl- oder Pechfeuer bei Nacht. Das Leuchtfeuer soll nachts 300 Stadien (56,4 km, 1 Stadion = 188 m) weit sichtbar gewesen sein. Der römische Historiker Ammianus Marcellinus und andere berichten von einem Seebeben südlich von Kreta am 21. Juli 365 n. Chr., das Alexandria und den Turm schwer getroffen haben soll. Wiederum zwei Erdbeben in den Jahren 1303 und 1323 oder 1375 zerstörten den Turm vollständig.  Die Trümmer wurden im Meer liegen gelassen. Archäologen konnten nun  Überreste des architektonischen Meisterwerks der Antike zu bergen. Den Forschenden gelang es, 22 riesige Fundamentblöcke aus dem Meer an Land zu schaffen. Mithilfe von speziellen Kränen hat ein Archäologenteam von der französischen Forschungsorganisation CNRS 22 nun die antiken Fundamentblöcke des Leuchtturms geborgen. Unter den Steinblöcken befinden sich demnach nicht nur Bodenplatten, sondern auch Teile eines riesigen Tores und eines Monuments im ägyptischen Stil.

Die modernen Weltwunder

Schloss Schönbrunn

Schloss Schönbrunn in Wien, Österreich: Schloss Schönbrunn ist die ehemalige Sommerresidenz der Habsburger in der österreichischen Hauptstadt Wien. Ursprünglich war das riesige Anwesen mit Gartenanlagen als Residenz für Kaiser Joseph I. gedacht, doch Kaiserin Maria Theresia ließ es später zur Sommerresidenz für sich und ihre Familie umbauen . Der Name Schönbrunn bezieht sich auf einen Kaiser Matthias zugeschriebenen Ausspruch. Er soll dort im Jahr 1619 auf der Jagd eine artesische Quelle entdeckt und darüber erfreut ausgerufen haben: „Welch’ schöner Brunn!“ An dieser Stelle im Schlosspark befindet sich heute der Schöne Brunnen. Schönbrunn ist das größte Schloss und eines der bedeutendsten und meistbesuchten Kulturgüter Österreichs. Das Schloss und der etwa 160 ha große Park sind seit 1996 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Eine Hauptattraktion im Schlosspark ist der älteste noch bestehende Zoo der Welt, der Tiergarten Schönbrunn (16 ha). 

Basilika Sacré-Cœur de Montmartre

Sacré-Cœur de Montmartre in Paris, Frankreich: Die Römisch-katholische Wallfahrtskirche,  zu Deutsch Basilika vom Heiligsten Herzen in Montmartre, thront strahlend weiß auf dem 130 Meter hohen Montmartre-Hügel. Der Hügel, der nebenbei die höchste Erhebung der Stadt ist, kann zu Fuß erklimmt werden oder man kann entspannt mit der Standseilbahn hinauffahren. Die beeindruckende Wirkung des Bauwerks beruht auf der einzigartigen Lage auf dem Montmartre-Hügel, dem strahlenden Weiß des verbauten Materials, der Monumentalität und dem fremdartigen Effekt der steilen Kuppelformen mit ihren schlanken, nicht belichtenden Laternen. Die Fundamente der Kirche reichen 33 Meter in den Boden, um sie vor dem Einsinken in den lehmigen Untergrund zu bewahren. Die Kirche selbst misst 85 mal 35 Meter und hat eine Höhe von 83 Metern. Innen beeindruckt die Basilika vor allem durch ihre Weite. Das dreibogige Hauptportal wird von Reiterstatuen der Nationalheiligen Johanna von Orléans und Ludwig IX. von Frankreich,  flankiert. Über dem Hochaltar befindet sich eine Monstranz, in der bereits seit 1885 – also lange vor Fertigstellung des Bauwerks – eine konsekrierte Hostie aufbewahrt und als Leib Christi verehrt wird. Und in der Apsis der Basilika ist eines der größten Mosaiken der Welt zu sehen: das 475 Quadratmeter große, 1922 fertig gestellte Christusmosaik von Luc-Olivier Merson. Im Kirchturm hängt  die 1895 in Annecy gegossene Glocke „Savoyarde“. Mit 18.835 Tonnen Gewicht und gut 3 Metern Durchmesser ist sie die größte Glocke Frankreichs und die achtgrößte Glocke der Welt. Ihr Schlagton cis°-2. wird begleitet von einem fünfstimmigen Bronzegeläut.

Taj Mahal

Taj Mahal in Agra, Indien: Das imposante Gebäude ist ein Mausoleum (Grabgebäude,) und wurde Mitte des 17. Jahrhunderts fertiggestellt. Der Gebäudekern besteht, ebenso wie die Kuppel und die Minarette, aus vor Ort gebrannten Ziegelsteinen, die außen wie innen mit weißen Marmorplatten verkleidet sind. Der Großmogul Shah Jahan ließ den Bau zum Gedenken für seine im Jahre 1631 verstorbene  große Liebe Mumtaz Mahal erbauen.  Das Mausoleum steht auf einem etwa 5 m hohen quadratischen Unterbau. Der Grundriss des Mausoleums ist ein unregelmäßiges Oktogon, welches von einer knapp 30 m hohen, auf einem Tambour ruhenden gebauchten Außenkuppel mit einem Maximaldurchmesser von 26,65 m überwölbt ist; diese wiederum ist von vier kleinen offenen, pavillonartigen Chhatri-Aufbauten mit kleinen – nicht gebauchten – Kuppeln umstellt. Um das Hauptgebäude herum angeordnet stehen vier  Minarette mit zwei Umgängen. Der Taj Mahal ist von einer Mauer aus rotem Sandstein umgeben. Ein Torbau aus rotem Sandstein ist mit weißen Marmor verziert. Zwischen dem Torbau und dem Mausoleum liegt ein 18 Hektar großer Garten mit einem länglichen Wasserbecken im Zentrum. Das Mausoleum am Ufer des Flusses wird rechts und links von zwei Gebäuden flankiert, die aus rotem Sandstein mit Verzierungen aus weißem Marmor bestehen; jedes dieser beiden Gebäude hat drei weiße Marmorkuppeln. Das Gebäude im Westen, in der Richtung von Mekka, ist eine Moschee. Das symmetrisch gegenüberliegende Gebäude im Osten des Mausoleums war ursprünglich ein Gästehaus.

Blaue Moschee

Blaue Moschee in Istanbul, Türkei: Die Blaue Moschee trägt eigentlich den Namen Sultan-Ahmet-Moschee und ist ein Meisterwerk osmanischer Baukunst. In Auftrag gegeben wurde die Moschee von Sultan Ahmet I. und 1616 als Gebetsstätte eröffnet. Seit 1985 gehört sie sogar zum Unesco-Weltkulturerbe. Die Blaue Moschee besteht aus einem Grab des Gründers, einer Madrasa (Schule der islamischen Wissenschaft) und einem Hospiz. Unter ihrem Namen  Blaue Moschee  bekannt, wurde sie wegen ihres Reichtums an blau-weißen Fliesen, die die Kuppel und den oberen Teil der Mauern zieren. Die Moschee hat sechs Minarette; nur die Prophetenmoschee in Medina mit zehn und die Hauptmoschee in Mekka mit neun Minaretten haben mehr Minarette als die Sultan-Ahmed-Moschee.  Der Gebetsraum ist mit 53 m Länge und 51 m Breite fast quadratisch. Die Hauptkuppel hat einen Durchmesser von 23,5 m und ist 43 m hoch. Sie wird von vier Spitzbögen und vier flachen Zwickeln getragen, die wieder auf vier riesigen, 5 m dicken Säulen ruhen. 260 Fenster erhellen den Innenraum.

Notre-Dame de Montréal

Notre-Dame de Montréal, Kanada: Notre-Dame bedeutet übersetzt so viel wie „unsere liebe Frau“. Das neugotische Bauwerk entstand im 19. Jahrhundert. Es befindet sich an der Rue Notre-Dame gegenüber dem Place d’Armes, dem zentralen Platz im Altstadtviertel Vieux-Montréal. Die Basilika besitzt einen rechteckigen Grundriss und ein Satteldach. Sie besteht aus grauem Kalkstein, dem traditionellen Baumaterial in der Montrealer Altstadt. Die beiden Kirchtürme, die drei hohen Spitzbögen des Portikus sowie das polygonale Strebewerk der Seitenfassaden verleihen dem Gebäude eine schlanke Wirkung. Über den drei Portalbögen befinden sich drei Nischen mit Statuen: die Unbefleckte Empfängnis sowie die Heiligen Josef von Nazaret und Johannes der Täufer.  Der streng rechteckige Grundriss  des Gebäudes und das besondere Licht, welches durch die Buntglasfenster ins Innere dringt, lenken die Blicke automatisch zum Altar. Dieser ist in einem halbkreisförmigen Altarraum, der leicht erhöht liegt. Das Altarbildes zeigt die Darstellung des göttlichen Opfers, versinnbildlicht durch die Messe und das Abendmahl. An der Spitze des Altars wird die Jungfrau Maria durch ihren auferstandenen Sohn gekrönt. Statuen stellen verschiedene biblische Figuren dar. 1982 verlieh Papst Johannes Paul II. dem Gebäude, den Ehrentitel Basilica minor. Die Basilika war bis 1928 das höchste Gebäude der Stadt  und beeindruckt noch heute durch ihren Stil und  den prachtvollen Innenraum.

Grand Central Terminal

Grand Central Terminal in New York, USA: Das Grand Central Terminal  ist ein Bahnhof in Manhattan. Das Grand Central Terminal wurde am 2. Februar 1913 als Kopfbahnhof eingeweiht und ist seitdem der Bahnhof mit den meisten Gleisen weltweit – seine 67 Gleise enden an 44 Bahnsteigen. Im Jahre 2016 waren 67 Gleise im regulären Betrieb für den Personenverkehr. Dabei hat die obere Ebene 42 Gleise, einschließlich zehn Gleisen, die nur zum Abstellen von Fahrzeugen dienen. Ein Gleis bildet hier eine Kehrschleife um vierzig der Bahnsteige des Kopfbahnhofs herum. Die untere Ebene hat 27 Gleise, die von mehreren Kehrschleifen umschlossen werden. Mit der Gründung der Amtrak, die 1971 fast den gesamten Fernverkehr der USA von den privaten Bahngesellschaften übernommen hatte, wurden die ersten Fernzüge aus New Haven und Boston aus dem Bahnhof abgezogen. Verblieben waren nur noch die Züge des Empire Service durch Upstate New York zu den Niagarafällen sowie in einige Neuenglandstaaten und nach Kanada. Mit dem Bau einer neuen Zufahrtsstrecke zur New Yorker Penn Station verlor das Grand Central Terminal 1991 auch die restlichen Fernverkehrszüge, so dass der Bahnhof heute lediglich von den Zügen des Nah- und Regionalverkehrs frequentiert wird. Sehenswert ist die große Haupthalle mit der dunkelblaugrünen Deckenausmalung als Sternenhimmel. Der Bahnhof ist mit der U-Bahn-Station Grand Central–42 Street der New York City Subway verbunden. Für drei Linien der Metro-North Railroad ist das Grand Central Terminal der südliche Endpunkt und der mit Abstand bedeutendste Umsteigepunkt zu innerstädtischen Verkehrsmitteln, insbesondere der Subway, und zur Long Island Rail Road. 

Scheich-Zayid-Moschee

Scheich-Zayid-Moschee in Abu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate: Die Scheich-Zayid-Moschee ist die größte Moschee in den Vereinigten Arabischen Emiraten und eine der größten der Welt. Das Grundstück auf dem sie steht,  ist 56 Hektar groß und nach Emir Zayid bin Sultan al-Nahyan, dem Mitbegründer und ersten Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate, benannt. Sein Grab befindet sich auf dem Gelände. Insgesamt haben in der Moschee rund 40.000 Gläubige Platz. Ihre vier Minarette messen eine Höhe von jeweils 107 Meter, die der Hauptkuppel über dem Gebetssaal 75 Meter. Für den Bau wurden 15 verschiedene Marmor-Sorten (darunter Laaser Marmor) verwendet, Blattgold ebenfalls. Ein handgearbeiteter Teppich aus dem Iran mit einer Fläche von rund 5600 Quadratmetern liegt in der Moschee. Er gilt als der weltweit größte seiner Art und ist 35 Tonnen schwer. Und auch etwas aus Deutschland hat hier Platz gefunden: sieben Kronleuchter. Sie bestehen aus vergoldetem Messing und Edelstahl und sind blumenförmig mit tausenden verschiedenfarbigen Swarovski-Kristallen besetzt.  Der größte der Kronleuchter mit einem Durchmesser von zehn Metern und 15 Metern Höhe gilt als größter Kronleuchter der Welt.

Biltmore Estate

Biltmore Estate in North Carolina, USA: George Washington Vanderbilt II. erteilte Ende des 19. Jahrhunderts dem New Yorker Architekten Richard Morris Hunt den Auftrag zum Bau des Anwesens. Zu damaligen Zeiten war es mit einer Fläche von rund 32 Quadratkilometern das größte private Anwesen der USA. Das Herrenhaus mit einer Wohnfläche von 175.000 Quadratfuß (ca. 16.260 m²) hat eine 238 Meter lange Fassade aus Indiana-Kalkstein, umfasst 250 Zimmer sowie einen Swimmingpool, eine Bowlingbahn und einen Fitnessraum. 1895 wurde es fertiggestellt und war überall mit Elektroanschlüssen ausgestattet. Damit gilt das Biltmore Estate als eines der ersten Wohnhäuser, in dem Thomas Edisons Glühbirnen verwendet wurden. Das Anwesen umfasst auch ein eigenes Dorf, das Biltmore Village, und eine Kirche, die unter dem Namen Cathedral of All Souls bekannt ist. Im Mai 1963 erhielt Biltmore Estate vom Innenministerium den Status eines National Historic Landmarks zuerkannt. Im Oktober 1966 wurde das Anwesen als Historic District in offizielle Liste der Kulturdenkmale auf nationaler Ebene in den Vereinigten Staaten, dem National Register of Historic Places eingetragen.

Kathedrale Notre-Dame

Kathedrale Notre-Dame de Paris, Frankreich: Die Kirche wurde zwischen 1163 und 1345 errichtet und ist eines der frühesten gotischen Gotteshäuser Frankreichs. Die beiden aus Naturstein errichteten, symmetrischen Westtürme nördlich und südlich des Hauptportals sind 69 Meter hoch. Die Rosette Notre-Dames ist mit ihren 12 Metern Durchmesser eine der größten Europas. Das Kirchenschiff ist im Inneren 130 Meter lang, 48 Meter breit und 35 Meter hoch. Der barocke Altarraum aus rot-weißen Marmor-Bögen auf Pfeilern, mit einem aufwändigen Marmor-Fußboden und reichem Skulpturen-Schmuck entstand zwischen 1708 und 1714 auf Weisung von König Ludwigs XIV. Am 27. Februar 1805 wurde die Kirche durch Papst Pius VII. zur ersten französischen Basilica minor erhoben. Notre-Dame ist die Kirche des Pariser Erzbischofs – daher der Titel „Kathedrale“ (lat. cathedra = Sitz, Stuhl). Vorgängerbauten auf der Ile de la Cite, der Kernstadt auf der Seine-Insel, lassen sich bis um das Jahr 540 zurückverfolgen. Hier sind heute die wichtigsten Reliquien von Paris versammelt, darunter auch eine Dornenkrone und ein Kreuznagel, die traditionell als von der Kreuzigung Jesus Christi stammend verehrt werden. Bei einem Großbrand im April 2019 wurde Notre-Dame in Paris schwer beschädigt. Erst am Morgen nach dem Ausbruch des Feuers konnte es unter Kontrolle gebracht werden. Neben dem Vierungsturm wurde der Dachstuhl schwerbeschädigt und das Gewölbe des Hauptschiffs weist an zwei Stellen Brüche auf. Zum Glück sind aber die Westfassade mit den Haupttürmen, die Rosette, das Strebewerk intakt geblieben und die Kunstschätze und Reliquien aus dem Inneren konnten gerettet werden. Zum Glück wurden in der Woche davor auch noch 16 Statuen vom Dach abmontiert – sie sollten in einer Werkstatt separat restauriert werden! Nach einer 5-jährigen Restaurierung wurde die Kathedrale am 7. Dezember 2024 wiedereröffnet.

Sagrada Família Sagrada Família in Barcelona, Spanien: Es ist eines der berühmtesten Gebäude der Welt – und auch das schönste: die Sagrada Família in Barcelona. Die monumentale Kirche gilt als das Hauptwerk des katalanischen Baumeisters Antoni Gaudí. 1882 wurde mit dem Bau der Kirche begonnen und bis heute ist das Gotteshaus nicht fertig.  Von einer Fertigstellung wird spätetstens im Jahr 2033 ausgegangen. Die UNESCO nahm 2005 die Geburtsfassade und die Krypta der Sagrada Família als Erweiterung des Weltkulturerbedenkmals Werke von Antoni Gaudí in ihre Liste des Weltkulturerbes auf. Am 7. November 2010 weihte Papst Benedikt XVI. die Kirche und erhob sie zugleich zu einer Basilica minor.  Der zweithöchste Turm der Kirche, der Marienturm, wurde am 29. November 2021 fertiggestellt, als er seinen markanten 12-zackigen Stern auf der Spitze erhielt. In den Jahren 2022 und 2023 wurden jeweils zwei der vier dritthöchsten Türme (die Evangelistentürme) fertiggestellt. Die Basilika hat einen kreuzförmigen Grundriss. Das fünfschiffige Langhaus zeigt gegen Süd-Osten und misst bis zur Apsis am nördlichen Ende etwa 90 Meter. Es ist 45 Meter breit (Hauptschiff 15 Meter, vier Seitenschiffe je 7,5 Meter). Das kürzere dreischiffige Querhaus erreicht eine Länge von 60 Metern und eine Breite von 30 Metern (Hauptquerhaus 15 Meter, zwei Seitenschiffe je 7,5 Meter). Um fast die gesamte Kirche herum wird ein Kreuzgang verlaufen. Er beherbergt eine Kapelle, die Mariä Aufnahme in den Himmel gewidmet ist. Die Seitenschiffe haben eine Höhe von 30 Metern, Haupt- und Hauptquerschiff eine Höhe von 45 Metern, die Vierung eine Höhe von 60 Metern und das Gewölbe über der Apsis eine Höhe von 75 Metern. Die Gewölbe werden von steinernen Säulen getragen. Unter der Apsis liegt die Krypta im neogotischen Stil. Sie ist annähernd ein Rundbau mit einer Fläche von rund 120 Quadratmetern, flankiert von sieben Einzelkapellen im Halbrund (in der Mitte: St. Josef). Gegenüber liegen in einer Linie die drei Hauptkapellen, links und rechts flankiert von zwei weiteren. Von der mittleren Kapelle aus wird die Messe gelesen, rechts daneben liegen die Kapelle der Jungfrau von Montserrat, der Schutzpatronin Kataloniens, sowie die Christuskapelle mit dem Grab Josep Maria Bocabella i Verdaguers. Auf der anderen Seite befinden sich die Kapelle des Heiligen Sakraments sowie die Kapelle der Heiligen Jungfrau vom Karmel („Verge del Carme“), in der Antoni Gaudí begraben ist.

Schloss Versaille

Das Schloss Versailles in Paris ist eine der größten Palastanlagen Europas und war von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis zum Ausbruch der Französischen Revolution die Hauptresidenz der Könige von Frankreich. Die Flügel des Versailler Schlosses und seiner Nebengebäude gruppieren sich um drei in einer Achse gelegene Hofplätze, die zusammen eine weitgehend zusammenhängende Fläche bilden und vom Zentrum des Schlosses in Richtung der Stadt führen.  Ein erstes Schloss wurde 1623 auf dem Anwesen von Versailles erbaut, um dem König als Unterkunft bei seinen Jagdausflügen zu dienen. Es wurde im Jahre 1631 vergrößert und zu dieser Zeit auch schon mit Barockgärten (französischen Gärten) umgeben. Während der Herrschaft der Könige Ludwig XIV., Ludwig XV. und Ludwig XVI. wurde Schloss Versailles als Königsresidenz fortlaufend weiter ausgebaut.  Z. B. die Opéra Royal (Königliche Oper) oder die Chapelle Royale (Schlosskapelle). Die Gärten wurden ebenfalls fortlaufend vergrößert. Weitere Gebäude sind das Grand Trianon de Marbre (Großes Trianon) sowie das Petit Trianon. Letzteres war ursprünglich der Favoritin des Königs, Jeanne-Antoinette Poisson, zugedacht, bekannter unter dem Namen Madame de Pompadour. Später gelangte es in den Besitz von Königin Marie-Antoinette. Durch die Französische Revolution wurde das Anwesen von Versailles um 7000 Hektar Parkfläche verkleinert. 

Neuschwanstein 
Hagia Sophia 
Bosco Verticale 
Kloster Geghard in Armenien  
Kathedrale von Lincoln 
Pyramiden 
Hallgrimskirkja in Reykjavik  
Schiefe Turm von Pisa 
Sha Mosque 
Tempelanlagen von Borobudur 
Kolosseum
 
Petra 
Christusstatue 
Eifelturm in Paris 
Acropolis 
chinesische Mauer 
Maccu Picchu 
Kukulcán-Pyramide