Der Pisco Schatz

Angeblich soll auf dem Tuamotu Atoll Pinaki ein Goldschatz vergraben sein. Pinaki ist ein heute unbesiedeltes kleines Atoll im südöstlichen Pazifischen Ozean, das geografisch zum Tuamotu-Archipel und politisch zu Französisch-Polynesien gehört. Die nächstgelegene Insel ist das ebenfalls nur zeitweilig bewohnte Nukutavake, 16 km im Nordwesten.  Pinaki ist von fast runder Form und misst ca. 2,1 × 1,9 km. Die Insel erhebt sich nur wenige Meter über den Meeresspiegel. Ein Großteil der Gesamtfläche wird einer flachen Lagune eingenommen. Diese ist maximal 6 Meter tief und man kann sie an einigen Stellen sogar durchwaten.  Die Lagune ist mit zahlreichen Riffen und Inselchen gesprenkelt, die überwiegend aus aufgehäuften Muschelschalen bestehen und verlandet allmählich durch angewehten Sand. Im Westen gibt es eine Passage, die dem Wasseraustausch mit dem Ozean dient. Es gibt zwar erhebliche Zweifel an der Existenz des Schatzes. Historische Dokumente zu einem Schatz in der Kirche von Pisco sind jedenfalls nicht bekannt. Fakt ist aber das in Pisco tatsächlich ein Diebstahl stattgefunden hat und das im Jahr 1860 in der Nähe von Cooktown vier Matrosen an Land gekommen waren, die mit einem Schiff namens Bosun Bird Schiffbruch erlitten hatten.  Des Weiteren scheint eine sehr  genaue  Inventarliste (siehe unten) die Existenz des Pisco-Schatzes zu belegen. Das oben erwähnte Atoll Pinaki wurde aber in keinem Dokument  ausdrücklich als Schatzversteck angegeben. Der Schatz, sofern er denn existiert, könnte daher auch auf einer anderen  Insel des Tuamotu-Archipels vergraben sein.

Der Schatzlegende liegt folgende Geschichte zugrunde:

In der Kathedrale von Pisco in Peru, soll angeblich Mitte des 19. Jahrhunderts ein spanischer Adeliger einen großen Schatz aus Goldbarren und Juwelen  versteckt haben, die er den Inkas abgenommen hatte. Die genaue Inventarliste lautet:

  • 14 Goldbarren
  • 7 goldenen, mit Juwelen besetzte Kerzenständer
  • 38 Diamanthalsbänder
  • 1 Kiste ungeschliffene Steine (möglicherweise Rubine)
  • 1 Kiste spanische Dublonen
  • Des weiteren eine große Anzahl an juwelenbesetzten Ringen, Armbändern und Kruzifixen

Niemand außer einigen der Mönche wusste davon. Einer von ihnen soll das Geheimnis einschließlich der Inventarliste jedoch vier ehemaligen Söldnern der peruanischen Armee verraten haben. Sie redeten den Priestern ein, der Schatz sei in Gefahr, geraubt zu werden und sie seien in der Lage, das Gold nach Lima zu bringen. Dort sei es in Sicherheit. Der gesamte Schatz wurde auf das Schiff Bosun Bird verladen, um ihn nach Callao, der 200 km entfernten Hafenstadt von Lima, zu transportieren. Auf See warfen die Söldner die sie begleitenden Priester über Bord, ermordeten die Besatzung und segelten zu einem kleinen unbewohnten Korallenatoll im Tuamotu-Archipel, wo sie den Schatz vergruben. Allerdings war ihnen der Name des Atolls nicht bekannt. Daher setzten sie auf das nahe gelegene Katiu-Atoll über, um sich nach dem Namen des unbekannten Atolls zu erkundigen. Die Eingeborenen nannten ihnen einen Namen, aber es war offensichtlich der falsche: Pinaki.  Das Atoll liegt nämlich viel zu weit entfernt von Katiu um der Schatzinsel als nahe gelegen bezeichnet zu werden. Nachdem sie ihre Vorräte auf Katiu und Makemo ergänzt hatte , segelten sie nach Australien und versenkten die Bosun Bird, um alle Spuren ihrer Tat zu beseitigen. Von den Söldnern überlebte nur ein Ire mit Namen Killorain, der schließlich schwer erkrankte und in einem Krankenhaus in Sydney starb. Auf dem Totenbett soll Killorain jedoch dem in Australien lebenden Briten Charles-Edward Howe die Schatzgeschichte erzählt und ihm eine handgezeichnete Karte anvertraut haben, die offenbarte, wo das Gold vergraben war.

Auf dieser Karte waren drei Inseln eingezeichnet, die ein Dreieck bildeten, ohne jedoch die Namen der Inseln, ihre Position und die Entfernungen dazwischen anzugeben.  Bei den drei Inseln auf der Schatzkarte von Killorain handelt es sich wahrscheinlich um die Raevski-Inseln. Die Inseln liegen im zentralen Bereich des Tuamotu-Archipels in Französisch-Polynesien und bestehen aus den drei unbewohnten kleinen Atollen Hiti, Tepoto Sud und Tuanake. Die Inseln bilden wie in der Karte angegeben, ein Dreieck. Die Schatzinsel selbst soll auf der Ostseite ein Korallenriff haben, zur linken davon eine Einfahrt in die Lagune und eien birnenförmigen Tümpel  mit sieben Korallenblöcken in der Nähe, die in gleichen Abständen lagen.

Im Jahr 1913 charterte Howe den Schoner Suzanne, und segelte mit drei Begleitern von Tahiti nach Pinaki, um den Schatz zu suchen. Warum ausgerechnet Pinaki ist nicht bekannt. Howes Suche auf der Insel blieb jedenfalls ergebnislos. Nachdem Howe Zweifel bekommen hatte, ob er auf der richtigen Insel gewesen war, setzte er seine Suche auf dem Atoll Tuanake fort. Dort will er angeblich nach mehreren Grabungen eine Truhe mit Juwelen und eine weitere mit Dublonen gefunden haben. Goldstatuen fand er keine. Eine Kiste mit Goldbarren soll am Grund der Lagune verblieben sein. Howe konnte den gefundenen Schatz  jedoch nicht abtransportieren, packte ihn in Koprasäcke und vergrub ihn an anderer Stelle des Atolls erneut. Er will angeblich auch die Schatztruhe in dem Tümpel lokalisiert, war jedoch wegen mangelhafter Ausrüstung nicht in der Lage, sie zu bergen. Daraufhin kehrte er nach Tahiti  zurück. Er  wollte von dort nach Australien reisen um Geldgeber und ein Schiff aufzutreiben um heimlich auf die Schatzinsel zurück zukehren und den Schatz zu bergen. Doch erst vier Jahre später fand Howe  Leute die bereit waren in das Unternehmen Schatzsuche zu investieren. Das Schatzsucherteam bestand aus sechs Männern einschließlich eines Tauchers namens George Hamilton. Doch zunächst kam es zu Verzögerungen. Howe war um sich die Zeit zu vertreiben, in der Zwischenzeit im australischen Busch auf Goldsuche gegangen. Dort verliert sich dann seine Spur. Dafür das Howe  den Schatz nicht ansich genommen hat und er noch auf dem Atoll liegt, spricht, das er zum einen auf das Atoll zurückkehren wollte und ferner das er Geldgeber für die Bergung des Schatzes gesucht hat. Das hätte er nicht gebraucht, wenn er den Schatz oder Teile davon mitgenommen hätte. Im Jahr 1934 errreichte das Schatzsucherteam, als dessen Führer Howe ja vorgesehen gewesen war, ohne ihn Tahiti. Sie wußten aber nicht auf welchem Atoll sie suchen sollte, waren jedoch im Besitz der Killorain-Schatzkarte. Nach mehreren falschen Insel entdeckten sie schließlich ein Atoll auf das die in der Karte angegebenen Merkmale zutrafen. Ein Eingeborener bestätigte zudem die frühere Anwesenheit Howes auf der betreffenden Insel: Tuanake. Ein Schatz konnte dort jedoch nicht gefunden werden.  Eine weitere Suche musste aus Geldmangel aufgegeben werden. Georg Hamilton  veröffentlichte seine Informationen über den Pisco-Schatz später in einem Buch: „Treausure of the Tuamotus“. Der Schatz selbst bleibt verschollen.

Tuamotu

Howe will zumindest einen Teil des Schatzes auf Tuanake entdeckt haben. Er hatte den Namen der richtigen Insel erfahren, hat ihn allerdings nie preisgegeben und auch Hamiltons Gruppe hat ihn nie enthüllt. Es bestehen erhebliche Zweifel, ob Tuanake wirklich das richtige Atoll gewesen ist, zumal Hamilton dort auch trotz intensiver Suche und mehreren Tauchgängen im Tümpel nichts gefunden hat.  Tuanake ist ein unbewohntes Atoll  mit einer Größe von 8 km x 6 km und somit das größte der Raevski-Gruppe. Das Atoll besteht aus zwei großen und vier kleinen Inseln. Auf der Südseite dieses Atolls verbindet ein einziger schmaler Pass die Lagune mit dem offenen Meer. Von den beiden  anderen Atollen des Raevski-Atolls kommt zumindest Hiti als Schatzinsel nicht infrage. Das Atoll in Form eines kleinen Eies, besteht aus einem Außenriff, das die innere Lagune vollständig umschließt. Es gibt jedoch keine Riffpassage, die die Lagune mit dem offenen Meer verbindet.

Bleibt noch Tepoto Sud . Das kleine Atoll hat eine runde Form mit einem Durchmesser von etwa 3,8 km sowie einer Landfläche von nur 0,6 km². Die 2,5 km² große Lagune verfügt über einen schiffbaren Zugang zum Meer im Nordosten. Von den beiden  anderen Atollen des Raevski-Atolls kommt zumindest Hiti als Schatzinsel nicht infrage. Das Atoll in Form eines kleinen Eies, besteht aus einem Außenriff, das die innere Lagune vollständig umschließt. Es gibt jedoch keine Riffpassage, die die Lagune mit dem offenen Meer verbindet. Bleibt noch Tepoto Sud . Das kleine Atoll hat eine runde Form mit einem Durchmesser von etwa 3,8 km sowie einer Landfläche von nur 0,6 km². Die 2,5 km² große Lagune verfügt über einen schiffbaren Zugang zum Meer im Nordosten. Vielleicht liegt der Schatz auf Tepoto Sud.

Tepoto

Tepoto   Tuanake