Piratenschatz auf Tupai

Tūpai ist ein Atoll im Archipel der Gesellschaftsinseln im Pazifischen Ozean und gehört zu Französisch-Polynesien. Es liegt etwa 17 Kilometer nordwestlich von Bora Bora.

nb

Zwei größere sowie vier kleinere Inseln umschließen die Lagune nahezu vollständig, die Landfläche beträgt dabei etwa 11 km². Die Gesamtfläche beträgt 38 km², und die Lagune ist bis zu 10 Meter tief. Im Osten liegen vier kleinere Inseln zwischen den beiden größeren Inseln, Hihopu  im Norden und Mahatape im Süden. Von Nord nach Süd sind dies Hautumaire, Motu Nono, Nono Iti und Urareva. Es gibt einen Flugplatz , über den die Arbeiter von Bora-Bora gelegentlich zu den Kokospalm-Plantagen auf Tupai gebracht werden. Das Atoll hat keine permanenten Bewohner. Früher gab es ein zweites Dorf im Osten der Hauptinsel, genannt Fareapaea. Es lag am Passe Teavamoa, der die Hauptinsel Hihopu von der kleineren Insel Hautumaire trennt. Im Jahre 1822 meuterte die Crew des chilenischen Kriegsschiffes „Araucano“. Doch mit der Übernahme des Schiffes waren die Meuterer nicht zufrieden. An der Küste Perus angekommen, gingen die Plünderungen weiter, vor allem Schätze aus peruanischen Kirchen wurden dabei erbeutet. Anschließend nahm die Crew Kurs auf die Südsee. In Huahine prahlten die betrunkenen Piraten, welch fabelhaften Schatz sie an Bord hätten. Später ging der Kapitän auf der unbewohnten Insel Tupai nördlich von Bora Bora an Land. Hier soll er den Schatz vergraben haben.

Tupai

Sein weiterer Plan war, das Schiff in Tahiti loszuwerden, da es zu einer erheblichen Belastung geworden war. Hiervon befreit wollte er nach Tupai zurückkehren, um sein Gold wieder einzusammeln. Bei dem Versuch, ein anderes Schiff zu entern, scheiterte er aber. Den überlebenden Meuterern gelang es, nach Huahine zu fliehen und die dortigen Missionare von sich zu überzeugen. Die nächsten Jahre blieben sie auf der Insel. Es war ihnen nicht möglich, nach Tupai zurückzukehren, um den Schatz zu holen. 1932 wurde der Wert des Schatzes auf 20 Milliarden Pfund geschätzt. Stichhaltige Beweise dafür gibt es aber nicht.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts fand der Abenteurer Blackett aus Nova Scotia, Kanada, angeblich den Schatz. Um sicherzustellen, dass er bei seinem Fund keine Zeugen hatte, tötete er die zwölf polynesischen Arbeiter seiner Kokosnuss-Farm. Nach der Entdeckung ihrer Gräber wurde Blackett verhaftet und zum Tode verurteilt, doch die Königin der nahegelegenen Insel Bora Bora wollte keinen Briten hinrichten und damit den Zorn Ihrer Britischen Majestät auf sich ziehen. Blackett wurde verbannt und musste die Insel verlassen. Da Blackett wusste, dass er bei einer Rückkehr auf die Insel mit dem Tode rechnen musste, gab er das Geheimnis des vergrabenen Goldes an einen Seemann namens Brown weiter. Browns Behauptungen, er wisse, wo sich der Schatz befände, reichten aus, um eine Schatzsuche zu starten. 1932 verließ ein zwanzigköpfiges Forscherteam New York an Bord der Jacht Genese in der festen Überzeugung, der Schatz sei unter den größten Steintempeln der Tupai zu finden. So hatte es jedenfalls Brown behauptet. Wahrscheinlich Überreste der Marae, der heiligen Tempel, die von den alten Polynesiern für ihre religiösen Rituale genutzt wurden. Eine Filmgesellschaft investierte 130.000 Pfund in das Projekt und die Brown Exploration Company wurde dabei gefilmt, wie sie die Überreste des Tempels mit Dynamit in die Luft sprengte. Die Schatzsucher hinterließen kaum etwas außer Knochenfragmenten und einer riesigen Schuld. Robert Cunningham, einer der späteren Inselbesitzer, kehrte nach 24 Jahren auf dem Atoll in seine Heimat Australien zurück. Er hätte auf der Insel keine Spur eines Schatzes gefunden. Seit 1998 ist das Atoll im Besitz der polynesischen Regierung. Der Schatz, wenn er denn existiert liegt noch auf  Tūpai vergraben.