Der Goldzug

Obwohl bisher nichts gefunden wurde, hält sich hartnäckig die Legende von einem mit 300 Tonnen Gold beladenen Sonderzug der Nazis, der gegen Ende des 2. Weltkrieges angeblich Breslau (Wroclaw) Richtung Südwesten verlassen habe, auf der Strecke zwischen Wroclaw und Walbrzych aber dann spurlos verschwunden sei. Im Januar 1945 stieß die sowjetische 6. Armee mit Unterstützung der sowjetischen 3. Garde-Panzerarmee unaufhaltsam in Richtung Breslau vor. Der Gauleiter von Nieder-Schlesien Karl Hanke erließ daraufhin den Befehl zur Evakuierung der Stadt. Über 75 % der Bevölkerung flohen vor der anrückenden Roten Armee. Bereits kurz nach Kriegsende entstand das Gerücht, die Nazis hätten im Zuge der Evakuierung Breslaus, geraubtes Gold, Schmuck und Kunstwerke auf einem Zug aus der Stadt abtransportiert. In der Nähe von Wdes Praldenburg, dem heutigen Wałbrzych, sei der Zug in einem unterirdischen Stollen der Gegend versteckt worden, der zum Projekt Riese gehörte.

Tunnelanlage Osówka

Das Projekt Riese war ein riesiges NS-Bauvorhaben in der Region um Walbrzych. Zentraler Punkt des Komplexes Riese mit weiteren Standorten im Eulengebirge war Schloss Fürstenstein, am nördlichen Rand der Stadt Wałbrzych gelegen. Das von ca. 20.000 Zwangsarbeitern gebaute riesige Stollensystem konnte aber nicht fertiggestellt werden. Das Vorrücken der Roten Armee im Frühjahr 1945 nach Niederschlesien war das Ende des Projektes Riese. Es entstand jedoch ein Netzwerk von Tunneln, dessen genauer Zweck bis heute Rätsel aufgibt. Es gibt neun bekannte Stollen Anlagen. Fünf davon sind touristisch erschlossen und können besichtigt werden. Vier sind nicht begehbar. Vor ihrem Abzug vernichteten die Nazis sämtliche Baupläne der Anlage und sprengten aus nicht bekannten Gründen einige der Stollen. Die gigantische unterirdische Anlage wurde nie fertiggestellt. Eine genaue Rekonstruktion ist auch nicht mehr möglich. In einem dieser geprengten Tunnel der Anlage soll der gepanzerte Goldzug verborgen sein. Ortshistoriker zweifeln allerdings daran das er wirklich existiert hat. Doch ganz unwahrscheinlich ist seine Existenz nicht. Es gab insgesamt 16 Panzerzüge bei der deutschen Wehrmacht. Von 14 kennt man den Verbleib. Zwei Züge hingegen sind verschollen. Einer davon könnte der Goldzug sein.  Auch der stellvertretende Leiter der Denkmaschutzbehörde Piotr Zuchowski jedoch ist sich sicher das sich in einem verschütteten Tunnel des ehemaligen Bergbaugebietes ein deutscher Panzerzug aus dem 2. Weltkrieg befindet. Auch die polnische Kulturministerin Malgorzata Omilanowka schließt diese Möglichkeit nicht grundsätzlich aus. Ebenso die Hobby-Historiker und Schatzsucher Piotr Koper und Andreas Richter, die seit Jahren nach dem verschwundenen Goldzug suchen, sind von der Existenz des Goldzuges in Polen überzeugt.  Nach diversen erfolglosen Grabungsarbeiten in der fraglichen Gegend im August 2016, behaupteten Piotr Koper und Andreas Richter nun Hohlräume mithilfe eines Bodenradars unter der Erde geortet zu haben. Einen nachvollziehbaren Beweis für die Behauptung blieben sie bis heute schuldig. Das angeblich als Beweis vorgelegte Georadarbild soll gefälscht gewesen sein. Doch bei der Untersuchung des Bahngeländes am Kilometer 65 der Strecke Wroclaw – Walbrzych sei man auf sieben Hohlräume gestoßen, bei denen es sich um den vermuteten Bahntunnel handeln könnte. Dort seien Tiefenbohrungen nötig. Das Gelände wurde im Verlauf der weiteren Suche bis zu einer Tiefe von 20 Metern gescannt. Unterstützt wurden die beiden Männer von Mitarbeitern eines geophysikalischen Unternehmens aus Warschau. Gegen Ende 2016 wurde dann bekannt, dass die Suchgrabung an der lokalisierten Fundstelle (bei Streckenkilometer 65,2,) erfolglos war und vorerst aufgegeben werde. 2018 verließ Richter das Grabungsteam, ohne dass erneut gegraben wurde. Koper kündigte die Fortsetzung der Suche an. 

Anmerkung des Autors: Mit dem Goldzug ist es wie mit allen verschollenen Schätzen. Erst wenn er gefunden wird, ist der Beweis für seine Existenz erbracht. Bis dahin ist alles Spekulation. Ein potenzieller Fundort soll beim 65. Kilometer der Bahnlinie 274 von Breslau nach Walbrzych liegen. Derzeit wird davon ausgegangen, dass der Zug hier unter der Erde liegt. Grundsätzlich ist denkbar, das noch nicht gefundene Stollen in der Gegend um Walbrzych existieren, die auch von Güterzügen befahren werden konnten. Es sind Tunnelanlagen bekannt, die dafür groß genug wären. So die Anlage Włodarz, ehemals: Wolfsberg oder Osówka, ehemals: Säuferhöhen. Die Wahrscheinlichkeit, das es noch weitere bisher nicht entdeckte Tunnel gibt, ist nicht ganz abwegig.Um den Gold-Zug zu finden, kann von folgenden Annahmen ausgegangen werden:

  1. Der Gold-Zug muss die Hauptstrecke nach Walbrzych auf einem Nebengleis verlassen haben.
  2. Der Stollen, in dem er versteckt wurde, ist Teil des Projekts Riese.
  3. Der Stollen muss über eine eigene Gleisanlage verfügt haben. Wahrscheinlich ein Schmalspurgleis wie es einige der Anlagen nachweislich hatten.
  4. Der Stollen muss groß und tief genug gewesen sein, um den Zug aufzunehmen
  5. Der Eingang zum Stollen muss zerstört bzw. unkenntlich gemacht worden sein.
  6. Die Gleis-Abzweigung vom Hauptgleis muss ebenfalls zerstört worden sein.
  7. Die Aktion war von langer Hand geplant und muss vor dem  15. Februar 1945 durchgeführt worden sein.

Im Landkreis Walbrzych ist den Behörden kürzlich die Entdeckung eines neuen möglicherweise zwei Kilometer langen Tunnels gemeldet worden. Der angebliche Fundort liegt auf einem Hügel in der Ortschaft Walim (deutsch Wüstewaltersdorf, bis 1917 Wüste Waltersdorf geschrieben). Auf einer deutschen Karte aus dem Jahr 1926 sind Gleise eingezeichnet, die in Richtung dieses Hügels führen. Valim  iegt zwölf Kilometer südöstlich von Wałbrzych. Südlich der Stadt befindet sich auch ein Eingang zu dem unterirdischen Stollen- und Hallensystem Riese, das von 1943 bis 1945 vermutlich als ein Führerhauptquartier angelegt wurde: der Komplex Wlodarz. Von all den Komplexen der Anlage Riese ist Włodarz mit 3 km unterirdischen Tunneln der größte. Es gibt drei Eingänge zum Hauptteil der Unterwelt von Nordosten und einen von Norden, aber nur zwei davon wurden gegraben. Ca. 30 % der Włodarz-Tunnel sind teilweise mit Wasser überflutet, da Verstopfungen in den Stollenauslässen den natürlichen Abfluss des Wassers behindern. An der Decke einder der dortigen Hallen sind einige mysteriöse Zeichen zu sehen, die darauf hindeuteten, dass sich hinter der Wand dieser Halle möglicherweise ein Tunnel befindet, der mit dem zweiten Komplex verbunden ist, oder ein Raum, dessen Eingang die Deutschen aus irgendeinem Grund verdeckt hatten. Dies wurde jedoch noch nicht bestätigt.

Die Geschichte des Goldzuges klingt durchaus glaubwürdig.  Im Zuge der Evakuierung der Stadt Breslau (heute Wroclaw) im Januar 1945, soll von führenden Nationalsozialisten, geraubtes Gold, Schmuck und zahlreiche Kunstwerke auf einem Zug aus der Stadt abtransportiert worden und in einem unterirdischen Stollen in der Umgebung des ehemaligen Waldenburg (heute Walbrzych) versteckt worden sein. Die ursprüngliche Quelle dieser Information war ein Deutscher, der an seinem Sterbebett erzählt haben soll, er habe damals geholfen, den Zug zu verstecken. Der stellvertretende polnische Kulturminister Piotr Żuchowski bestätigte diese Information. Die Informationen seien auch sehr präzise gewesen. Der Gold-Zug soll aus zwölf Waggons mit einer Gesamtlänge von über 100 Meter bestanden haben. Der Zug verlies Wroclaw in Richtung Walbrzych, erreichte die Stadt jedoch nie. Breslau wurde gegen Ende 1944 zur Festung erklärt. Herr über die Festung war der ehemalige Staatssekretär von Joseph Goebbels, Karl Hanke welcher Hitler „Sieg oder Tod“ versprochen hatte. Am 20. Januar hatte Gauleiter Hanke die nicht wehrtaugliche Bevölkerung aufgerufen, die zur Festung erklärte Stadt sofort zu verlassen. Die Evakuierung war völlig unvorbereitet und verlief chaotisch. Es war ein kalter Winter mit eisigen Temperaturen unter 0 Grad und bereits am ersten Tag der Evakuierung herrschte auf den Bahnhöfen Panik. Die Züge konnten die Massen nicht aufnehmen. Die Offensive der Roten Armee (Niederschlesische Operation) begann am 8. Februar und dauerte bis zum 24. Februar 1945. Die eigentliche Schlacht um die Stadt begann am 15. Februar mit ihrer vollständigen Einkesselung durch die Rote Armee. Niemand konnte die Stadt mehr verlassen. Erst am 6. Mai 1945, kapitulierten die letzten Verteidiger. Hanke selbst floh kurz davor mit einem Flugzeug aus der zerstörten Stadt. Während des Zweiten Weltkriegs und vor allem in den letzten Kriegsjahren raubten die Nationalsozialisten unschätzbare Werte – Geld, Gold, Diamanten, wertvolle Gemälde und anderes. Vieles davon wurde bis heute nicht gefunden. Auch die sogenannten Gold-Züge sind kein Mythos. Das beweist ein  Gold-Zug, der mit Kisten voll Gold, Silber, Juwelen, Schmuck, Münzen, Bargeld, Geschirr, Gemälden, Teppichen, Porzellan, Pelzen, Sakralgegenständen beladen (insgesamt 16 Waggons),  im März 1945 an der österreichisch-ungarischen Grenze Richtung Deutschland gestartet sein soll. Der Zug erreichte im Mai bei Böckstein im Gasteiner Tal die amerikanische Besatzungszone. Dort gelangte er in den Besitz der US-Armee. Ein weiterer Hinweis auf verborgenes Nazigold ist ein kürzlich aufgetauchtes Tagbuch eines SS-Standartenführers. Dieser bekam Anfang 1945 den Auftrag,  Gold der Reichsbank aus Breslau und zur Verwahrung abgegebene Wertsachen vor der anrückenden Roten Armee in Sicherheit zu bringen. Das Wissen darum vertraute der SS-Mann einem 500-seitigen Tagebuch an, das nach der Wende von 1990 angeblich im Besitz einer Freimaurerloge in Quedlinburg aufgetaucht ist. Der SS-Mann sei vor dem 2. Weltkrieg Mitglied dieser Fraimaurerloge gewesen. Im Tagebuch werden insgesamt 11 Schatzverstecke beschrieben. Das solche Schatztransporte der Nationalsozialisten nicht völlig aus der Luft gegriffen sind, zeigen auch Funde ähnlicher Machart.

Salzbergwerk MerkersIn Thüringen stießen amerikanische Soldaten im Salzbergwerk Merkers kurz nach dem Einmarsch im April 1945 auf ganze Säcke und Kisten voll Gold und Banknoten sowie zahlreiche Kunstwerke. Die Nationalsozialisten hatten Wochen vor dem Kriegsende einen Großteil der deutschen Goldbestände und Finanzreserven sowie Kunstwerke aus Berliner Museen aus der Hauptstadt in das Salzbergwerk gebracht. Beim Komplex Riese hatten sowjetische Truppen 1945 die Anlage besetzt, alles Brauchbare abtransportiert und das Gebiet weiträumig als Sperrgebiet ausgewiesen. Nachdem die Sowjets abgezogen waren, übernahm zeitweise das polnische Militär die Anlagen. Die deutschen Bewohner in den umliegenden Dörfern wurden durch vertriebene Polen aus den ehemaligen polnischen Ostgebieten ersetzt, und die unterirdischen Anlagen gerieten mit der Zeit in Vergessenheit“. Die Pläne für „Riese“ gelten als vermisst. Sollte es den Gold-Zug von Wałbrzych wirklich geben, kann man folgende Überlegungen anstellen, um ihn zu finden. Entweder er ist in einem bisher nicht erforschtem Teil der bereits bekannten Stollensysteme versteckt, oder in einer weiteren noch nicht entdeckten Anlage. Von der Anlage Dorfbach (Rzeczka) sind 3 Stollen touristisch erschlossen, von der Anlage Wolfsberg (Włodarz) 4 Stollen und von der Anlage Säuferhöhen (Osówka) 3 Stollen.Die Anlagen Falkenberg Sokolec), Hausdorf (Jugowice) und Ramenberg (Soboń) sind nicht touristisch erschlossen. 

Schloss Fürstenstein

Eine Theorie nennt das Schloss Fürstenstein (auch Burg Ksiaz) bei Wałbrzych als möglichen Schatzort. Von allen Burgen, die in Polen besucht werden können, gibt es vor allem eine, die von mehr Geheimnis umhüllt ist als die anderen. Die majestätische Burg Ksiaz aus dem 13. Jahrhundert in Walbrzych, Niederschlesien, soll unterirdische Tunnel enthalten. In einem dieser Tunnel soll der mit Nazi-Gold beladene Zug aus dem Zweiten Weltkrieg versteck worden sein. Die Burg Ksiaz ist die drittgrößte Burg Polens, die auf einer majestätischen Felswand am Ufer des Flusses Pelcznica liegt. Im Laufe der Jahrhunderte hat sie viele Male den Besitzer gewechselt. Das Projekt Riese hatte den Bau von sieben unterirdischen Bauwerken unterhalb der Burg und des Eulengebirges als sicheres Hauptquartier für Hitler und seine Beamten vorgesehen. Das System bestand aus mehreren Tunneln und Eisenbahnschächten, aber keiner wurde wegen der Besetzung von Ksiaz durch die Rote Armee im Jahr 1945 fertig gestellt.
 Gerüchte über einen Zug mit 300 Tonnen Gold, Kunstwerke, Juwelen und sogar Teile der Bernsteinkammer von Sankt Petersburg  begannen in den 1970er Jahren zu kursieren. Er soll in einem unterirdischen Schacht in der Nähe der Burg versteckt sein.

Das Schloss Fürstenberg (Zamek Książ) liegt einige Kilometer nördlich von Waldenburg. Es existierte damals eine Bahnverbindung mit Nieder-Salzbrunn.Unter dem Schloss wurden zwei große Stollensysteme in zwei verschiedenen Ebenen, 15 und 50 Meter unterhalb des Schlosshofes, gebaut. Vom Schlosshof grub man einen gewaltigen Fahrstuhlschacht mit einem Durchmesser von 6 Metern bis in 50 Meter Tiefe. (1) 88 m, (2) 42 m, (3) 85 m und (4) 70 m sind Tunnel, die zur zweiten Ebene der U-Bahn führen, 53 m unter dem Innenhof. (5) ist ein provisorischer, kurzer Tunnel von den Gärten, um die Ausgrabung des Aufzugsschachts zu unterstützen. (6) ist ein Eingang von den Gärten, der zur ersten Ebene der U-Bahn 15 m unterhalb der Burg führt, Länge 80 m. (7) ist ein Aufzugsschacht, der von der ersten Ebene der U-Bahn in den vierten Stock des Schlosses führt. (8) ist eine Treppe, die die erste Ebene der U-Bahn mit dem Keller des Schlosses verbindet. (9) ist ein Aufzugsschacht, der 15 m unter dem Innenhof versteckt ist und die erste und die zweite Ebene der U-Bahn mit einer Länge von 35 m verbindet.

Der Komplex Dorfbach (Rzeczka) besteht aus 3 Gängen, welche miteinander verbunden sind. Zwischen den Gängen 1 und 2 findet sich ein wassergefüllter Schacht, der nach unten führt. Es wurde erfolglos versucht, den Schacht leer zu pumpen. Was sich dort befindet, ist bis heute unklar.

Die Anlage Wolfsberg (Włodarz) ist zum Teil touristisch erschlossen und kann besichtigt werden. Wolfsberg ist der größte bisher bekannte Komplex. Nach Aussage einiger Zeitzeugen, befinden sich unter dem Niveau der heutigen Stollen weitere Anlagenteile. Das konnte bis heute aber nicht verifiziert werden. Eine Lorenbahn verband diese Anlage mit dem Dorf Erlenbusch, die Bahn wurde nach dem Krieg zerstört und abgebaut.

Die Anlage Säuferhöhen (Osówka) ist touristisch erschlossen und kann teilweise besichtigt werden. Die Anlage besteht aus 3 Stollen. Die Säuferhöhen sind das am meisten ausgebaute System aller Komplexe. Der unterirdische Teil des Objektes ist unzugänglich. Im Stollen 2 ungefähr 20 m hinter den Eingangsverteidigungen, welche sich ca. 45 m entfernt vom Eingang befinden liegen Wachräume. Im Bereich der Wachräume befindet sich eine Sperre, verursacht durch den Einsturz der Decke des Ganges. Es soll einen Zeitzeugen geben, der behauptet, er habe an diesem heute verschütteten Bereich Betontreppen gesehen, sei hinuntergegangen und sei zu weiteren Riesenhallen gelangt. Rechtsseitig der Treppen habe es weitere verschlossene Stahltüren gegeben. Ein Schienensystem für Loren verband die Stollen mit dem Bahnhof in Oberwüstegiersdorf.

Die Anlage Falkenberg (Sokolec) liegt auf dem Bergrücken des Schindelberges ( 717 Meter) zwischen den Ortschaften Falkenberg und Ludwigsdorf. Sie liegt von den anderen noch bekannten 5 Anlagen des RIESE-Komplexes aus unbekannten Gründen am weitesten entfernt. Die Entfernung bis zur Anlage Dorfbach beträgt z. B. ca. 5 Kilometer, die Anlage Wolfsberg ist 6,7 Kilometer entfernt und bis zur Anlage Oberdorf sind es sogar 7,5 Kilometer. Die Anlage besteht aus 2 Stollen auf unterschiedlichen Ebenen. Die Stollen sind bis zu 5 m hoch. Die Anlage ist touristisch nicht erschlossen.

Die Anlage Oberdorf ((Jugowice) besteht aus 7 Stollen die seit 1945 sperrgesprengt sind. Die Anlage zählt sicherlich zu einem der am wenigsten bekannten Stollensysteme des Gesamtkomplexes. Sie befindet sich im Bergzug Mittelberg hinter der Ortschaft Hausdorf-Jauernig und hatte sieben Zugänge, vier Stollengänge wurden wahrscheinlich in den letzten Kriegstagen gesprengt und sind heute unzugänglich. Zwei der längsten Stollen (vermutlich Stollen 6 und 7) sollen aber noch 1954 begehbar gewesen sein. Ihre Länge wurde damals jedenfalls noch mit 85 und 185 Metern angegeben. Die gesamte Anlage hat eine geschätzte Tunnellänge von 500 Meter und eine Fläche von 1800 Quadratmeter. Die Haupt- und Nebenstollen haben etwa 2 x 2m in Höhe und Breite, jedenfalls zu klein für Eisenbahnwaggons. Es sollen sich aber angeblich noch weitere unentdeckte Stollen in diesem Höhenzug befinden. Oberirdisch befinden sich Fundamente von Gebäuden, Maschinen, einer Pumpstation und einem Wasserreservoir. Eine Schmalspurbahn verband die Tunnel mit dem Gleisanschluss im Dorf Erlenbusch. Tunnel Nummer 6 ist 37 m vom Eingang entfernt eingestürzt und wurde noch nicht erkundet. Er wurde durch zwei Stahltüren im Abstand von 7 m geschlossen. Der Rest der Tunnel befindet sich in der Anfangsphase des Baus: 1. (10 m), 3. (15 m), 5. (3 m), 7. (24,5 m).

Der Komplex Ramenberg (Soboń) besteht aus 3 Stollen. Der Eingang zu Stollen Nr. 3. befindet sich ein paar 100 m nördlich der Ortsgrenze des Dorfes Kaltwasser. Der Anfangsteil dieses Stollens befindet sich recht flach unter der Oberfläche des Hanges. Auf einer Länge von knappen 100 m ab dem Eingang ist dieser Gang eingestürzt. Es ist bisher nicht gelungen, den Einsturz zu überwinden. Man hat aber festgestellt, dass Schmalspurgleise und elektrische Leitungen hineinführen. Die Anlage ist touristisch nicht erschlossen.