Das Abendmahl
Als Abendmahl Jesu wird das Mahl bezeichnet, das Jesus Christus der biblischen Überlieferung nach mit den zwölf Aposteln vor seinem Kreuzestod in Jerusalem feierte. Über das letzte Mahl Jesu berichten alle vier Evangelisten des Neuen Testaments sowie der erste Brief des Apostels Paulus an die Korinther. Es wird übereinstimmend berichtet, Jesus habe während des Mahles Brot gesegnet, gebrochen und an die Jünger verteilt und ihnen einen Weinbecher gereicht, wobei er das Brot als „mein Leib“ und den Wein als „mein Blut“ bezeichnete.
Brotwort
- bei Markus „Nehmt, dies ist mein Leib.“
- bei Matthäus: „Nehmt, esst, dies ist mein Leib.“
- bei Paulus: „Dies ist mein Leib der für euch gegeben wird.“
- bei Lukas: „Dies ist mein Leib, der für euch gegeben wird.“
Kelchwort
- bei Markus: „Dies ist mein Blut des Bundes, das ausgegossen wird für viele.“
- bei Matthäus: „Denn dies ist mein Blut des Bundes, das für viele ausgegossen wird zum Nachlass der Sünden.“
- bei Paulus: „Dieser Becher ist der neue Bund in meinem Blut.“
- bei Lukas: „Dieser Becher ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch ausgegossen wird.“
Das Abschiedsmahl Jesu im Johannesevangelium enthält keine Brotbrechungsszene. Stattdessen beginnt die Schilderung mit der allein von Johannes überlieferten Szene der Fußwaschung (Joh 13,5: Dann goss er Wasser in eine Schüssel und begann, den Jüngern die Füße zu waschen und mit dem Leinentuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war; danach folgt die Brotausteilung an Judas, die dessen Verrat einleitet (Joh 13,18: Ich sage das nicht von euch allen. Ich weiß wohl, welche ich erwählt habe, aber das Schriftwort muss sich erfüllen: Einer, der mein Brot aß, hat mich hintergangen. Anschließend folgen längere Abschiedsreden Jesu, die er den Jüngern während des Mahles hält. Als die ältesten überlieferten Abendmahltraditionen gelten die von Paulus; er überliefert in 1 Kor 11,23–26 einen Bericht, den er selbst empfangen (etwa 40 n. Chr. o. 35 n. Chr.) Denn ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch dann überliefert habe: Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis! Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sprach: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut. Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis!Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt
Des Weiteren das Evangelium von Markus: Mk 14,22–25: Während des Mahls nahm er das Brot und sprach den Lobpreis; dann brach er das Brot, reichte es ihnen und sagte: Nehmt, das ist mein Leib. Dann nahm er den Kelch, sprach das Dankgebet, reichte ihn den Jüngern und sie tranken alle daraus. Und er sagte zu ihnen: Das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen wird. Amen, ich sage euch: Ich werde nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken bis zu dem Tag, an dem ich von neuem davon trinke im Reich Gottes.“
Herauszustellen ist besonders der letzte Satz im Abendmahlsbericht, das Jesus vom Gewächs des Weinstockes nicht mehr trinken wird bis zu dem Tag, wo er es neu trinken wird im Reiche Gottes. Dies ist ein deutlicher Hinweis auf die eschatologische (endzeitliche) Ausrichtung des Abendmahlsgeschehens auf das kommende Gottesreich.