Die geheime Macht der Prophezeiungen
Unter einer Prophezeiung (Vatizinium), versteht die Geschichtswissenschaft die Verkündigung von religiösen Botschaften durch Propheten, die angeblich im Auftrag Gottes bzw. einer Gottheit erfolgen. Prophezeiungen im herkömmlichen Sinn sind aber auch Vorhersagen von Ereignissen in der Zukunft. Eine der bekanntesten Prophezeiungen der neueren Zeit werden Jeanne Dixon (* 1904 – † 1997) zugeschrieben. Die amerikanische Hellseherin sagte das Attentat auf John F. Kennedy voraus. Im Jahr 1952 hatte sie die Vision von einem blauäugigen Mitglied der demokratischen Partei, der das Weiße Haus betrat. Sie sah das Datum 1960 und sie sah eine Warnung, dass der Präsident ermordet würde. Genau drei Jahre nach seiner Wahl im Jahr 1960 wurde Präsident John F. Kennedy am 22. November 1963 in Dallas erschossen.
In der Bibel finden sich zahlreiche Prophezeiungen, die sich bereits erfüllt haben, sich gerade erfüllen oder noch in der Zukunft liegen. Im Buch Hesekiel 11,17.19-20 wurde die Auferstehung Israels als Nation vorhergesagt. Der ehemalige Staat Juda bzw. Israel war zu Lebzeiten Hesekiels ein Land unter fremder Herrschaft. Die Babylonier hatten den ehemaligen in ihr Reich integriert. Doch seit 1948 ist Israel als selbstständiger Staat wieder da. Somit hat sich die 2.000 Jahre alte Prophezeiung erfüllt. Ebenso die im 5. Buch Mose 28,64-65 ebenfalls angekündigte Zerstreuung des Volkes Israel unter alle Völker und die Verheißung seiner Rückführung (siehe auch Jeremia 16,14-15), die sich 1948 mit der Gründung des Staates Israel erfüllt hat. Im Evangelium von Markus (Mk. 13,8) wurde vorhergesagt: Die Völker und Königreiche der Erde werden Kriege gegeneinander führen. In vielen Teilen der Welt wird es Erdbeben und Hungersnöte geben. Auch diese Prophezeiung hat sich erfüllt. Eine der Prophezeiungen, die noch ausstehen ist die Wiederkehr Jesus. In der Zeit um 1000 v. Chr. bis etwa 200 n. Chr. hat es zahlreiche israelische Propheten gegeben. Im Tanach, der israelischen Bibel, sind Prophezeiungen wesentlicher Bestandteil der Offenbarung bzw. der Enthüllung göttlicher Wahrheiten. Die in einer Höhle am Toten Meer gefundene Jesajarolle aus Qumran, enthält den gesamten Text des Buchs der Propheten „Jesaja“. Er war zusammen mit Jeremia und Ezechiel, einer der drei größten Schriftpropheten des Tanach, der hebräischen Bibel. Er ist Beleg für das Eintreffen biblischer Prophezeiungen. Das gleichnamige Buch der Bibel überliefert seine Prophetie in den Kapiteln 1–39. Fast von der gesamten biblischen Wissenschaft wird ein einheitliches Jesajabuch um 200 v. Chr. bei Jesus Sirach vorausgesetzt, der um 190/180 v. Chr. in Jerusalem die hebräische Urfassung niederschrieb. Die älteste bekannte vollständige hebräische Handschrift des Buches, die große Jesajarolle, wurde bis spätestens 150 v. Chr. erstellt. Daneben gibt es im Alten Testament Hinweise auf Jesus Christus, etwa seine Geburt in Bethlehem oder seinen Tod am Kreuz. Alles dies ist Wirklichkeit geworden. So schrieb etwa Jesaja im Alten Testament etwa 700 Jahre vor Jesu Geburt: „Siehe, die Jungfrau hat empfangen, sie gebiert einen Sohn und wird ihm den Namen Immanuel geben.“ (Jesaja 7:14) Er erklärte weiter: „Denn ein Kind wurde uns geboren, ein Sohn wurde uns geschenkt. Die Herrschaft wurde auf seine Schultern gelegt. Man rief seinen Namen an: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens.“ (Jesaja 9:5). Er hat auch vorhergesagt, dass Jesus geschmäht, angespuckt und geschlagen werden sollte (Jesaja 50:6). In einer weiteren herrlichen Prophezeiung Jesajas geht es um das Sühnenopfer Jesu: „Er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen. … Doch er wurde durchbohrt wegen unserer Vergehen, wegen unserer Sünden zermalmt. Zu unserem Heil lag die Züchtigung auf ihm, durch seine Wunden sind wir geheilt.“ (Jesaja 53:4,5).
Der letzte der drei größten Schriftpropheten des Tanach, der Prophet Ezechiel weissagte den Fall Juda, die Zerstörung Jerusalems, aber auch den späteren Wiederaufbau der Stadt und des Tempels. Im Buch Ezechiel wird im ersten Kapitel beschrieben, wie sich Gott Ezechiel offenbarte, der Herr auf seinem Thronwagen:
Ez 1,4-28: 4 Und ich sah, und siehe, es kam ein ungestümer Wind von Norden her, eine mächtige Wolke und loderndes Feuer, und Glanz war rings um sie her, und mitten im Feuer war es wie blinkendes Kupfer. 5 Und mitten darin war etwas wie vier Wesen; die waren anzusehen wie Menschen. 6 Und jedes von ihnen hatte vier Angesichter und vier Flügel. 7 Und ihre Beine standen gerade, und ihre Füße waren wie Hufe von Stieren und glänzten wie blinkende, glatte Bronze. 8 Und sie hatten Menschenhände unter ihren Flügeln an ihren vier Seiten; die vier hatten Angesichter und Flügel. 9 Ihre Flügel berührten einer den andern. Und wenn sie gingen, brauchten sie sich nicht umzuwenden; immer gingen sie in der Richtung eines ihrer Angesichter. 10 Ihre Angesichter waren vorn gleich einem Menschen und zur rechten Seite gleich einem Löwen bei allen vieren und zur linken Seite gleich einem Stier bei allen vieren und hinten gleich einem Adler bei allen vieren. 11 Und ihre Flügel waren nach oben hin ausgespannt; je zwei Flügel berührten einander, und mit zwei Flügeln bedeckten sie ihren Leib. 12 Immer gingen sie in der Richtung eines ihrer Angesichter; wohin der Geist sie trieb, dahin gingen sie; sie brauchten sich im Gehen nicht umzuwenden. 13 Und in der Mitte zwischen den Wesen sah es aus, wie wenn feurige Kohlen brennen, und wie Fackeln, die zwischen den Wesen hin und her fuhren. Das Feuer leuchtete, und aus dem Feuer kamen Blitze. 14 Und die Wesen liefen hin und her, dass es aussah wie Blitze. 15 Als ich die Wesen sah, siehe, da stand je ein Rad auf der Erde bei den vier Wesen, bei ihren vier Angesichtern. 16 Die Räder waren anzuschauen wie ein Türkis und waren alle vier gleich, und sie waren so gemacht, dass ein Rad im andern war. 17 Nach allen vier Seiten konnten sie gehen; sie brauchten sich im Gehen nicht umzuwenden. 18 Und ihre Felgen waren hoch und furchterregend, ihre Felgen waren voller Augen ringsum bei allen vier Rädern. 19 Und wenn die Wesen gingen, so gingen auch die Räder mit, und wenn die Wesen sich von der Erde emporhoben, so hoben die Räder sich auch empor. 20 Wohin der Geist sie trieb, dahin gingen sie, und die Räder hoben sich mit ihnen empor; denn es war der Geist der Wesen in den Rädern. 21 Wenn sie gingen, so gingen diese auch; wenn sie standen, so standen diese auch; und wenn sie sich emporhoben von der Erde, so hoben sich auch die Räder mit ihnen empor; denn es war der Geist der Wesen in den Rädern. 22 Aber über den Häuptern der Wesen war es wie eine Himmelsfeste, wie ein Kristall, unheimlich anzusehen, oben über ihren Häuptern ausgespannt, 23 dass unter der Feste ihre Flügel gerade ausgestreckt waren, einer an dem andern; und mit zwei Flügeln bedeckten sie ihren Leib. 24 Und ich hörte ihre Flügel rauschen wie große Wasser, wie die Stimme des Allmächtigen, wenn sie gingen, ein Getöse wie in einem Heerlager. Wenn sie aber stillstanden, ließen sie die Flügel herabhängen, 25 und es donnerte im Himmel über ihnen. Wenn sie stillstanden, ließen sie die Flügel herabhängen. 26 Und über der Feste, die über ihrem Haupt war, sah es aus wie ein Saphir, einem Thron gleich, und auf dem Thron saß einer, der aussah wie ein Mensch. 27 Und ich sah, und es war wie blinkendes Kupfer aufwärts von dem, was aussah wie seine Hüften; und abwärts von dem, was wie seine Hüften aussah, erblickte ich etwas wie Feuer und Glanz ringsumher. 28 Wie der Regenbogen steht in den Wolken, wenn es geregnet hat, so glänzte es ringsumher. So war die Herrlichkeit des HERRN anzusehen. Und als ich sie gesehen hatte, fiel ich auf mein Angesicht und hörte einen reden.
Diese Beschreibung mutet sehr utopisch an. Man könnte vermuten, Ezechiel beschreibt die Begegnung mit einem außerirdischen Raumschiff. Überwiegend wird vermutet, dass Ezechiel die Beobachtungen von starken Polarlichtern beschreibt, die man bei starken Sonnenwinden sogar in Äquatornähe sehen kann. Polarlichter sind normalerweise nur in höheren Breiten (Polarbreiten) zu sehen. Ein vergleichbares belegtes Phänomen war die von dem englischen Astronomen Richard Carrington im Jahr 1859 beschriebene Himmelserscheinung. Dabei handelte es sich um den größten wissenschaftlich beobachteten magnetischer Sturm auf der Erde. Die berühmteste Prophezeiung aller Zeiten betrifft Julius Caesar. Im Jahr 44 v. Chr. wurde Caesar von dem Seher Vestritius Spurinna mit den Worten gewarnt: „Hüte dich vor den Iden des März“. Am Vorabend des 15. März – den Iden des März – träumte Caesars Frau Calphurnia, das ihr Mann niedergestochen würde. Sie flehte in vergeblich an, an jenem Tag nicht auf Forum zu gehen. Auf dem Weg zum Forum begegnete Caesar wieder Vestritius und sagte zu ihm: „Nun, die Iden des März sind gekommen“. Und Vestritius antwortete: „Sehr wohl Caesar, aber noch nicht gegangen“. Kurz vor Mittag hatte man Caesar erstochen. Siebzehn Jahre später baute Caesars Erbe, Kaiser Augustus, einen Friedenstempel und befragte das berühmte Orakel von Delphi, wie lange er stehenbleiben würde. Die Antwort lautete: Bis zu dem Tage, da eine Jungfrau ein Kind gebären wird und dennoch eine Jungfrau bleibt. Augustus schloss aus dieser Antwort, dass der Tempel ewig bleiben würde. Doch etwa zu der Zeit als Jesus von Nazareth geboren wurde, stürzte der Friedenstempel auf unerklärliche Weise bis auf seine Fundamente ein. Kaiser Augustus fragte einmal auch die 1Sybille von Tibur , ob er das Angebot des Senats, ihm den Titel Gott der Völker zu verleihen, annehmen sollte. Als die Sybille überlegte, fiel eine Sternschnuppe vom Himmel herab. Unmittelbar darauf sagte sie: „Soeben wurde ein Knabe geboren, der der wahre Gott der Welt ist. Er ist von bescheidener Geburt und aus einem unbedeutenden Volksstamm. Er wird Wunder tun, aber man wird ihn verfolgen. Am Ende jedoch wird er den Tod besiegen und auferstehen aus dem Grabe, in das ihn seine Mörder gelegt haben“.
Weitere biblische Prophezeiungen die die ganze Welt betreffen:
Matthäus 24:6, 7: „Ihr werdet von Kriegen und Kriegsberichten hören. … ein Volk wird sich gegen das andere erheben und ein Land gegen das andere.“ Schätzungen zufolge sind seit 1914 insgesamt über 100 Millionen Menschen in Kriegen und bewaffneten Konflikten umgekommen. Das sind mehr Tote, als die meisten Länder Einwohner haben. Wie viel Leid und wie viele Tränen sich hinter dieser Zahl verbergen! Haben die Menschen daraus gelernt und ihre Konflikte beigelegt?
Matthäus 24:7: „In einer Gegend nach der anderen wird es Lebensmittelknappheit … geben.“ Das World Food Programme erklärt: „Derzeit leiden rund 815 Millionen Menschen (Stand: September 2017) auf der Erde unter Hunger. Das bedeutet, dass jeder neunte Mensch nicht genügend zu Essen hat, um ein gesundes und aktives Leben zu führen. An den Folgen von Hunger und Unterernährung sterben jedes Jahr mehr Menschen als an HIV, Malaria und Tuberkulose zusammen.“ Und jedes Jahr verhungern schätzungsweise 3 Millionen Kinder.
Lukas 21:11: „Es wird große Erdbeben geben.“ Jährlich gibt es etwa 50 000 Erdbeben, die von Menschen wahrgenommen werden können. Rund 100 davon verursachen erhebliche Schäden, und durchschnittlich ein Mal pro Jahr ereignet sich ein extrem schweres Erdbeben. Zwischen 1975 und 2000 haben laut einer Schätzung 471 000 Menschen ihr Leben durch Erdbeben verloren.
Matthäus 24:14: „Die gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde bekannt gemacht werden als Zeugnis für alle Völker, und dann wird das Ende kommen.“ Mehr als 8 Millionen Zeugen Jehovas verbreiten auf der ganzen Erde die gute Botschaft vom Reich Gottes — in Metropolen, in Dörfern, in Steppen und im tiefsten Dschungel —, bis aus Gottes Sicht überall gepredigt worden ist. „Dann wird das Ende kommen“, sagt die Prophezeiung. Was bedeutet das? Es bedeutet das Ende aller heutigen Regierungen und gleichzeitig den Beginn einer neuen Regierung: Gottes Reich.
Weltberühmte Propheten aus unserer Zeit waren Baba Wanga, Nostradamus, Alois Irlmaier und Edgar Cayce.
Weniger bekannte Propheten waren Matthias Lang , Vusamazulu Credo Mutwa und Paisios. Matthias Lang ist der mutmaßliche Name des Waldpropheten Mühlhiasl .
Vusamazulu Credo Mutwa war ein Medizinmann der Bantu. Seine Prophezeiungen umfassten politische Ereignisse, Naturkatastrophen und globale Veränderungen. Einige seiner Vorhersagen sind tatsächlich eingetreten, wie beispielsweise seine Vorhersage des Apartheid-Endes in Südafrika und der Zerstörung des World Trade Centers in New York im Jahr 2001.
Der griechische Seher Paisios vom Berg Athos, ist als der neue Nostradamus bekannt. Er soll den Ausbruch des Krieges in der Ukraine sowie das Blutvergießen im Gazastreifen vorhergesehen haben: Palästina wird zu einem Schlachtfeld, das Tote Meer zu einem Grab. Dies wird die erste Hälfte sein, aber es wird eine zweite Hälfte geben. Er soll auch eine Vision gehabt haben, die den Auslöser für den Dritten Weltkrieg betrifft: eine signifikante Eskalation der Konflikte im Nahen Osten: Der Nahe Osten wird zu einem Kriegsschauplatz, an dem auch die Russen beteiligt sein werden. In Istanbul wird ein großer Krieg zwischen den Russen und den Europäern ausbrechen, und es wird viel Blut vergossen werden.
Ein berrühmter Seher war Liu Bowen, der im vierzehnten Jahrhundert lebte. Ein Philosoph, Dichter, Militärstratege, Politiker und oberster Berater von Zhu Yuanzheng, dem Gründer der Ming-Dynastie. Liu wird als der chinesische Nostradamus bezeichnet. Wie Nostradamus schrieb Liu seine Prophezeiungen in lyrischer Form, wobei seine Vorhersagen in Rätseln versteckt waren. Sein berühmtestes Werk ist das Pfannkuchenlied (Shaobing Ge), das er dem Kaiser vorstellte. Darin soll er die Mongoleninvasion von 1449, den Chinesisch-Japanischen Krieg, das Auftreten von Sun Yat-Sen und die Gründung der Republik China im Jahr 1911 vorausgesagt haben. Liu hat auch die Korona Pandemie vorhergesagt. In seiner Inschrift auf dem Berg Taibai in der Provinz Shaanxi steht, dass die Seuche in den Jahren des Schweins und der Ratte ausbrechen werde. Nach dem chinesischen Tierkreis war 2019 (als sich das Korona-Virus in der Welt auszubreiten begann) das Jahr des Schweins und 2020 das Jahr der Ratte. Unabhängig davon, ob du reich bist oder arm, wird dich der Tod bald ereilen, wenn du deine Moral nicht verbesserst, warnte Liu. Die Menschen halten Geld für wertvoll, aber während der Plage ist es nutzlos.
Zwei Katastrophen die bisher nicht vorhergesagt wurden aber eintreffen können: Mitte April 2029 wird der im Durchmesser etwa 300 Meter große Asteroid Apophis der Erde gefährlich nahe kommen. Die beim Einschlag freigesetzte Energie käme der Zerstörungskraft von 18 Atombomben gleich. Nach neuesten Berechnungen der NASA ist es unwahrscheinlich, dass Apophis die Erde im Jahr 2029 trifft. Der Asteroid fliegt danach erst wieder 2036 knapp an der Erde vorbei, wird aber auch dann kein Armageddon verursachen. Eine andere unkontrollierbare Gefahr, lauert unter der Erdoberfläche: die Supervulkane. Vergangene Ausbrüche der riesigen Vulkane haben maßgeblich Einfluss auf das Leben des Planeten genommen. Als vor 250 Millionen Jahren ein Supervulkan im heutigen Sibirien ausbrach, starben etwa 70 Prozent aller auf dem Land lebenden Arten aus. Einer der größten Supervulkane, der eine Apokalypse auslösen könnte, ist der Yellowstone in den USA . Dieser bricht alle 600.000 bis 700.000 Jahre aus. Die letzte Eruption fand vor etwa 640.000 Jahren statt und löste eine Klimakatastrophe aus, durch die ein Großteil der Lebewesen zugrunde ging.
Kann die Zukunft vorhergesagt werden? Die Antwort lautet Ja. Es gibt Menschen die die Gabe der Vorhersage haben.
Craig Hamilton-Parker (geb. 1954) ist ein britischer Hellseher und und Autor spiritistischer Themen. Er wird umgangssprachlich als der „neue Nostradamus“ bezeichnet. Parker soll u. a. die COVID-19-Pandemie vorhergesagt zu haben. 2017 behauptete er , dass irgendwann in der Zukunft eine Grippepandemie die Welt heimsuchen würde. 2019 sagte er voraus, dass Theresa May am 29. März einen Brexit-Deal verabschieden und sofort zurücktreten würde, um von Boris Johnson abgelöst zu werden . Seine Bücher berühren Themen wie Auren , das Leben nach dem Tod , Traumdeutung und übersinnliche Fähigkeiten. Hamilton-Parker behauptet auch ein Medium zu sein , er könne mit Verstorbenen kommunizieren und ihre Fähigkeiten kanalisieren.
Im März des Jahres 1967 sagt der Telefonist Alan Hencher einen Flugzeugabsturz im Mittelmeerraum mit 123 oder 124 Toten voraus. Genau 30 Tage später wird eine Bristol Britannia am Flughafen Nikosia, Zypern, in den Boden geflogen. 124 Menschen sterben sofort. Henchers Vorahnungen begannen, nachdem er sich mit Mitte zwanzig bei einem Autounfall eine Kopfverletzung zugezogen hatte. Am 1. November 1967 hatte die Klavier- und Ballettlehrerin Kathleen Lorna Middleton eine Vision von einer Menschenmenge auf einem Bahnsteig und den Worten „Charing Cross“. Vier Tage später entgleiste ein Personenzug aus Hastings auf dem Weg zum Bahnhof, wobei 49 Menschen starben. Solche Vorahnungen weckten das Interesse des englischen Psychiaters John Barker. Dieser war Mitglied der British Society for Psychical Research, einer Organisation zur Erforschung paranormaler Phänomene. Barker hatte es sich zur Aufgabe gemacht psychische Störungen oder Zustände zu erforschen, die gemeinhin als übernatürlich galten. Er gründete Mitte der 1960er Jahr in England zusammen mit dem Wissenschaftsjournalisten Peter Fairley das Büro für Vorahnungen mit dem Ziel, Prophezeiungen wissenschaftlich zu erforschen. Das Büro für Vorahnungen sammelt Vorahnungen, Prophezeiungen, Träume und Visionen zahlreicher Menschen, um sie wissenschaftlich nutzbar zu machen. Im Frühjahr 1968 verfügte Barker über eine Sammlung von 723 Vorhersagen aus der Bevölkerung (…) Anhand seines Punktesystems errechnete Fairley, dass sich von allen 1967 eingegangenen Vorahnungen bislang 18 erfüllt hatten – eine Trefferquote von etwas mehr als drei Prozent. Barker postulierte aufgrund seiner Erkenntnisse die Existenz eines „Präkatastrophensyndroms“, das einige Menschen erleben. Am 11. März 1968 schickte Lorna Middleton Barker eine Warnung, das Leben von Robert F. Kennedy sei in Gefahr. Vier Tage später schrieb sie Barker erneut: „Das Wort Attentat verfolgt mich. Ich kann es nicht von Robert Kennedy trennen.“ Anfang Juni geriet Middleton außer sich. Am 4. Juni rief sie dreimal beim Prämonitions Bureau an; Kennedy wurde am 5. Juni 1968 kurz nach Mitternacht getötet. Im walisischen Bergarbeiterstädtchen Aberfan ereignete sich 1963 eines der schlimmsten Unglücke in der Nachkriegsgeschichte Großbritanniens: Am Fuß einer Halde waren vom Wasser gesättigte Grubenabfälle abgesackt. Die Schlammlawine stürzte ins Tal, das Dorf wurde buchstäblich verschüttet – 144 Menschen – darunter 116 Kinder – kamen ums Leben. 18 Häuser wurden zerstört. Stellenweise lag der Schlamm neun Meter hoch. Mehrere Einwohner hatten Tage vor der Katastrophe Vorahnungen geäußert. Hinterbliebene Familien sprachen von Träumen und Omen. Am Vorabend der Katastrophe hatte ein achtjähriger Junge namens Paul Davies unter die Worte „ Das Ende “ massenhaft Gestalten gemalt, die in den Hang gruben. Davies starb in der Schule. Eryl Mai Jones, ein zehnjähriges Mädchen hatte seiner Mutter zwei Wochen vor dem Einsturz gesagt ich habe geträumt, dass ich zur Schule gehe, und da war keine Schule. Überall war etwas Schwarzes heruntergefallen!“
In der Antike war es normal, die Zukunft vorherzusagen. Legendär ist z. B. das Orakel von Delphi in Griechenland. Einmal im Monat nahm die Priesterin, die Pythia, ihren Platz im Keller des Apollo-Tempels ein. Sie soll auf einem Dreibein über einer Erdspalte gesessen und dort mit Hilfe von Gasen Verbindung zu den Göttern aufgenommen haben. 2001 publizierte Forschungen des amerikanischen Geologen Jelle de Boer konnten nach umfangreichen Laboranalysen belegen, dass das in Delphi austretende Gas Ethylen die Trance der Priesterin bewirkt haben könnte. Berühmt ist ihre Vorhersage für Laios, den König von Theben. Deutlich hatte die Pythia ihn gewarnt: Sein Sohn Ödipus werde ihn ermorden. Obwohl Laios das Baby mit durchstochenen und zusammengebundenen Füßen im Gebirge aussetzen ließ, entging er seinem Schicksal nicht. So wurde etwa der Erythraischen Sibylle, die dem apollonischen Orakel in Erythrai vorstand, die Prophezeiung der Zerstörung Trojas zugeschrieben, während sie gleichzeitig behaupte, dass Homer die Wahrheit darüber verfälsche. Für das Christentum leicht modifiziert, wurde der erythraischen Sibylle ebenf alls die Prophezeiung des Kommens des Erlösers zugeschrieben. Weitere Prophezeiungen waren der Tod des römischen Imperators Nero und der Aufstieg Alexander des Großen. So nachzulesen bei dem griechischen Schriftsteller Plutarch.
Auch die Bibel ist voller Vorahnungen. Im zweiten der zwölf Bücher des Alten Testaments, im Buch Joel 3,1, sagt der Herr: „Danach aber wird es geschehen, / dass ich meinen Geist ausgieße über alles Fleisch. Eure Söhne und Töchter werden Propheten sein, / eure Alten werden Träume haben / und eure jungen Männer haben Visionen“. Der Prophet Joel (»Der Herr ist Gott«) wirkte etwa 840 bis 810 v. Chr. in Juda und ist einer der frühesten »kleinen Propheten. Sein Thema ist der kommende »Tag des Herrn«, der große Tag des Gerichts, den sich der Herr für das Ende der Zeiten aufbehalten hat.
Predictive Analytics
Ein moderner Ansatz für Vorhersagen ist die analytische Vorhersage (Predictive Analytics). Mithilfe von Daten, statistischen Algorithmen und maschinellem Lernen wir die Wahrscheinlichkeit zukünftiger Ergebnisse auf der Grundlage historischer Daten prognostiziert. Ziel ist es, anhand einer Analyse vergangener Ereignisse bestmöglich vorherzusagen, was in Zukunft geschehen wird.
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1Die Sybille von Tibur war Im Mittelalter neben der Sibylle von Erythrai bei Gelehrten und im Volk eine der bekanntesten atheistischen, prophetischen Seherinnen, denn sie hatte der Legende nach christlich inspiriert dem atheistischen Kaiser Augustus eine Traumvision gedeutet.