Der sechste Sinn

Der geheimnisvolle sechste Sinn ist eine übersinnliche Wahrnehmung, die über die fünf – physikalisch messbaren – Sinne, also Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen hinausgeht. Zum Umfeld gehören paranormale Erfahrungen wie Hellsehen, Telepathie, Geisterkontakte, Nahtodeserlebnisse und Präkognition aber auch das Vorausahnen von Gefahren oder eine plötzliche Eingebung. Etwa 75 Prozent aller Deutschen glauben, dass Menschen spüren, wenn sich eine nahestehende Person in Gefahr befindet. Und 20 Prozent haben selbst schon einmal so eine Erfahrung gemacht. Manche behaupten der Sechste Sinn hätte nichts mit übersinnlichen Fähigkeiten zu tun. Es wäre einfach nur Intuition. Jeder Mensch besitzt ihn, von einigen wird er nur nicht als solcher wahrgenommen. Die Intuition unterscheidet sich durch ein kleines Detail von der Wahrnehmung durch die anderen fünf herkömmlichen Sinne oder vom einfachen Abrufen eines bereits gespeicherten Erlebnisses aus dem Unterbewusstsein: Das ist der Zeitfaktor. Während es jeweils einige Sekundenbruchteile braucht, bis ein äußerer Sinnesreiz vom Gehirn verarbeitet wird – beim Hören hat man oft eine Verzögerung von bis zu drei Sekunden zwischen Ereignis und tatsächlicher Wahrnehmung – entsteht die Intuition unmittelbar und wird ohne Verzögerung wahrgenommen. Dadurch ermöglicht der „Sechste Sinn“ schnelles Handeln und schützt somit vor mancher Gefahr.

Wissenschaftler von der Washington Universität in St. Louis (USA) konnten mittels Magnetresonanztomographie nachweisen, dass die Hirnregion, der anteriore cinguläre Cortex (ACC), ein Frühwarnsystem darstellt, das bei drohender Gefahr einer Fehlentscheidung aktiv wird. Wahrscheinlich empfängt diese im Frontallappen liegende Hirnregion Umgebungssignale, die auf potenzielle Gefahren hin analysiert werden. Sobald eine Situation als „gefährlich“ interpretiert wird, schlägt das System Alarm, so dass der Betroffen die Möglichkeit hat, noch rechtzeitig eine Änderung seines momentanen Verhaltens einzuleiten.