Riesen
Die Nephilim (hebräisch nephilim = Riesen) waren in der altisraelischen Mythologie riesenhafte Mischwesen, gezeugt von göttlichen Wesen und Menschenfrauen.

Der erste Beleg für die Nephilim (hebräisch: benej ha’elohim „Gottessöhne) findet sich im Gen 6,1-4: Als sich die Menschen über die Erde hin zu vermehren begannen und ihnen Töchter geboren wurden, sahen die Gottessöhne, wie schön die Menschentöchter waren, und sie nahmen sich von ihnen Frauen, wie es ihnen gefiel. Da sprach der Herr: Mein Geist soll nicht für immer im Menschen bleiben, weil er auch Fleisch ist; daher soll seine Lebenszeit hundertzwanzig Jahre betragen. In jenen Tagen gab es auf der Erde die Riesen, und auch später noch, nachdem sich die Gottessöhne mit den Menschentöchtern eingelassen und diese ihnen Kinder geboren hatten. Das sind die Helden der Vorzeit, die berühmten Männer. Ebenso in der Glaubenslehre der Türken zur Zeit des Osmanischen Reiches werden die Riesen (Diw) erwähnt. Es sind Kreaturen der Vorzeit, die mit den Dschinnen die Erde bewohnten. Als sie dem Verderben anheimfielen, sandte Allah Iblis, ein aus Feuer geschaffenes Wesen, um sie in die entlegensten Teile der Welt zu treiben. Erst später wurden die Menschen erschaffen. In der Odyssee von Homer wird von dem Volk der Laistrygonen berichtet. Sie sind ebenfalls Riesen, die die Schiffe des Odysseus mit riesigen Felsbrocken zum Kentern bringen, wodurch Odysseus elf seiner zwölf Schiffe verliert. Auch in Europa soll es Riesen gegeben haben. Eine alte Legende besagt, das ein Riese namens Tännchel die Felsen gesprengt haben soll, die das Wasser des Rheins zwischen Schwarzwald und Vogesen aufstauten. Oder angeblich soll der Kaiser Maximilian (1459–1519) den letzten Riesen aus dem Odenwald eigenhändig in Worms getötet haben. Auch die russisch-US-amerikanische Okkultistin Helena Petrovna Blavatsky spricht von Riesen: Die menschliche Entwicklung begann nach Blavatsky mit einer ersten, noch astralen, körperlosen Wurzelrasse. Aus dieser menschlichen Urform entstand eine zweite Wurzelrasse, die bereits über einen halb-äthero und halb-physischen Körper (Aura) verfügte. Es soll sich um riesige, halb menschliche Ungeheuer mit geringem Verstand gehandelt haben, die aber weder Streit noch Krieg kannten und friedlich auf dem nicht mehr existierenden Kontinent Hyperborea lebten.
In den Apokryphen wird die Geschichte der Nephilim ausführlicher dargestellt. Hier eine Kurzfassung:
- Die Göttersöhne/Wächter steigen hinab in die Welt der Menschen.
- Es sind 200 Wächter, ihre Anführer sind 20.
- Shemichaza ist der Oberste.
- Andere Anführer sind Baraq’el und Asasel.
- Angetan von der Schönheit der Menschenfrauen haben sie Gemeinschaft mit ihnen.
- Sie lehren die Menschenkinder verbotene Dinge und Himmelsgeheimnisse.
- Die aus der Gemeinschaft mit Menschenfrauen gezeugten Kinder sind die Riesen, die Nephilim.
- Die Nephilim sind riesig, fressen alles, Vieh und Mensch, und sind eine Bedrückung der Erde.
- Shemichaza hat zwei Söhne, Ohajah und Hawajah.
- Ohajah und Hawajah träumen:
- Ein Traum: eine riesige Steintafel. Alles wird ausgelöscht, bis auf vier Zeilen. Die eine Version: Die Tafel versinkt im Wasser. Die andere Version: Ein Engel kommt und löscht die Zeilen der Tafel, bis auf vier Zeilen, Worte oder auch Namen.
- Der andere Traum: ein paradiesischer Garten mit zahlreichen Bäumen. Ein Engel kommt und haut alle Bäume um, bis auf einen mit drei Zweigen.
- Die Träumer können die Träume nicht deuten. Ein Bote wird ausgesandt zu Henoch, dem Schreiber. Der Bote ist Mahawaj, Sohn des Wächters Baraq’el. Der macht eine weite Reise, denn Henoch ist nicht mehr in der Welt.
- Henoch deutet die Träume: Alle Nephilim werden vernichtet werden, die Wächter werden den Untergang ihrer Kinder sehen. Die vier übrig gebliebenen Worte bzw. der Baum mit den drei Zweigen steht für Noah und seine drei Söhne.
In verschiedenen biblischen Berichten ist ebenfalls von Riesen die Rede. Im 1. Buch der Chronik 20,4 heißt es: Danach kam es bei Geser wieder zum Kampf mit den Philistern. Damals erschlug Sibbechai aus Huscha den Sippai, der zu den Rafaïtern gehörte. Die Philister wurden niedergeworfen. Die Refaiter zählten zu den Feinden aus der Frühzeit Israels, die zum Teil körperlich überlegen und als Riesen geschildert wurden. In der Lutherbibel werden die Riesen direkt genannt:
1. Chronik 20, 4: Danach erhob sich ein Krieg bei Geser mit den Philistern. Damals erschlug Sibbechai, der Huschatiter, den Sippai, der vom Geschlecht der Riesen war, und sie wurden gedemütigt.
Im Buch Deuteronomium, Kapitel 3, 11 wird berichtet: Denn Og, der König des Baschan, war als Einziger von den letzten Rafaïtern noch übrig geblieben. Sein Bett war aus Eisen. Steht es nicht in Rabba, der Hauptstadt der Ammoniter? Es ist neun gewöhnliche Ellen lang und vier breit.
Auch im 5. Buch Moses, Kapitel 3,11 wird Og als der letzter der Riesen bezeichnet, sein eisernes Bett war 9 Ellen lang und 4 Ellen breit (4,71 m × 2,09 m). Riesen werden in der Bibel wiederholt erwähnt. So Num 13, 32-33: Und sie brachten über das Land, das sie erkundet hatten, ein böses Gerücht auf unter den Israeliten und sprachen: Das Land, durch das wir gegangen sind, um es zu erkunden, frisst seine Bewohner und alles Volk, das wir darin sahen, sind Leute von großer Länge. Wir sahen dort auch Riesen, Anaks Söhne aus dem Geschlecht der Riesen, und wir waren in unsern Augen wie Heuschrecken und waren es auch in ihren Augen.
Im Land Moab (antiker Kleinstaat im Nahen Osten östlich des Toten Meeres südlich von Ammon und nördlich von Edom gelegenl) soll es ein Riesenvolk gegeben haben, das als Emiter bekannt war. Dtn 2,10-11: Die Emiter haben vorzeiten darin gewohnt; das war ein großes, starkes und hochgewachsenes Volk wie die Anakiter. Man hielt sie auch für Riesen, wie die Anakiter; und die Moabiter nennen sie Emiter.
In 5. Mose 3,13 wird Baschan explizit als „Land der Riesen“ bezeichnet: Und den Rest von Gilead und das ganze Baschan, das Königreich des Og, gab ich dem halben Stamm Manasse, den ganzen Landstrich Argob. Dieses ganze Baschan wird das Land der Riesen genannt.
Und mit Josua 13,12 wird bekräftigt, dass der Sieg über diese Völker und speziell den Riesen von den Israeliten unter Moses erreicht wurde: das ganze Reich des Og im Baschan, der in Aschtarot und Edreï herrschte. Er war vom Rest der Rafaïter übrig geblieben. Mose hatte sie geschlagen und vertrieben.
Statistische Untersuchungen der israelischen Altertumsbehörde an männlichen Skeletten aus der Bronze- und Eisenzeit (3000 – 500 v. Chr.) belegen, dass der durchschnittliche Mann in biblischer Zeit etwa 1,64 m groß war. Daneben gibt es jedoch auch Funde deutlich größerer Skelette (1,85 – 2,00 m), unter anderem aus Geser. Es ist daher durchaus wahrscheinlich, dass solche für damalige Zeiten überdurchschnittlich hochgewachsenen Männer als Einzel- und Vorkämpfer in den Armeen dienten. Auch ägyptische Texte aus dem Zeitraum von ca. 1292 v. Chr. bis ca. 1070 v. Chr. (19. und 20. Dynastie), stützen diese These. Der Kandahar-Riese war eine riesige humanoide Kreatur, die 3-4 Meter groß war und durch amerikanische Soldaten in Afghanistan getötet worden sein. Seine Geschichte beginnt folgendermaßen. Während eines US-Militäreinsatzes in Afghanistan kehrte ein Trupp amerikanischer Soldaten eines Tages nicht von ihrem Einsatz zurück. Da die Truppe auch per Funk nicht erreichbar war, wurde eine Special Operations Task Force in die Wüste geschickt, um die vermisste Einheit zu finden. Als die Soldaten in dem Bereich ankamen, den die vermisste Abteilung verlassen hatte, stießen sie auf den Eingang zu einer großen Höhle. Am Eingang der Höhle lagen einige Dinge, die sich bei näherer Betrachtung als Waffen und Ausrüstung der vermissten Abteilung herausstellten. Als die Gruppe sich dem Eingang vorsichtig näherte, sprang plötzlich eine riesige Person mit einem zerzausten, struppigen roten Bart und roten Haaren heraus. Es war eindeutig ein Mann. Er schrie vor Wut und stürzte sich auf die Soldaten. Diese wichen zurück und begannen mit ihren 50 BMG Barrett-Gewehren auf den Riesen zu schießen. Es brauchte volle 30 Sekunden ununterbrochenen Beschusses des Riesen, um ihn schließlich zu Boden zu bringen. Nachdem der Riese getötet worden war, durchsuchte das SWAT-Team das Innere der Höhle und fand die bis auf die Knochen abgenagten Leichen der Männer der vermissten Gruppe sowie ältere menschliche Knochen. Der Körper des Riesen wog mindestens 500 kg und wurde dann zur örtlichen Militärbasis geflogen. Danach sah und hörte niemand mehr etwas von ihm. Als die SWAT-Soldaten in die Staaten zurückkehrten, wurden sie gezwungen, Geheimhaltungsvereinbarungen zu unterzeichnen, und der gesamte Vorfall wurde als geheim eingestuft. Im Jahr 1903 fand in Delhi, Indien, eine große Zeremonie namens Durbar statt. An der Zeremonie nahmen zahlreiche angesehene indische Könige und Prinzen teil. Der König von Jammu und Kaschmir wurde von zwei riesigen Leibwächtern begleitet, die als Kaschmir-Riesen bekannt wurden. Der eine der Kaschmir-Riesen hatte eine beeindruckende Höhe von 7 Metern (9 Fuß 2.36 Zoll), während der andere Riese 7 Meter (4 Fuß 2.23 Zoll) hoch war. Zuverlässigen Quellen zufolge handelte es sich um Zwillingsbrüder. Sie stammten ursprünglich aus einem Ort namens Balmokand (Kaschmir), ihr Geburtsort ist jedoch nicht dokumentiert, da die Möglichkeit besteht, dass der Name im Laufe eines Jahrhunderts oder länger geändert wurde. Die Existenz eines ganzen Geschlechtes von Riesen ist damit aber noch nicht bewiesen.
In einem Text, der 1894 von Forschern der Abteilung für Ethnologie des Smithsonian Institut (USA) verfasst wurde, heißt es: Bedeckt von einer Muschelschicht (…) wurde ein großes Skelett in horizontaler Position, welches seine ganze Körpergröße preisgab, aufgefunden. (…) Vom Schädel bis zu den Füßen ist es zweieinhalb Meter groß. Es ist daher anzunehmen, dass dieses Individuum zu seinen Lebzeiten fast 2,70 Meter groß war. Die Veröffentlichung des Textes erfolgte aufgrund eines Urteils des Obersten Gerichtshofs der USA. Dem Institut war vorgeworfen worden, Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts die Entdeckung von riesigen Menschenskeletten nicht nur verheimlicht, sondern diese letztendlich auch zerstört zu haben. Dadurch sollte die gängige Auffassung über die menschliche Evolution erhalten bleiben, die durch den Fund der Riesenskelette möglicherweise hätte angezweifelt werden können.
Es gibt gigantische Megalithanlagen auf der Welt, von denen vermutet wird, dass sie nur von Riesen angefertigt worden sein konnten. Die Megalithanlagen auf den Inseln Malta und Gozo bestehen aus bis zu 20 Tonnen schweren Kalksteinquadern. Die Tempel wurden von einem unbekannten Volk errichtet, welches etwa zwischen 6000 v. Chr. und 4000 v. Chr. Auf dem Archipel lebte und unerklärlicherweise plötzlich wieder verschwand. Wie haben sie es damals geschafft, Steine mit solchem Gewicht an die richtige Stelle zu bugsieren? Ortsnamen wie Ġgantija auf Gozo, deutet auf die Existenz von Riesen hin.

Das berühmte Löwentor von Mykene ist Teil der sogenannten Zyklopenmauer, die die antiken Stadt Mykene umgab. Das waren Gewaltige Ringmauern – ca. 1 km lang aus riesigen Felsblöcke die 20 Tonnen wiegen, manche Kolosse sogar 100 Tonnen. Die Steine sind ohne Mörtel präzise gefugt . Das Tor besteht aus insgesamt vier Monolithblöcken, die eine Öffnung mit einer Höhe von 3,1 Metern und einer Breite von drei Metern bilden. Die Blöcke sind ohne Mörtel zusammengefügt. Der Türsturz besteht aus einem etwa zwölf Tonnen schweren Monolithen. Die Forschung hat noch nicht herausgefunden, wie sie errichtet werden konnten. Die Tempelanlage von Mnajdra liegt an der Südwestküste Maltas, oberhalb der Hamrija Bank, auf einer Terrasse im Felshang. Sie soll von Riesen erbaut worden sein. Nur 500 m entfernt, auf dem Hochplateau, liegt der Kultplatz Ħaġar Qim. In diesem Tempelkomplex finden sich die Reste von vier Tempeln, die zwischen 3600 und 2500 v. Chr. entstanden sind, Hagar Qim bedeutet übersetzt Stehende Steine, was eine Anspielung auf einige sehr große Megalithen auf dem Gelände ist. Neben dem östlichen Außentempel (F), bei der Orakelnische steht der größte Monolith der je in einer maltesischen Tempelfassade verwendet wurde. Er ist 3 m hoch, 6,40 m lang und wiegt etwa 20 t. An der Nordseite befindet sich ein weiterer stehender Megalith von 5,20 m Höhe. Die Gräber der Riesen, Tombe dei Giganti stammen aus der Nuraghenzeit. Die Nuraghenkultur auf Sardinien entwickelte sich etwa um 1600 v. Chr. während der Bronzezeit aus der Bonnanaro-Kultur. Auf Sardinien existieren etwa 320 bekannte Grabanlagen. Die Legende erzählt von riesigen Menschen, die einst Sardinien bewohnten und dort beerdigt sind. Eine Andere erzählt, das sie ihren Namen aufgrund der gigantischen Ausmaße bekommen haben, die diese Grabanlagen umfassten. Das Ausmaß lässt sich auch heute noch gut erkennen. Sie sind bis zu 24m lang.

Die Giganten vom Mont’e Prama sind ehemals freistehende Sandsteinskulpturen der sardischen Nuraghenkultur. Unter anderem wurde 30 archaischen Statuen aus Sandstein gefunden, die einst 2,0 bis 2,6 m hoch waren. Die Helme der Figuren tragen Hörner, ihre Schilde sind ausgearbeitet. Sie haben tiefliegende Augen aus exakt konzentrischen Kreisen, große Nasen, aber ihr Mund ist nur ein Strich. Was sie für die Zeit und die Insel einzig macht, ist ihre Überlebensgröße. Dann sind da noch die zahlreichen vorgeschichtlichen, hochragenden Steinblöcke, die möglicherweise von Riesen aufrecht gestellt wurden. Die sogenannten Menhire auf Sardinien sind teilweise zwischen 1,0 m und 6,5 m hoch. Sie bestehen meist aus Basalt oder Granit .Die 34 steinernen und behauenen Stelen, die 1969 auf einem Stück Land bei Laconi entdeckt wurden, besitzen eine mehr oder wenige anthropomorphe Form, zeigen aber zumindest den stilisierten Umriss eines menschlichen Körpers. Auf der Schauseite sind neben dem Kopfumriss oft auch ein eingemeißeltes Augenpaar, Gesicht oder Hände bzw. Füße sowie identifizierbare Kleidungsstücke, Ketten oder Waffen dargesstellt. Eine Theorie, behauptet dass es sich bei einigen der Darstellungen auf den Menhiren um Außerirdische handeln könnte. Eine ziemlich skurrile Theorie, aber nicht unmöglich. Die Stadt Ferentino (Italien) liegt auf einem Hügel im fruchtbaren Tal des Flusses Sacco. Es fallen einem dort sofort die Stadtmauern ins Auge, deren unterer Teil aus riesigen, tonnenschweren und unregelmäßig geformten Felsbrocken besteht, an die sich andere Steinbrocken nahtlos anschließen.

Es sind die sogenannten zyklopischen Mauern, die in der Vergangenheit angeblich von einäugigen Riesen, den Zyklopen errichtet worden sind. In der griechischen Mythologie sind die Zyklopen grobe, menschenfressende Riesen (Homers Odysee (16. Jh.)) mit nur einem runden Auge in der Mitte der Stirn. Homer erzählt in seiner Odyssee, das Polyphem ihn und zwölf seiner Gefährten in seine Wohnhöhle einsperrte und sechs der Männer verspeiste, bevor Odysseus mit seinen verbliebenen Gefährten durch Listen und Blendung des Polyphem die Flucht gelang. Homer (ebenso Ovid, Hyginus und Apollodor) erwähnt in seiner Odysee auch das legendäre Volk der Laistrygonen. Ein Volk von Riesen und Kannibalen, das nur Viehzucht, aber keinen Ackerbau betreibt und als äußerst unzivilisiert beschrieben wird. Die Lage des Landes der Laistrygonen ist ungewiss. Homer erwähnt aber, dass dort die Bahnen von Tag und Nacht nahe seien, weshalb ein Hirte, der nicht schläft, doppelten Lohn – als Schafhirt und als Rinderhirt – verdienen könne. Historiker vermuten, das die Zyklopenmauern zirka 1900 v. Chr. von den Pelasgern, einem Seefahrervolk aus 1.000 Jahren vor der Römerzeit errichtet wurden. Diesem Volk schreibt man auch den Bau der sardischen Nuraghen zu. Die Zyklopenmauern findet man in fünf Orten: Anagni, Ferentino, Alatri, Arpino und Atina. Auch die im Val Camonica in der Lombardei gefunden Felszeichnungen scheinen darauf hinzudeuten, dass einstmals prähistorische Menschen von ‚gigantischem‘ Format auf der Erde lebten. Auf einer über 50 Quadratmeter großen Felsplatte sind zahlreiche humanoide Figuren abgebildet. Meist scheint es sich um kämpfende Krieger und jagende Reiter zu handeln. Einige der anthropomorphen Gestalten tragen geschlossene Helme. Rätselhaft sind vor allem die Abbildungen von riesenhaften Geschöpfen.
Weitere Belege für die Existenz von Riesen in alter Zeit sind die Skelettfunde. Z. b. wurden auf der Mittelmeer-Insel Sardinien zwei riesenhafte menschliche Skelettreste gefunden. In der kanadischen Zeitung The Leader-Post erschien am 30. Oktober 1953 unter dem Titel „Giant skeletons 4.000 years old folgende Kurzmeldung: Ausgräber haben im nahe gelegenen Porto Torres die Skelette von zwei riesenhaften Kriegern freigelegt, die vor 4000 Jahren starben. Die beiden Skelette, beide intakt und von Waffen und Vasen umgeben, waren mehr als acht Fuß [> 2,44 m; d.Ü] groß.
Am 22. September 1893 veröffentlichte die australische Zeitschrift The Euroa Advertiser folgende Meldung: Einer der bemerkenswertesten Funde gigantischer menschlicher Überreste, war jener, der im Jahre 1516 in Palermo, Sizilien, gemacht wurde, als ein vollständiges Skelett von sensationellen Proportionen ausgegraben wurde. Die gigantischen Gebeine maßen exakt 34 Fuß [ca. 10,20 m; d.Ü.] von Kopf bis Fuß und 9 Fuß 7 Zoll [ca. 2,09 m; d.Ü.] von einer Schulter zur anderen.
1892 wurde in einer Meldung aus Rom eine interessante Entdeckung aus dem französisch-italienischen Grenzgebiet in einer Grotte an der Mittelmeerküste – nicht weit entfernt von Nizza – beschrieben, die weltweit wie z. B. in Neuseeland Beachtung fand. Dort berichtete die Tageszeitung Wanganui Herald in ihrer Ausgabe vom 17. Juni jenes Jahres über das betreffende prähistorische Fundgut: „Gegenwärtig sind dort drei Skelette gefunden worden […] Eines ist das eines Mannes, dessen geschätzte Größe 7 Fuß und 9 Zoll [ca. 2,36 m; d.Ü.] betrug. Der Kopf des Skeletts fehlt. Ein anderes ist das Skelett einer 6 Fuß und 3 Zoll [ca. 1,90 m; d.Ü.] großen Frau, und das dritte ist das eines Heranwachsenden.“
1931 wurde in einem italienischen Kohlebergwerk ebenfalls ein 11,6 Fuß (ca. 3,77 m) großes Skelett entdeckt. Außergewöhnlich ist auch der Skelettfund von Porto Torres auf der zu Italien gehörenden Insel Sardinien im Jahr 1953. Dort wurden damals bei Sassari zwei Skelette von Menschen der Bronzezeit freigelegt, die beide immerhin mehr als acht Fuß (> 2,44 m) groß waren.
Oder 1934 die Skelettfunde in Piemont, über die es in einer Kurzmeldung der amerikanischen Zeitung Evening Star vom 5. Mai jenes Jahres heißt: „Skelette von sechs Riesen, eines davon 6 Fuß und 9,5 Zoll [ca. 2,07 m; bb] groß, wurden kürzlich bei Moncalieri in Italien ausgegraben.“
All diese Funde sind ein starkes Indiz für die Theorie, das früher einmal Riesen auf der Erde gelebt haben.
1971 fand ein Archäologenteam in der Höhle Sant´Angelo in Civitella del Tronto, Provinz Teramo, das gigantisches Skelett einer Frau von etwa 2,10 m. Die Arme waren auf der Brust verschränkt, unter dem Nacken lag ein Stein und in der linken Hand hielt die Frau eine Stange aus Eisen und Kupfer, die an einem Ende hakenförmig und in ein Metallnetz gehüllt war, ein eigenartiges Objekt, dessen Verwendungszweck auch heute noch unbekannt ist. Das Skelett stammt mit hoher Wahrscheinlichkeit aus der Zeit zwischen 1100 und 1200. Die Riesin von Civitella, war zwischen 22 und 25 Jahren alt war. Ihr Schädel war zerbrochen – was auf einen gewaltsamen, grausamen Tod hindeutet. Der Fund bleibt ein Rätsel.
Vielleicht belegen aktuelle genetische Studien, die zur Entdeckung einer Mikroduplikation auf dem Chromosom Xq26.3 führten, wie es zu Gigantismus kommen kann. Die Duplikation eines Gens auf dem X-Chromosom führt zu Gigantismus, der sich bereits im Vorschulalter durch ein ungewöhnliches Körperwachstum bemerkbar macht. Die weitere Analyse ergab, dass von den vier Genen auf dem duplizierten Abschnitt nur eines als Ursache für den Gigantismus infrage kam. Es handelt sich um das Gen GPR101. Dieses Gen wurde in der Hypophyse bis zu 1.000-mal stärker exprimiert als bei normal entwickelten Kindern. Es wird vermutet dass GPR101 ein wichtiger Regulator des Körperwachstums ist. Wie genau das Gen GPR101 das Wachstum antreibt, konnte bisher noch nicht ermittelt werden. Eine andere Ursache für Gigantismus ist ein Tumor der Hirnanhangdrüse (Hypophyse). Die Drüse produziert Hormone mit unterschiedlichen Funktionen, darunter für das Wachstum. Tumoren der Hypophyse können zu einem unkontrollierten Wachstum führen. Der Tumor ist ursächlich für eine Mutation der Hirnanhangdrüse, die sogenannte Akromegalie ist eine Erkrankung, bei der der Körper zu viel Wachstumshormon produziert. Gekennzeichnet ist sie durch einen außerordentlich starken Wuchs der Körpergröße oder bestimmter Körperteile wie Hände, Füße oder Nase. Der sogenannte „Irische Gigant“, dessen Überreste im Hunterian Museum in London aufbewahrt werden, trägt diese Mutation in sich. Berechnungen haben ergeben, dass die ursprüngliche Mutation vor ungefähr 1500 Jahren erfolgte und seitdem von Generation zu Generation weitergegeben wird.
Die Patagones oder patagonischen Riesen waren ebenfallseine Rasse von Riesenmenschen, die angeblich in Patagonien lebten und in frühen europäischen Berichten beschrieben wurden. Sie sollen mindestens die doppelte normale Körpergröße überschritten haben, wobei einige Berichte Höhen von 12 bis 15 m (3.7 bis 4.6 Fuß) oder mehr angaben. Patagonien ist eine Region im südlichen Teil Argentiniens. Es hat eine Fläche von ca. 765’000 Quadratkilometern, was etwa dem 18 fachen der Fläche der Schweiz entspricht. Im Osten erstreckt sich die buchtenreiche Küstenlinie des Atlantischen Ozeans, in der Mitte eine grosse Ebene, und im Westen die Anden. Die patagonischen Anden oder auch Südanden genannt, sind niedriger als die Zentralanden. Sie sind mit feuchten Wäldern bestehend aus Zypressen, Föhren und Südbuchen bedeckt. Dazwischen glänzen Seen und Gletscher. Der Winter dauert in dieser Gegend von Juni bis September. Später gaben Sebalt de Weert, ein niederländischer Kapitän, der 1600 mit der Erkundung der Küsten Südamerikas und der Falklandinseln südlich von Argentinien in Verbindung gebracht wurde, und seine mehreren Besatzungsmitglieder an, dort Mitglieder einer „Riesenrasse“ gesehen zu haben. De Weert beschrieb einen besonderen Vorfall, als er mit seinen Männern in Booten war, die zu einer Insel in der Magellanstraße ruderten. Die Holländer behaupteten, sieben seltsam aussehende Boote gesehen zu haben, die sich mit nackten Riesen näherten. Diese Riesen hatten angeblich lange Haare und rotbraune Haut und waren aggressiv gegenüber der Besatzung.Die Ehre, mit seiner Mannschaft als erste europäische Crew die patagonischen Küsten am südlichen Ende Amerikas gesichtet und erkundet zu haben, gebührt einem Portugiesen – allerdings in spanischen Diensten: Fernão de Magalhães. Bekannt wurde die Geschichte der ersten Reise um die Welt vor allem durch den Bericht eines Überlebenden, des Italieners Antonio Pigafetta. In einem Auszug der Expeditions-Berichte schildert Antonio Pigafetta, der Chronist der Expedition, ihr erstes Zusammentreffen mit dem einheimischen Volksstamm der Tehuelche folgendermaßen: „Eines Tages, als niemand es erwartete, sahen wir am Meer einen völlig nackten Riesen. Er tanzte und sprang und verteilte singend Sand und Staub über seinen Kopf … Er war so groß, dass der größte von uns ihm gerade bis zur Taille reichte. Er war wirklich gut gebaut.“ Weiter schrieb er: Sie haben keine Häuser, sondern Hütten, wie die Ägypter. Sie leben von rohem Fleisch und essen eine Art süßer Wurzeln, welche sie Capac nennen. Die zwei Giganten, die wir an Bord unseres Schiffes hatten, aßen sich ihren Weg durch einen großen Korb voll Biscuit und verspeisten Ratten, ohne sie zu häuten.„.
Und sie „tranken normalerweise einen halben Eimer Wasser auf einmal.“ Im Jahr 1578 schrieb auch Sir Francis Drake’s Schiffs-Kaplan, Francis Fletcher ein Manuskript, das eine Begegnung mit sehr großen Patagoniern beschreibt. In den 1590ern erklärte Anthonie Knivet, der mit Sir Thomas Cavendish gesegelt war, dass er in Patagonien Leichen gesehen hatte, die mehr als zwölf Fuß [ca. 3,66 m] lang waren.“ Als ein von dem britischen Seefahrer, Entdecker und Admiral John Byron kommandiertes Schiff, welches im Auftrag von König Georg III. unterwegs gewesen war, von einer Weltumseglung nach London zurück kehrte, kam ein Gerücht auf, dass die Crew der Dolphin im südamerikanischen Patagonien einem Stamm neun Fuß [2,74 m] großer Riesen begegnet sei > siehe Bild oben. Die Riesen die Byron traf, waren vermutlich Angehörige der Tehuelche, die 1880 ausgerottet wurden.“ Das Rätsel, welche Ursachen dieser Riesenwuchs hatte und woher die patagonischen Giganten eigentlich kamen, ist bis heute noch völlig ungeklärt.
Das Buch der Riesen ist eine Schrift, die in mehreren fragmentarisch erhaltenen Handschriften aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. in aramäischer Sprache überliefert ist. Die Fragmente wurden in verschiedenen Höhlen in Qumran am Toten Meer (Siglen 1Q23, 1Q24 (?) 2Q26, 4Q203, 4Q206 f2-f3, 4Q530, 4Q531, 4Q532, 4Q533, 6Q8) gefunden. Die Schrift erzählt von Riesen (Nephilim), die in mythischer Vorzeit auf der Erde lebten. Sie bezieht sich auf Gen 6,1–4 und das apokryphe Henochbuch, von dem auch Handschriftenfragmente in Qumran gefunden wurden. Die Anführer der Riesen Ohja, Hahja und Mahwaj träumen von ihrer bevorstehenden Vernichtung und bitten Henoch um Vergebung ihrer Sünden. Im Buch der Riesen wird von gefallenen Engeln, menschlichen Sünden und der Strafe, die die Riesen dafür erhalten, erzählt. Auch in dieser Schrift wird von den Nephilim erzählt, die als Nachkommen von Engeln namens „Wächter“ und menschlichen Frauen beschrieben werden. Die Nephilim brachten der Menschheit Krieg, Gewalt und Korruption und lehrten den Menschen auch verbotene Praktiken wie Magie, Wahrsagerei und Zauberei. Die Nephilim unterdrückten und versklavten zusammen mit ihren menschlichen Verbündeten die Menschheit. Das Buch der Riesen stellt auch einen Bezug zu Noah her, der bereits in anderen alten jüdischen Texten, wie dem Buch Genesis in der hebräischen Bibel, eine wichtige Rolle spielte. Die Erzählung knüpft an die biblische Sintflutgeschichte an; die Bosheit der Nephilim veranlassten Gott , die Erde zu reinigen indem er die Sintflut schickte und Noah beauftragte eine Arche zu bauen, die das Überleben von Menschheit und Tierwelt sichern soll.