Die Paraca Schädel

Die Inka waren die letzte Hochkultur in Südamerika, die die Technik der Schädeldeformation praktizierten. In Peru wurde bei 87 % und in Chile bei 89 % aller prähistorischen Schädel eine kraniale Deformierung festgestellt.Die künstliche Schädeldeformation war in Lateinamerika weit verbreitet. Als die Konquistadoren im 16. Jahrhundert in der Neuen Welt ankamen, wurde sie verboten.

Paracas Schädel

1928 entdeckte der Archäologe Julio Tello die Schädel von Paracas in Peru. Dabei handelt es sich um Köpfe, deren Schädelvolumen 25 Prozent größer als das der größten bekannten menschlichen Schädel ist. Die einzigartige Form der Paracas-Schädel hat im Laufe der Zeit immer wieder zu Spekulationen geführt, einschließlich verschiedener Behauptungen sie seien außerirdischen Ursprungs. DNA-Tests zeigten angeblich, dass die länglichen Schädel der Paracas-Kultur zu einer  unbekannten menschlichen Spezies gehören. Laut den DNA-Tests ist die Deformität des Schädels nicht künstlich entstanden, sondern genetisch bedingt. Das durchschnittliche Volumen dieser Schädel ist nicht nur  25 % größer als das eines durchschnittlichen modernen Menschen, sondern sie sind außerdem 60 % schwerer als gewöhnliche menschliche Schädel. Einige Forscher sind der festen Überzeugung, dass diese Eigenschaften mit den von den indigenen Stämmen in Südamerika verwendeten Techniken nicht erreicht werden konnten. Die Paraca-Schädel haben nicht nur ein unterschiedliches Gewicht, sondern auch nur eine Parietalplatte, während normale Menschen zwei haben. Außerdem haben sie ein verlängertes Kranium und eine außerordentlich große Stirn. Laut den Forschern handelt es sich bei den Paraca-Menschen um eine völlig neue „Menschenart“, die sich stark von Homo sapiens, Neandertalern und Denisovanern unterscheidet.

Eine Theorie besagt, dass es sich um eine fremde Menschenrasse handeln, die vor etwa 3.000 Jahren die Erde besuchte? Könnten die Langschädel wirklich von  Außerirdischen stammen oder lassen sie sich einer bekannten menschlichen Spezies zuordnen. Die Funde liegen in relativer Nähe zu den berühmten Nazca-Linien, was die Theorie unterstützt, Außerirdische mit menschenähnlicher Anatomie hätten hier gelebt. Prä-Astronautiker jedenfalls sind davon überzeugt, dass die Schädel außerirdischen Ursprungs sind. Bereits in einer Zeit vor den Nazca in der Zeit von 800 bis 200 v. Chr. lebten Menschen in der Region. Sie schufen monumentale Scharrbilder (Geoglyphen) die man heute sogar in einer Region etwa 150 Kilometer nordwestlich von Nazca findet.

Funde der Paraca Kultur wurden auf der Halbinsel Paracas an der Südküste Perus entdeckt.  Studienergebnisse zur technischen und ikonografischen Entwicklungsgeschichte der Bodenbilder belegen, dass die Paracas die direkten Vorfahren der Nazca waren. Sie waren es, die erstmals Scharrbilder aus der Vertikalen in die Horizontale übertrugen.  Im April 2018 wurden über 50 neue Wüstenlinien entdeckt, die der Paracas- und der Topará-Kultur (eine Übergangskultur zwischen Paracas- und Nazca-Kultur) zuzuordnen sind. Sie zeigen viel häufiger Menschen als die Nazca-Linien. Die Bilder der Paracas änderten sich im Laufe der Nazca-Zeit deutlich. Die Zeichnungen wurden größer, abstrakter und konnten nur noch aus der Luft gesehen werden. Dem Prä-Astronautiker Erich von Däniken nach, müssen es Außerirdische gewesen sein, die in der Wüste Perus riesige Bilder zeichneten, als Orientierungsmarken für ihre Lande- oder Rollbahnen.

Wissenschaftler rätseln z. B. immer noch über eine eine riesige Zeichnung im Felsen von Paracas. 180 Meter hoch und 70 Meter breit ist die gewaltige Felszeichnung , die man nur vom Meer aus sehen kann. Die in den Felsen gekratzte Zeichnung hat in der Mitte einen langen vertikalen Hauptarm. Rechts und links sind parallel daneben zwei weitere, dünnere und kürzere Arme zu sehen. An allen drei Spitzen erkennt man Verzierungen. Es wird vermutet dass die  El Candelabro de Paracas genannte Felszeichnung vor gut 2.200 Jahren entstanden ist. Z. B. dass der Armleuchter auf einen Schatz hinweisen soll. Welchem Zweck sie dient, dafür gibt es  unterschiedliche Erklärungen. So etwa der Candelabro sei nur ein Wegweiser für Schiffskapitäne gewesen. Legendär ist auch die Theorie dass der Armleuchter auf einen Schatz hinweisen soll. Piraten hätte die Zeichnung angefertigt um ihr vergrabenes Gold auch ja wiederzufinden.   Einer anderen Theorie zufolge repräsentiert die Felszeichnung den wichtigsten Gott aus der Inka-Mythologie: Viracocha. Angeblich verschwand dieser im Pazifik, hatte aber versprochen in schweren Zeiten zurückzukehren. Die Menschen von Paracas wollten ihm vielleicht einen unübersehbaren Wegweiser bereitstellen – und verewigten den Candelabro als Symbol für ihren Gott an der Pazifikküste. Auch über einen Landeplatz für Ausserirdische wurde spekuliert. Seltsam ist z. B. auch, dass das Felsmotiv in Richtung Süden genau auf das Kreuz des Südens gerichtet ist. Wenn man im Kreuz des Südens zwei imaginäre Linien zieht, ähnelt es stark der Candelabro-Zeichnung im Felsen. Zufall oder Absicht? Wer weiß?

Schädeldeformationen waren jedoch nicht nur auf Südamerika begrenzt. 1961 wurden  in Mözs, Ungarn 96 Gräber gefunden. 51 Skelette hatten seltsam verlängerte Schädel, die teils doppelt so lang wie ein normaler menschlicher Schädel waren.  Alle Schädel stammen aus dem 5. Jahrhundert. An den gefundenen Schädeln waren keine Verletzungen, in den Gräbern befanden sich auch keine Waffen. Es handelt sich also wahrscheinlich nicht um Krieger. Das Gräberfeld wurde im Gebiet des ehemalgien Pannonien gefunden. Dieses Gebiet umfasste die westliche Hälfte des heutigen Ungarn, das Burgenland, Teile der Oststeiermark, des Wiener Beckens, die Region Syrmien in Serbien sowie das Staatsgebiet des heutigen Slowenien und Kroatien. Um 105 n. Chr. wurde die Provinz zweigeteilt, um 300 viergeteilt und 433 also im 5. jahrhundert schließlich an die Hunnen unter ihrem Anführer Attila abgetreten. Die  forensischen Untersuchungen belegen das keine genetischen Ursachen sondern menschliches Eingreifen der Grund für die dort vorgefundenen Schädeldeformationen sind.  Strontiumanalysen ergaben das in 12 Gräbern keine Einheimischen sondern Fremde begraben waren. 10 davon hatten deformierte Schädel.  Man vermutet dass die Hunnen die Praxis der Schädeldeformation mitgebracht haben. Sie fielen ab 375/76 in Europa ein und spielten in der spätantiken Geschichte noch bis ins späte 5. Jahrhundert eine bedeutende Rolle. Die Schädeldeformation war ein typisches Erkennungsmerkmal der Hunnen um sich von anderen Völkern abzugrenzen. Die  Einheimischen in der Region Pannonien haben wahrscheinlich die Praxis der Schädeldeformation von den Hunnen übernommen um sich an deren Kultur anzupassen. Jedenfalls haben alle zuletzt Begrabenen in dem Gräberfeld einen verlängerten Schädel.